Atlantic Canada
21. August 2012
Als Alternative zu Neufundland umrunden wir als nächstes die Gaspé-Halbinsel. Bevor wir dorthin gelangen, machen wir einen Zwischenstopp im Kouchibouguac-Nationalpark in New Brunswick. Trotz Hochsaison ist auf dem Campground viel Platz. Die Plätze sind großzügig angelegt, allerdings auch nicht ganz billig.
Mit den Mountainbikes erkunden wir Teile des Parks. In den Fischerdörfern der Umgebung beginnt gerade die Lobster-Saison. Überall sind die Fischer mit dem Bestücken der Fangkörbe beschäftigt.
Im französischsprachigen Québec, und dazu zählt auch die Gaspé-Halbinsel - hier spricht ein Teil der Bevölkerung nur Französisch und kein Wort Englisch - fällt uns auf, dass es anders als im englischsprachigen Teil endlich auch einmal Parkmöglichkeiten und gute Rastplätze (Halte municipale) in ausreichender Anzahl gibt, und das, obwohl auch hier die Küste stark bebaut ist. Des weiteren fallen die zahlreichen steinernen großen Kirchen mit ihren silbernen Dächern auf - die Provinz ist katholisch. Auch in den Supermärkten macht sich der französische Einschlag bemerkbar. Sogar richtige Bäcker und zahlreiche Fischgeschäfte (Poissonneries) gibt es hier.
Darüber hinaus hat die Küste, dadurch dass sie steiler ist, auch mehr Kontur als in Nova Scotia. In der Nähe von Percé finden wir, obwohl im Ort ziemlich viel los ist, an einer Nehrung sogar einen hervorragenden freien Stellplatz direkt am Strand.
Höhepunkt der Gaspé ist für uns der Parque Nationale de l'Ile Bonaventure et du Rocher Percé. Ornithologen schätzen, dass auf der Insel mehr als 250.000 Seevögel brüten, ein großer Teil davon Basstölpel. Von Percé aus fahren wir mit dem Boot um die Insel herum. Zunächst ist das Wetter nicht sehr gut, es regnet und der allgegenwärtige Nebel nimmt immer wieder die Sicht auf die schöne Landschaft. Aber es reißt Gottseidank auch immer wieder auf. Die riesige Basstölpel-Kolonie, die wir vom Boot aus sehen, erreichen wir dann auf einem 45minütigen Fußmarsch. Man kommt sehr nah an die Tiere heran. Und wir haben Glück, für einige Zeit verzieht sich der Nebel und gibt den Blick auf die imposanten Vögel frei.
Auch der Parque Nationale du Canada de Forillon besitzt sehr schöne Küstenlandschaften. Vom Ufer aus können wir sogar Wale beobachten, leider nicht fotografieren. Am Cap des Rosiers holt uns der Nebel mal wieder ein und verhüllt die schöne Landschaft. So wird es auch die nächsten Tage entlang des St. Lawrence-Stroms immer mal wieder sein.
Die Campingplätze im Nationalpark sind sehr gut belegt bzw. ausgebucht, einen freien Platz finden wir nicht, so dass wir gezwungenermaßen einen privaten Campground in Mont-Louis nehmen. Dieser liegt zwar nicht sehr weit von der Straße entfernt, die Lage direkt am Meer aber ist schön. Und erstaunlicherweise ist er sogar preiswerter als die staatlichen Plätze. Von einem kanadischen Angler erhalten wir sieben Makrelen als Geschenk, zwei davon räuchern wir, den Rest frieren wir ein.
Am nächsten Tag geht die Fahrt entlang des St. Lawrence-Stroms. Es gibt immer wieder schöne Leuchttürme und andere Attraktionen, wie z.B. die Pointe au Père mit einem Leuchtturm, einem U-Boot und dem Museum für die Empress of Ireland.
Es ist bereits Abend, als wir bei Rivière du Loup den Strom auf einem etwas altertümlichen Fährschiff überqueren. Wegen des dichten Nebels (mal wieder) sehen wir auf der Überfahrt leider nichts, das setzt sich am nächsten Tag entlang der gesamten Küste fort.
Die nächsten Tage sind Fahrtage ohne große Ereignisse. Es geht durch Montreal (mit Riesenstau!) Richtung Ottawa in Ontario und anschließend über North Bay und Sudbury und am Lake Huron entlang nach Sault St. Marie.
Weiter geht es mit 1 (Großer) Wagen westwärts
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