Montana und Wyoming

21. Sep. 2012

Der größte Teil Montanas und Wyomings wird durch die Rocky Mountains bestimmt. Sozusagen im Vorland der Rockies liegen aber auch noch einige interessante Ziele, so z.B. das Devils Tower National Monument ganz im Osten Wyomings. So wie der Yellowstone 1872 erster Nationalpark der USA wurde, so wurde der Devils Tower 1906 durch Präsident Theodore Roosevelt zum ersten National Monument der USA ernannt.

Der eindrucksvolle Felsmonolith besteht aus Säulenbasalt und entstand, als geschmolzenes Magma abkühlte und das umgebende Erdreich im Laufe von Millionen Jahren erodierte. Der Berg ist ein beliebtes Ziel bei Extremkletterern, und so sind wir überrascht, dass auf dem schönen Campground selbst am Labour Day Wochenende noch Plätze frei sind. Direkt am Campground und mit Blick auf den Tower gibt es wieder einmal eine große Präriehundstadt.

 

Ganz im Südosten Montanas befindet sich eine Sehenswürdigkeit ganz anderer Art: das Schlachtfeld am Little Bighorn.

Den Hauptbeteiligten sind wir schon einmal im Fort Abraham Lincoln State Park (siehe Bericht 100 1 (Großer) Wagen westwärts ) begegnet, nämlich dem 7. US Kavallerie-Regiment unter Lieutenant Colonel George Armstrong Custer. Am 25. Juni 1876 wurden Teile des Regiments inklusive Custer durch eine Übermacht der vereinigten Indianerstämme vernichtend geschlagen. Auf einer self-guided Autotour fahren wir die kommentierten Stationen der Schlacht ab – für militärgeschichtlich Interessierte eine höchst interessante Tour über das ursprünglich von der US-Armee eingerichtete Mahnmal.

 

Inzwischen ist es ein National Monument und gedenkt auch der gefallenen Indianer und berücksichtigt auch deren Sichtweise des Vernichtungskampfes. Sogar den Pferden hat man ein Denkmal gesetzt.

 

Nun aber geht es rauf in die Rocky Mountains. Über Billings, eine unattraktive Stadt, aber ein gutes Versorgungszentrum, erreichen wir die Beartooth All American Road. Die Straße schraubt sich bis auf ca. 3.300 m Höhe am Beartooth Pass, bevor sie hinunter in das Yellowstone-Becken führt. Sie gehört sowohl zu Montana als auch zu Wyoming. Auf beiden Seiten der Passhöhe gibt es ausgedehnte National Forests, in denen man sehr schöne Übernachtungsplätze findet. Immer wieder sehen wir Murmeltiere. Insgesamt ist diese Strecke sehr eindrucksvoll, und wir sind froh, diese weniger bekannte Alternativstrecke zum Yellowstone National Park gewählt zu haben.

 

Ein „must see“ für die meisten Amerikaner, aber auch für ausländische Touristen ist der Yellowstone Nationalpark. Dementsprechend unangenehm viel Betrieb herrscht hier. Dies war bereits bei unserem letzten Besuch vor drei Jahren der Fall (siehe unseren damaligen Bericht Yellowstone ), aber wir haben gehofft, dass es diesmal besser sein könnte, da anders als beim letzten Besuch kein Loop gesperrt ist. Aber obwohl Labour Day vorbei ist, sind bei unserer ersten Einfahrt in den Park an einem Donnerstag bereits am frühen Vormittag die Campgrounds besetzt, so dass wir noch einmal zur Beartooth-Gegend umdrehen. Wir warten das Wochenende ab und fahren am Montagmorgen ganz früh wieder in den Park. Diesmal kriegen wir einen Platz auf dem hübsch-hässlichen Mammoth Campground. In der Nähe liegen die Mammoth Hot Springs. Die Sinterterrassen haben viel von ihrer früheren Attraktivität verloren, da sie größtenteils trocken gefallen sind, aber da, wo noch Wasser fließt, sind sie ganz hübsch anzuschauen.

Ein besonderes (positives) Merkmal des Campingplatzes ist, dass er häufig von „Elks“ = Wapitihirschen besucht wird. Die Brunftzeit scheint zu beginnen, wie man am Imponiergehabe des Bullen sehen kann.

Am nächsten Morgen ziehen wir auf den Norris Campground um und schauen uns das Norris Geyser Basin sowie die Mud Volcano Area an. Das Norris Basin gefällt uns gut, die Fahrt zum Mud Volcano hätten wir uns sparen können – die Schlammtöpfe auf Island und Neuseeland sind um Klassen besser. Immer wieder verursachen gemächlich dahinziehende Bisonherden kürzere oder auch längere Verkehrsstaus.

Nach einer frostigen Nacht fahren wir noch vor Sonnenaufgang zum Midway Geyser Basin. Durch die Kälte kommen die Fumarolen und heißen Dämpfe besonders gut zur Geltung und erzeugen eine einzigartige Stimmung. Sehr unangenehm sind die Boardwalks, vor allem dann, wenn sie nicht aus Holz, sondern aus Kunststoff bestehen. Wir schlittern ganz schön, können manches Mal so gerade noch einen Fall verhindern. Und das „Fotogeschäft“ erschweren sie auch, da man ganz schön zirkeln muss, um sie nicht im Bild zu haben. Aber bei den Menschenmengen, die den Park besuchen, gibt es wohl keine andere Möglichkeit. Die Hauptattraktion des Yellowstone NP ist natürlich das Upper Geyser Basin, wo sich auch der bekannte Old Faithful Geysir befindet. Old Faithful „arbeitet“ immer noch, dementsprechend ist er von Hunderten Touris inklusive uns selbst bei einem Ausbruch belagert. Mindestens genau so interessant sind aber die anderen Geysire, wie z.B. der Castle und der Grotto Geysir. Und natürlich darf auch der farbenprächtige Morning Glory Pool nicht fehlen. Und da wir hier wieder einmal frühmorgens unterwegs sind, sind wir nahezu alleine.

Kanadagaense
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Castle_Geyser_01
Castle_Geyser_02
Castle_Geyser_03
Chromatic_Pool
Grotto_Geyser
Kanadagaense

Durchaus interessant ist auch das Gebiet am West Thumb Basin. Hier befinden sich die Geysire direkt am Seeufer bzw. sogar im Randbereich des Sees. Farbenprächtige kleine Pools findet man außerdem.

Auf dem Weg zum Grand Teton NP befinden sich im Bereich des Rockefeller jr. Memorial Parkway sowie im angrenzenden National Forest schöne kostenlose Übernachtungsplätze, teilweise mit „Privatklo“.

 

Die Sicht auf die schönen Berge der Teton Range wird leider durch Rauch und dadurch schlechte Sicht behindert, ausgelöst durch verheerende Waldbrände im Osten Idahos sowie in der Wind River Range in Wyoming, aber auch durch sogenannte „managed fires“ im nahegelegenen Yellowstone. Beißender Brandgeruch liegt in der Luft.

 

Nach einer Nacht im angrenzenden National Forest fahren wir noch einmal zurück, da der Wind kurzzeitig gedreht hat und für etwas bessere Sicht sorgt. Wir treffen auf eine große Bisonherde vor der Kulisse der Tetons.

Auch auf der Weiterfahrt auf der 191 beeinträchtigt Rauch die Sicht. In der Ferne zeugen riesige Wolkentürme von den Löschversuchen der Feuerwehr.

Nach fast acht Wochen auf Achse ist es nunmehr dringend an der Zeit, endlich mal schmutzige Wäsche zu waschen. Die Gelegenheit hat sich bisher irgendwie nie ergeben, obwohl es nahezu überall „Laundromats“ gibt. In Pinedale nutzen wir endlich die Gelegenheit in einer modernen Laundry. Anders als die Amerikaner werfen wir allerdings nicht alles in den Trockner. Am nächsten Stellplatz am Big Sandy River spannen wir hierfür lieber unsere Wäscheleinen, und bei der extremen Trockenheit ist die Wäsche in kürzester Zeit ebenfalls schrankfertig.

Ein weitgehend unbekanntes Gebiet ist das Great Divide Basin. Die einfachere Zufahrt ist die von Rock Springs aus nach Norden. Interessanter aber ist es, wenn man von der Wyoming 28 über die Oregon Buttes Road anfährt. Hier erwartet uns mit den Oregon Buttes, den Honeycomb Buttes, den Pinnacles usw. eine fantastische, teilweise badlandartige Landschaft. Das Gebiet ist größtenteils BLM-Land und somit finden sich auch immer sehr schöne Stellplätze. Die Straßen im Gebiet sind größtenteils recht gute Schotterpisten, einige Passagen könnten allerdings bei Regen ziemliche Probleme bereiten. Sobald man allerdings von den Hauptpisten abweicht, wird es sandig, eng und holpriger. Ein weiterer Höhepunkt in diesem Gebiet sind die Killpecker Sanddunes, das vielleicht größte aktive Dünengebiet in Nordamerika. Auf sandigen Pisten gelangt man außerdem um Boars Tusk, den Überresten eines ehemaligen Vulkans. Im gesamten Gebiet sehen wir immer wieder Wildpferde.

Honeycomb_Buttes
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Honeycomb_Buttes
Steamboat_Mountain
Killpecker_Dunes_02
Piste_bei_Oregon_Buttes_Road
Killpecker Dunes_01
Piste_Oregon_Buttes_Road

Über Rock Springs und Green River - beides gute Versorgungsstützpunkte - geht es anschließend zur Flaming Gorge National Recreation Area. Das Gebiet ist eine sogenannte "fee-area", d.h. man müsste tägliche Gebühren zahlen. Aber unser Annual Pass gilt auch hier - dieser hat sich jetzt schon mehrfach bezahlt gemacht.

Von unserer letzten Reise kennen wir einen Teil des Gebietes bereits - siehe unseren alten Reisebericht Flaming Gorge . Umgeben von Tamarisken finden wir einen schönen Stellplatz am hiesigen Strand.

Überall in den beiden Staaten haben wir auch viele Tiere gesehen. Wer sich dafür interessiert, kann sich hierzu eine Bildergalerie anschauen: Tiere der Rocky-Mountain-Staaten

 

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