Fin del Mundo

Tierra del Fuego = Feuerland

08. Dezember 2017

 

Nun sind wir also auf der großen Insel ganz im Süden, vom Festland getrennt durch die Magellanstraße, angekommen. Zunächst sind wir noch im gering besiedelten chilenischen Teil unterwegs. An der Laguna Verde bei gutem Wetter wieder einmal Gelegenheit zum Wäsche waschen.

 

Danach fahren wir nach Porvenir, wo die Direktfähre aus Punta Arenas ankommt. Porvenir bedeutet Zukunft, heute bezeichnen die Festlandchilenen den kleinen Ort gerne als Por morir (zum Sterben). Viel zu bieten hat die Kleinstadt nicht, aber ein paar nette Fotomotive gibt es doch.

 

 

Südlich von Onaisin liegt unser nächstes Ziel - die kleine Kolonie von Königspinguinen (mittlerweile etwa 60 Adulte), die sich hier erstaunlicherweise vor einigen Jahren angesiedelt haben. Wir zahlen den happigen Eintrittspreis von 12.000 Pesos (mehr als 16 Euro) pro Person - Einheimische zahlen 3.000 Pesos!!! Ein Vortrag über das Leben dieser Pinguine auf Englisch, dann dürfen wir los. So wirklich nah kommt man an die Vögel nicht heran, aber wir wollten halt unbedingt Königspinguine sehen. Beim nächsten Mal würden wir wahrscheinlich davon Abstand nehmen. Immerhin - wir haben sie gesehen, die Jungtiere, puschelige braune Wollknäuel, sind schon interessant zu beobachten.

 

 

 

 

Weiter geht es durch die eintönige Pampa, die für den Norden Feuerlands typisch ist. In Cameron riesige Anlagen - hier werden die unzähligen Schafe, die in der Pampa weiden, geschoren. Da sie beim Scheren trocken sein müssen, gibt es diese ausgedehnten Gebäude. Im Moment passiert hier leider nichts.

 

 

Auf erstaunlich guter Schotterstraße fahren wir Richtung Lago Blanco. Unterwegs eine "Dredge", ein Relikt aus der Zeit des Goldschürfens.

 

Der Abstecher zum Lago Blanco bringt dann die ersten windschiefen Bäumchen, führt schließlich durch einen regelrechten Märchenwald. Welch ein Kontrast zur eintönigen Pampa! Am See darf man kostenlos übernachten - Einrichtungen gibt es keine, aber die brauchen wir ja auch nicht. Nur schade, dass hier leider auch wieder große Mengen Abfall herumliegen.

 

 

Wir verbringen einige Tage hier in der schönen Landschaft. Da wieder einmal ein Grenzübertritt ansteht, sind Restekochen und Resteessen angesagt.

 

Morgens werden wir vom Gezeter der Smaragdsittiche geweckt, die hier in großer Zahl umherfliegen. Im grünen Gras sind sie bei der Futtersuche kaum zu entdecken.

 

Eine Nachfrage beim Polizeiposten am Abzweig zum Lago Blanco ergibt, dass die kleine Grenzstation Paso Bellavista geöffnet ist und dass die Naturstraße in gutem Zustand sein soll. Super, das spart uns einen riesigen Umweg über die Grenze bei San Sebastian. Die Straße ist wirklich sehr gut, und die Grenzabfertigung ist schnell erledigt. Bei den Chilenen brauchen wir gerade einmal fünf Minuten, dann geht es zu den Argentiniern. Die kleine Brücke, die früher ein Problem für größere Fahrzeuge war, ist mittlerweile durch eine Dammstraße ersetzt. Auch hier freundliche Abwicklung. Es dauert ein paar Minuten länger, da alles von Hand ausgefüllt werden muss. Keine Kontrolle des Fahrzeuges - das Restekochen hätten wir uns also sparen können, aber wer weiß das vorher schon. Wir sind wieder in Argentinien.

 

 

Großeinkauf in Rio Grande, dann zügig gen Süden. Der Süden Feuerlands unterscheidet sich deutlich vom nördlichen Teil. Wir fahren durch eine schöne Gebirgslandschaft.

 

Bald ist Ushuaia erreicht, das vor allem durch seine eindrucksvolle Lage wirkt. Wir sind am Ende der Welt angelangt. Wie überall in Argentinien begegnen uns auch hier Zeichen der nicht verwundenen Niederlage gegen die Briten im Falkland-/Malwinenkrieg. Die kleinen Schilder sieht man sehr oft, häufig hat man wie hier in Ushuaia aber auch riesige Denkmäler errichtet.

 

Das Wetter spielt nicht ganz so mit wie bisher. Es ist extrem wechselhaft, außerdem ist es kühl, um nicht zu sagen kalt, zudem extrem windig. Häufige Regenschauern wechseln (Gottseidank) ab mit Sonne-Wolken-Mix. Wir bummeln durch die Stadt, beobachten im Hafengebiet Riesen-Sturmvögel aus nächster Nähe. Auf unserem Stellplatz oberhalb treffen wir Nicole und Stefan (die Schweizer von der Überfahrt nach Montevideo) wieder.

 

 

 

Natürlich fahren wir in den Tierra del Fuego Nationalpark. Von den bisher besuchten ist dies der am wenigsten spektakuläre. Wir zahlen den Eintritt. Drei Tage dürfen wir bleiben, zwei Nächte kostenlos an ausgewiesenen Stellen übernachten. Wir unternehmen kurze Wanderungen, für mehr ist uns das Wetter einfach nicht gut genug.

 

 

 

 

 

 

Aber es gibt natürlich ein Ziel, das eine große Anziehungskraft besitzt: die Bahia Lapataia - das Ende der Ruta 3, sprich das Ende der Panamericana. Auf einem kleinen unattraktiven Parkplatz stehen sie - die Schilder, die den Endpunkt kennzeichnen.

 

Im Postamt am Ende der Welt geben wir unsere selbst ausgedruckten Postkarten an die Lieben daheim auf, werden sie doch hier mit wunderschönen Stempeln versehen auf die lange Reise geschickt. Das Reisetagebuch stempelt der nette Herr uns gleich auch noch ab.

 

Am Abend des zweiten Tages fängt es dann an zu schneien. Mittlerweile hat sich ein weiteres deutsches Expeditionsfahrzeug zu uns gesellt. Am nächsten Morgen räumen wir den MAN vom Schnee. 

 

Dann müssen wir auf rutschiger Straße den Park verlassen. Teilweise hängen die Äste durch den Schnee sehr tief herunter, aber insgesamt ist es kein Problem.

 

Zurück in Ushuaia feiern wir zusammen mit den Franzosen Veronique und Daniel (die Unimogfahrer, die ebenfalls mit auf der Grande America waren und denen wir zwischenzeitlich immer mal begegnet sind) Nicoles Geburtstag im urigen Café Ramos Generales, wo man außerdem hervorragendes Baguette und Gebäck kaufen kann. Am Beagle-Kanal mit Blick auf die Stadt verbringen wir noch einige Zeit. Wir müssen das Wochenende und einen Feiertag "aussitzen", denn wir brauchen dringend neues Gas. Gelegenheit, das eine oder andere gleichnamige Bier zu verkosten.

 

 

 

Nachdem bei Gas Sartini problemlos unsere deutsche Aluflasche und die Wynen Tankgasflasche gefüllt wurden, kann es weitergehen. Die Estancia Harberton, Feuerlands älteste Viehfarm am Beagle-Kanal ist unser Ziel. Die großen, extrem windschiefen Bäume begeistern uns, die vielen Lllao-Llao-Pilze in den Südbuchen ebenfalls. Wir fahren bis kurz vors Ende bei Puerto Moat.

 

 

 

 

 

Auf dem riesigen Gelände darf an bestimmten Stellen gecampt werden. Da das Wetter sich wieder gebessert hat, bleiben wir einige Tage. Das viele Fahren auf regen- oder schneenassen Naturstraßen ist dem MAN deutlich anzusehen. So schmutzig ist er lange nicht gewesen. Und anders als in Nordamerika ist es hier beim Wagenwaschen genau wie beim Wäschewaschen. Man kann es nicht selbst machen, sondern man lässt waschen. Also bleibt er leider schmutzig, zumindest bis zum nächsten heftigen Regen.

 

 

 

Wir wandern am Beagle-Kanal entlang, waschen Wäsche, backen Brot (wir haben ja wieder genug Gas). Außerdem lassen sich direkt am Platz und am Wasser viele Vögel beobachten.

 

 

 

 

Auf der Rückfahrt machen wir noch einen Abstecher nach Puerto Almanza - ein winziges Fischerdorf mit schönem Blick über den Beagle-Kanal auf Puerto Williams auf der chilenischen Seite, dem südlichsten ständig bewohnten Ort auf der Welt.

 

 

Auf dem Weg nach Norden verbringen wir eine Nacht an der Küste - der kommende Grenzübergang bedeutet - Ihr ahnt es sicherlich - Restekochen und anschließend teilweise Einfrieren. Nach einem unproblematischen Grenzübertritt sind wir nun erneut in Chile, fahren durch die eintönige Pampa, eingezäunt natürlich.

 

 

 

Wir wollen wieder die kurze Fähre über die Magellanstraße nehmen. Aber welch ein Schreck - kilometerlange Schlangen vor der Fährstation. Bedingt durch den extremen Wind stellt die Fähre wiederholt den Betrieb ein. Wir beschließen, uns dort nicht anzustellen, sondern schlagen uns ins Gelände bei Punta Espora. Hier gibt es übrigens noch vermintes Gelände, das aber abgezäunt und gekennzeichnet ist. Am Strand stehen wir schön und können die LKW-Schlange und die Fähre beobachten. Letztendlich stehen wir drei Tage hier - wie gut, dass wir so viel vorgekocht hatten, denn frische Lebensmittel haben wir ja nicht mehr.

 

Am Montagmorgen um 6 wachen wir auf, der Wind hat sich nach Tagen endlich beruhigt. Wir sehen, dass die Fähren fahren und dass die Schlange nur noch relativ kurz ist. Nichts wie hin. Bald ist das Festland erreicht.

 

 

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