Lanzarote 1: Küste und Vulkane

11. - 19. Februar 2024

 

Nach einer kurzen und ruhigen Fährfahrt erreichen wir Playa Blanca im Süden Lanzarotes. Weit fahren wir heute auf den gut ausgebauten Straßen nicht. Es ist Sonntag, mit entsprechend viel Ausflugsverkehr ist zu rechnen.

 

Auf holprigen Pisten steuern wir unsere erste Station an der Steilküste im Südwesten an. Die Küste gefällt uns gut. Im Prinzip könnte man in den natürlichen Becken auch baden, allein, die Brandung ist auch hier mal wieder viel zu stark.

 

So ziehen wir es vor, von unserem Platz den Ausblick zu genießen und entlang der Küste zu wandern. Ein paar wenige Pflanzen trotzen den ungünstigen Bedingungen.

 

 

Natürlich statten wir auch der Hotelruine einen Besuch ab, wo es etliche mal mehr, mal weniger gelungene Wandmalereien zu sehen gibt.

 

 

Nach einem schönen Sonnenuntergang verlassen wir diesen Platz. Am Playa Janubio gibt es erst einmal nur einen kurzen Fotostopp, bevor wir uns die Salinen von Janubio anschauen. Hier wird auch heute noch Salz gewonnen.

 

 

 

 

Anschließend suchen wir uns über Pisten einen Platz in der Lava. Diese ist wirklich eindrucksvoll: interessante Formationen, vor allem aber der Bewuchs mit vielen verschiedenen Flechtenarten ist bemerkenswert. Zum ersten Mal sehen wir die großen Sträucher des endemischen Kanarenampfers. Leider gibt es auch hier in der „Einöde“ wieder unnötige Hinterlassenschaften in Form von Feuchtpapieren und dem was dazu gehört. Und natürlich auch wieder zerworfene Flaschen in großer Zahl. Was treibt solche Idioten an?!?

 

 

 

 

 

Die Sicht wird schlechter – hoffentlich nicht schon wieder Calima. Mit blauem Himmel würde die tolle Vulkanlandschaft sicherlich noch um einiges besser wirken. Doch am nächsten Morgen zeigt dann der Sonnenaufgang noch vor dem Wetterbericht die Calima-Wetterlage an.

 

So lässt sich auch die Lagune Charco Verde nicht besonders gut fotografieren. Für die Brandung bei Los Hervideros geht es so gerade noch – muss man halt den Hintergrund eher ausklammern.

 

 

 

Aber so macht es keinen Sinn, weiter durch die sehenswerte Vulkanlandschaft zu fahren. Wir suchen uns einen Platz zum Aussitzen. Am Playa Janubio könnte man stehen, aber da ist uns zu viel Betrieb. So holpern wir mal wieder auf grottenschlechter Piste mit Lavagestein bis zur Steilküste, wo wir erst einmal bleiben. Auch hier entdecken wir tatsächlich einige blühende Pflanzen, natürlich Endemiten.

 

 

Wir haben Glück, am nächsten Tag ist es wieder klar. Da der Wind relativ schwach ist, können wir draußen sitzen, die Aussicht auf die schöne Bucht genießen. Außerdem ergibt sich so die Gelegenheit, zur Lagune am Playa Janubio zu wandern. Viele Vögel gibt es dort allerdings nicht zu sehen.

 

 

 

 

Dann machen wir uns auf den Weg Richtung Timanfaya Nationalpark. Auf der LZ 67 durchqueren wir das Schutzgebiet. Erstaunlich, wie wenig Haltemöglichkeiten es hier gibt. So ist es gar nicht so leicht, Fotos von der eindrucksvollen Landschaft zu machen.

 

 

Einen einzigen größeren Parkplatz gibt es – und da warten unzählige Dromedare auf Touristen, die sie in das Gebiet hineintragen können. Einige der Tiere sind am frühen Morgen noch ganz schön müde und nutzen die Gelegenheit, schnell noch ein Nickerchen zu machen bevor es losgeht. Aber Bus um Bus trifft ein – klar, Kreuzfahrtschiff im Hafen!

 

 

An der Zufahrt zum kostenpflichtigen Teil des Parks gibt es dann auch bereits Rückstau. Auf solche Massenveranstaltungen haben wir absolut keine Lust, zumal man selbst ja sowieso nichts unternehmen darf. Noch nicht einmal anhalten darf man unterwegs, sondern muss sich direkt zum Besucherzentrum begeben, wo man dann einem Bus zugeteilt wird. Ganz abgesehen davon, dass wir wahrscheinlich sowieso keinen Parkplatz mehr kriegen würden – aus vollbesetztem Bus durch getönte Scheiben schauen und fotografieren ist nicht unser Ding.

 

Da halten wir uns lieber an den Parque Natural de los Volcanes. Eigentlich würden wir gerne auf die Caldera Blanca steigen, aber der Wind nimmt heftig zu. Keine guten Bedingungen für eine Umrundung auf dem Kraterrand. So bleibt es im Moment beim Blick aus der Ferne, und es geht auf Pisten zunächst einmal Richtung Küste.

 

 

 

 

Hier gäbe es durchaus Möglichkeiten zu bleiben, aber bei dem Wind und der Brandung würde der MAN noch salziger werden als er ohnehin schon ist. Und an ruhigen Schlaf ist bei dem Getöse und Geschaukel auch nicht zu denken. So suchen wir uns einen Platz direkt hinter der Küste in der Lava, der deutlich windgeschützter ist. Die (blattlosen) Pflanzen zeugen von der entsetzlichen Trockenheit, die hier herrscht. Die im Dezember und Januar üblichen Winterregen sind anscheinend nahezu ausgeblieben.

 

 

 

 

 

Auch den nächsten Tag sitzen wir den Wind und leider wieder Calima aus. So langsam nervt es! Danach fahren wir auf schrecklicher Wellblechpiste wieder zurück nach Mancha Blanca. Hier ist sonntags Markt. Besonders groß ist er allerdings nicht, das Angebot sehr eingeschränkt, aber zumindest haben wir wieder frisches Brot. Die kleine Kirche Ermita de los Dolores schauen wir uns natürlich auch an.

 

 

 

Kurzzeitig ist die Sicht etwas besser, und wir nutzen die Gelegenheit, eine kleinere Wanderung durch die Lavafelder am Montaña Coruja und Montaña de la Peña de Santa Catalina in der Nähe von Mancha Blanca zu unternehmen. An einigen Stellen hat man Terrassen für landwirtschaftliche Zwecke angelegt. Interessant ist die Methode, wie hier mit viel Aufwand Wein angebaut wird. Jeder einzelne Stock ist zum Schutz vor dem Wind von einem Lavamäuerchen umgeben. In der Lava wachsen zahlreiche Sträucher der großen Kanarenampfer.

 

 

Im ausgedehnten Lavafeld sind die Lavabrocken teilweise nahezu komplett überzogen von Flechten. Andere Lavafelder sind nahezu ohne Bewuchs, wieder andere mit Sträuchern bewachsen.

 

 

Auch die Umrundung des Montaña Colorada nehmen wir in Angriff. Nahaufnahmen sind noch gut möglich, aber die Weitsicht ist schon wieder drastisch eingeschränkt. (Auf den Fotos sieht man teilweise mehr als in Wirklichkeit.) Zur großen Lavabombe darf man mittlerweile nicht mehr, so bleibt nur die Möglichkeit von Fotos aus der Entfernung. Dafür entdecken wir hier aber die ersten Exemplare des endemischen Lanzarote-Aeoniums und auch einige blühende Rosen-Pelargonien.

 

 

 

 

Einen Lavatunnel kann man auch bei schlechter Sicht besuchen – so denken wir. Also wollen wir zu einem längeren hin, um morgen früh diese Wanderung zu unternehmen. Allein – die Zufahrtstraße ist für Fahrzeuge über 5,5 Tonnen gesperrt. Wir überlegen, ob wir trotzdem fahren sollen, lesen dann aber bei Google, dass zumindest einer der beiden Einstiege wegen Einsturzgefahr gesperrt sein soll. Dann wird wohl der andere auch nicht zugänglich sein. Und so suchen wir uns einen anderen Platz für die Nacht, werden in fantastischer Lavalandschaft (wenn man von der extrem schlechten Sicht durch Calima einmal absieht) fündig. Tolle Lavaformationen sind hier vorhanden, hinzu kommen unzählige Exemplare des Lanzarote-Aeoniums. Einfach nur schön!

 

 

 

 

Am nächsten Morgen ist es Gottseidank wieder besser. Schnell noch ein paar Fotos, bevor wir uns vorbei an ausgedehnten Weinfeldern auf den Weg zu unserem nächsten Wanderziel machen. Wir wollen den Krater des Montaña de las Nueces besuchen, bevor der Betrieb los geht.

 

Tatsächlich sind wir dort noch alleine unterwegs, während an der nicht weit entfernten Caldera de los Cuervos bereits heftig was los ist, die Parkplätze schon knapp werden. Der Blick von hier oben auf die Umgebung und in die Caldera hinein lohnt den Weg auf jeden Fall.

 

 

Da die Sicht immer klarer wird – Calima scheint mal wieder ausgestanden – beschließen wir kurzerhand, auch noch eine Radtour im Gebiet zu unternehmen. Auch diese erfüllt unsere Erwartungen, gibt es doch außer toller Landschaft interessante Lavaformationen und ein paar Pflanzen zu sehen.

 

 

 

 

 

Danach fahren wir zurück an unseren Platz von gestern, wo wir bei diesmal deutlich besseren Sichtverhältnissen den Tag ausklingen lassen.

 

 

Weiter geht es mit Lanzarote 2: Im Inselinneren rund um Teguise

 

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