Moin, Moin – Willkommen in Ostfriesland
Juli 2021
Eigentlich wollen wir nach erfolgter Impfung noch einmal Richtung Griechenland aufbrechen, aber unser zweiter Impftermin verzögert sich – kein Impfstoff vorhanden! Als wir dann fertig geimpft sind, sind die Camping-an-Bord-Plätze alle bis in den September hinein ausgebucht. Ein Alternativprogramm muss her. Wir beschließen, uns Mecklenburg-Vorpommern, das wir noch nicht kennen, anzuschauen. Der MAN wird gepackt, aber leider kommt es anders. Ein Starkregen führt dazu, dass unsere Kellerräume mit einer Wasser- und Schlammbrühe volllaufen. So verbringen wir die nächste Zeit mit Säuberungs-, Aufräum- und Sanierungsarbeiten. Aber immerhin sind zwei Kurztrips nach Ostfriesland möglich.
Beim ersten Mal haben wir nur drei Tage Zeit. So fahren wir mit (schnellerem) PKW und bleiben im Hotel, allerdings nicht an der Küste, sondern im „Hinterland“. Direkt am Meer ist schon recht viel Betrieb, in Aurich geht es noch deutlich geruhsamer zu. Der erste Restaurantbesuch nach so langer Zeit ist schon ein wenig komisch.
Für die zweite Tour können wir eine Woche unterwegs sein, so dass wir mit dem Großen Wagen fahren. Aufgrund der Ferienzeit und weiterhin bestehender Coronabeschränkungen suchen wir offizielle Wohnmobilstellplätze auf, auch diese im „Hinterland“: Westerholt, Rhauderfehn und Westoverledingen sind die Stationen.
Von hier aus unternehmen wir ausgedehnte Radtouren. Bei Westerholt lohnt die Radroute "Ewiges Meer". Vorbei an schönen Mühlen, einem Friedhof für Kriegsgefangene und einem Großsteingrab fahren wir durch schöne Landschaften.
Am Ewigen Meer Gelegenheit für eine kurze Wanderung. Ein Blockbohlenweg führt durch Moorlandschaft zum größten Hochmoorsee Deutschlands.
Durch ausgedehnte Windparks, wo entlang der Wege viel blüht, radeln wir zur Küste. Aber hier ist uns mittlerweile viel zu viel Betrieb.
Schon 1-2 Kilometer entfernt ist es wieder deutlich entspannter. Selbst an der Bockwindmühle, die das Wahrzeichen von Dornum ist, ist fast nichts los.
Im kleinen Ort Oldersum an der Ems existiert noch heute eine Schiffsbauwerft. In der Diedrich-Werft werden Fahrgastschiffe, Fähren, Kutter, Fracht- und Spezialschiffe überwiegend für das Fahrwasser des Wattenmeeres gebaut.
Immer wieder gilt es kleine Naturschutzgebiete zu erkunden.
Im 13. Jahrhundert wurde das Kloster Ihlow gegründet, später im 16. Jahrhundert dann zerstört. Heute ist die Klosterstätte Ihlow ein Archäologischer Park, in dem man eine Imagination der früheren Kirche errichtet hat. Begehbare Efeuwände deuten die Kirchenmauern an. Der frühere Chor- und Altarraum entstand als Holz-Stahl-Skulptur in Originalgröße neu.
Weiter südlich dann wieder ein anderes Landschaftsbild: Wallhecken- und Fehnlandschaft mit vielen Kanälen und den typischen Klappbrücken.