Internet/Telefon

Es gibt in Südamerika verschiedene Anbieter für Telefon und Internet, bei denen man auch eine prepaid Data SIM kaufen kann. Je nach Land sind dies Antel, Claro, Entel, Movistar, Personal. Aus eigener Erfahrung können wir nur zu Argentinien, Chile und Uruguay etwas sagen.

Voraussetzung ist, dass man über ein simlock-freies Quadband-Gerät verfügt oder über einen mobilen Router, der dann gleich mehrere Geräte ins Internet bringen kann. Vorauszuschicken ist, dass in den genannten Ländern nach neuer Gesetzgebung jede SIM registriert werden muss, was nicht immer so einfach ist. Am Kiosk gelingt das nicht.

In Argentinien haben wir bereits in Zarate für knapp 1 Euro eine Claro-SIM erworben. Die Registrierung gelang dann nach vielen Fehlversuchen erst in Puerto Madryn in einer offiziellen Claro-Vertretung durch die Hilfe einer freundlichen, sogar englischsprechenden Angestellten. Zufrieden waren wir mit Claro aber nicht. Das Aufladen war zwar preiswert aber die Netzabdeckung war nicht gut (wobei es im Norden etwas besser war als in Patagonien), und mehr als 2G war eigentlich kaum drin. Selbst entlang der Hauptverkehrsadern gab es riesige Lücken in der Abdeckung. Von anderen Reisenden haben wir gehört, dass im Norden Argentiniens Personal gut funktionieren soll. Andere Reisende haben eine Movistar-SIM gekauft (soll besser sein als Claro), sind aber an der Registrierung verzweifelt, da sie immer zwischen Kiosk und offizieller Agentur hin- und hergeschickt wurden. Letztlich sind auch sie bei Claro gelandet.

In Chile konnten wir die Entel-SIM nur registrieren dank der Freundlichkeit einer anderen Kundin im Laden, die hierfür ihre RUT (irgendwas wie Steuernummer oder so?) zur Verfügung stellte, ohne die eine Registrierung nicht möglich war. Die Netzabdeckung war deutlich besser, und oft hatten wir auch 3G. Wir haben 2.000 Peso (etwa 2,70 Euro) für die SIM gezahlt. Wenn man sofort noch einen Betrag aufgeladen hat, gab es einen Bonus, sprich im Kaufpreis enthalten waren in diesem Fall 1,5 GB Daten, 1,5 GB für soziale Netzwerke sowie 100 Minuten Telefonie im Land.

Am leichtesten und besten war es in Uruguay. Hier hatten wir eine Antel-SIM. Die Netzabdeckung war sehr gut, 3G hatten wir nahezu immer, teilweise sogar 4G (Großraum Montevideo und Puntal del Este). Die SIM kostete 65 Peso (1,80 €), dazu erforderlich eine erste Aufladung von 1GB für 120 Peso (3,25 €). Es lohnt sich immer, nach Sonderangeboten zum Nachladen zu fragen. So kamen wir angesichts der Fußball-Weltmeisterschaft in den Genuss von 60 GB mit allerdings nur 15 Tagen Gültigkeit für gerade einmal 6,80 €! So konnten wir einige Spiele im Livestream auf ARD/ZDF sehen, dies allerdings nur, weil wir uns mit einem VPN-Programm (z.B. Hidemyass) eine deutsche IP besorgen konnten, denn diese Übertragungen sind geokodiert.

Ein solches Programm ist oftmals von großem Nutzen, da darüber der gesamte Datenverkehr verschlüsselt abläuft, was beispielsweise für Bankgeschäfte sehr wichtig ist. Außerdem kann man damit z.B. auch Port-Sperren umgehen, so dass es möglich ist, Emails abzurufen oder zu senden oder zu skypen, obwohl der Port vom Anbieter des freien WLANs eigentlich gesperrt ist.

Apropos freie WLANs: Man findet sie in den Orten in aller Regel an den Plaza Mayores. In Chile kann man nach einmaliger kostenloser Registrierung das Netz der Büchereien (Biblioredes) nutzen. Aber Achtung - pro Tag kann man sich nur einmal einloggen. Darüber hinaus gibt es ein freies WLAN, das die Regierung zur Verfügung stellt, ChileGob genannt. Touristeninformationen sind durchaus auch erfolgversprechend, allerdings muss man sich oft das Passwort erfragen. Und zu guter Letzt gibt es freies WLAN an großen Supermärkten und vor allem an sehr vielen Tankstellen. Auch hier muss man teilweise ein Passwort erfragen. Die Geschwindigkeit ist allerdings nicht immer zufriedenstellend. Auch beim Finden eines WLANs ist der iOverlander durchaus hilfreich, oft gibt es sogar Passwort-Hinweise.

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