Bergtouren: Djebel Sarhro, Djebel Siroua und Tizi 'n Test

18. Dezember 2018

Wir haben uns entschlossen, noch einmal ein Stück "zurück" zu fahren, um doch noch die Bergwelt am Djebel Sarhro zu besuchen. Diese Strecke hatten wir, als wir in der Gegend waren, ausgelassen. Von Taliouine aus geht es deshalb zunächst Richtung Tazenakth. Unterwegs ein kleiner Abstecher zu schönen "Höhlenbergen".

 

Hinter Tazenakth finden wir einen einigermaßen zur Straße hin gedeckten und ausreichend weit entfernten Stellplatz. Im jetzt trockenen Oued blüht der Oleander.

 

Über gute Straße erreichen wir Agdz und fahren anschließend durch die Oasenlandschaft des Draa-Tals mit vielen alten Kasbahs und unzähligen Dattelpalmen. Der Fluss führt diesmal sogar reichlich Wasser.

 

 

 

In Nekop biegen wir ab in Richtung Tizi Tazazert im Djebel Sarhro-Gebiet. Welche Überraschung! Eigentlich erwarten wir eine Piste, stattdessen gibt es zunächst eine neue asphaltierte Straße, die uns langsam hinauf in die Bergwelt mit schönen Formationen führt. Die Straße wird komfortabel weiter ausgebaut.

 

 

Aber später endet dann der Asphalt. Ab jetzt geht es auf schmaler Piste steiler bergauf. Gottseidank haben wir nur wenig Gegenverkehr, Ausweichen gestaltet sich in einigen Passagen als durchaus schwierig. Bei der kleinen Karawane, die uns begegnet, schalten wir einfach den Motor aus und warten ab, bis die Tiere an uns vorbei sind.

 

 

 

 

Je näher wir dem Pass Tizi Tazazert kommen, desto mehr werden Spuren intensiver Bautätigkeit sichtbar. Auf der anderen Seite des Passes ist die Piste schon bis nahezu Passhöhe für die Asphaltierung vorbereitet. Bald wird man die gesamte Strecke wohl auf guter und breiter Asphaltstraße in Angriff nehmen können. Die Landschaft ist schön, man könnte hier auch gut übernachten, aber in dieser Riesenbaustelle wollen wir dann doch nicht bleiben. So fahren wir bis zu unserem alten Platz bei Boulmane und verbringen dort eine ungestörte Nacht.

 

 

 

Am nächsten Morgen geht es über die N10 Richtung Ouarzazate. Am Stausee El Mansour Eddahbi beschließen wir für heute zu bleiben. Von unserem Platz aus haben wir eine großartige Aussicht. Regelmäßig schauen die Trauer-Steinschmätzer vorbei. Unten am See gibt es Gelegenheit, zahlreiche Wasservögel zu beobachten.

 

 

 

In Ouarzazate gibt es - oh Wunder - in einem der ältesten Supermärkte südlich des Atlas sogar Alkohol zu kaufen. Weit fahren wir heute nicht. Auf einer Piste fahren wir ein Stück in Richtung des UNESCO Weltkulturerbes Ait Ben Haddou. Hier gibt es mehrere Filmsets, wo irgendwann einmal für irgendwelche Filme gedreht wurde. Hier übernachten wir, denn die Aussicht auf die schneebedeckten Berge des Hohen Atlas ist wirklich eindrucksvoll.

 

Von der N10, die uns nun noch einmal in südliche Richtung führt, biegen wir in Anezal ab auf die P1702. Wir wollen versuchen, dieser bis Askaoun zu folgen und somit den Djebel Siroua südlich zu umfahren. Die erste Teilstrecke durch eine schöne Berglandschaft ist asphaltiert. Es blüht einiges.

 

 

 

 

Die Piste, die nach GPS eigentlich nach Askaoun führen müsste, sieht wenig vertrauenserweckend aus, für uns sicher nicht fahrbar. Es gibt auch keinerlei Hinweisschild. Einige Kilometer weiter zweigt von der Asphaltstraße eine weitere Piste ab; hier ist auf einem kleinen Schild handschriftlich Askaoun ergänzt. Eine holpriger schmaler Pfad führt uns durch ein Dorf, wo wir viele Frauen beim Spinnen sehen. Hier kommen bestimmt kaum jemals Touristen hin, und so sind wir erschrocken, dass nahezu alle Kinder und auch einige Erwachsene aufdringlich betteln.

 

 

Es geht stetig bergan, der Weg wird schlechter und enger, dicke Felsbrocken liegen im Weg. Als auf ca. 2.400 m wir auf der linken Seite schon mit den Reifen im Schnee und auf der rechten im Matsch rollen - nach rechts ein steiler Abhang - sind wir froh, dass wir eine Gelegenheit zum Wenden finden. Das ist uns zu riskant. Wir müssten noch einige Hundert Höhenmeter weiter hinauf. Im Winter ist diese Strecke wohl keine gute Idee.

 

 

 

Auf gleicher Strecke fahren wir zurück zur N10, wo wir heute noch bis zu den "Höhlenbergen", an denen wir zu Beginn des Berichts schon einmal waren, kommen.

 

Im weiteren Verlauf der Tour wollen wir noch einmal nach Marrakech. Wir biegen von der N10 ab zum Tizi 'n Test. Zunächst handelt es sich bei der Zufahrt um eine sehr komfortable Straße. Auch im folgenden steilen Anstieg ist die Strecke noch recht gut. Aber etwa 5 km vor der Passhöhe ist die Herrlichkeit dann vorbei. Es wird schlechter, ein schmales Bergsträßchen übersät mit Schlaglöchern. Wieder sind wir froh, dass hier im Moment nicht viel Verkehr ist.

 

 

 

 

Hinter der Passhöhe wird es etwas besser. Wir entdecken blühende Blumen, die Opuntien sind teilweise mit Früchten regelrecht überzogen. Viele Dörfer sind zu durchfahren, immer wieder begegnen wir Kindern, die auf dem Heimweg von der Schule sind. Ein Stein fliegt, trifft unsere Windschutzscheibe. Ein noch recht kleiner Junge hat geworfen. Peter geht sofort in die Bremsen, kann ihn aber leider nicht erwischen. Wir fragen uns, was diese Kinder dazu bringt. Von alleine kommt das sicher nicht. Irgendwie und irgendwo müssen sie das doch gelernt haben?!?

 

 

 

 

Einen Stellplatz in dieser Gegend zu finden, gestaltet sich als schwierig. Nach vielen vergeblichen Versuchen finden wir dann kurz vor dem Dunkelwerden doch noch einen akzeptablen Platz, nichts Berauschendes, aber für eine Nacht OK. Die Aussicht ist allerdings wirklich großartig!

 

Es ist Sonntag, und wie üblich gibt es in vielen Dörfern den wöchentlichen Markt mit dem typischen Gewusel, so dass sich die Fahrt nach Marrakech etwas anstrengend und für die Beifahrerin aufregend gestaltet.

 

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