Uruguay 2: Am Rio de la Plata
13. Juli 2018
Montevideo umfahren wir großräumig. Auf das Stadtgetümmel haben wir derzeit noch keine Lust. Wir stoßen auf die Ruta 1; es geht Richtung Colonia del Sacramento. Unterwegs noch der eine oder andere Abstecher zum Strand, wo die Mönchsittiche in den Eukalyptusbäumen intensiv und vor allem lautstark mit dem Nestbau beschäftigt sind.
In der Nähe von Colonia del Sacramento verbringen wir mehrere Tage, fahren natürlich auch in den Ort, bummeln durch die Altstadt.
Die meiste Zeit halten wir uns allerdings an den kleinen Lagunen direkt am Strand auf. Es ist kühl, draußen sitzen wir nur ab und an einmal in der Mittagssonne. Aber es ist ein herrliches Fleckchen.
Im Morgennebel erleben wir nahezu jeden Tag gespenstische Sonnenaufgänge. Zahlreiche Vögel sind zu beobachten.
Wir unternehmen einen Abstecher in nördliche Richtung bis nach Puerto Inglés. Auf dem Weg dorthin liegt der kleine Ort Conchillas, der ganz nett ist. Vor allem die alten Autos und der Friedhof haben es uns angetan.
Noch einmal kehren wir zurück an "unseren" Platz bei Colonia - es ist einfach zu schön hier.
Danach heißt es langsam Richtung Montevideo fahren. Noch haben wir aber Zeit, und so bleiben wir direkt wieder am Balneario El Ensueño. Hoch oben über unseren Köpfen findet der Hausbau der Mönchsittiche bei hohem Geräuschpegel statt. Die aus dornigen Zweigen errichteten Nester können in einer Kolonie enorme Größen erreichen.
Da, wo wir die ersten beiden Tage nach Ankunft im September 2017 verbracht haben, bleiben wir nun auch noch für einige Tage. Auf dem Gelände des Granja Hotels Suizo in Nuevo Helvecia sitzen wir einige sehr kühle Regentage aus. Außer uns ist niemand hier - Winter halt. Dank des brauchbaren Internets können wir uns sogar die Viertelfinalspiele anschauen.
Aber die freien Plätze locken uns natürlich mehr. So geht es zurück an die Küste. In der Gegend von Kiyu bleiben wir für zwei weitere Tage, bevor wir unseren Standort noch etwas näher an Montevideo heran verlegen. Abends ein leckeres Abschieds-Fondue.
Am Playa Pascual haben wir auf dem Hinweg schon die vielen Sittiche beobachten können. Nun verbringen wir hier die restliche Zeit. Dank 4G mit unserer Antel Daten-SIM haben wir jederzeit Mailempfang, können noch ein Halbfinalspiel sehen. Über die App Find Ship verfolgen wir regelmäßig die Grande Brasile, wissen so, wo sie sich gerade befindet. Außerdem packen wir natürlich unsere Sachen für die Schiffsreise.
Am Donnerstag - die Grande Brasile liegt noch in Zarate, Argentinien - erhalten wir die Information, dass wir am Freitag, dem 13. Juli (Gottseidank sind wir nicht abergläubisch!) am Nachmittag in Montevideo sein sollen. Wir fahren schon etwas früher dorthin, so dass wir uns im Hafenbereich noch ein wenig umschauen können. Außerdem gehen wir in der Markthalle zum Abschluss essen. Allerdings entscheiden wir uns nicht für die Fleischberge, sondern wählen Fischgerichte. Natürlich verfolgen wir immer, wo das Schiff sich befindet.
Zurück im Hafengelände erinnern der Anker sowie der riesige Entfernungsmesser des deutschen schweren Kreuzers Admiral Graf Spee an die Ereignisse im Dezember 1939. Damals ging das deutsche Kriegsschiff nach dem Gefecht vom Rio de la Plata in Montevideo vor Anker, um die Schäden beheben zu können. Da die zur Verfügung gestellte Zeit aber nicht ausreichte, entschloss sich der Kommandant, das Schiff in Sichtweite von Montevideo selbst zu versenken, statt ein Gefecht mit überlegenen englischen Streitkräften einzugehen. Dort liegen heute noch Überreste und sind ein Hindernis für die Schifffahrt.
Am frühen Nachmittag sehen wir zuerst auf Find Ship, dann auch in natura die Grande Brasile einlaufen. Nun wird es bald aufs Schiff gehen.
Weiter geht es mit Richtung Heimat - die Rückverschiffung
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