Baja California: Ein- und Ausreise
Viele Reisende wählen die Grenzstationen von Tijuana oder Mexicali für Ein- und Ausreise auf die Baja California. Wir haben uns für den kleineren, deutlich weniger frequentierten Grenzübergang Tecate entschieden und dies im Nachhinein auch nicht bereut.
Frühmorgens sind wir an der Grenzstation und werden ohne weitere Formalitäten einfach durch gewunken. Das kann nicht alles gewesen sein.
Einreise:
Wir wissen, dass wir für den ausschließlichen Aufenthalt auf der Baja keine Einfuhrgenehmigung für unser Fahrzeug brauchen. Allerdings muss man darauf achten, dass zum einen die für die USA gültige Fahrzeugversicherung auch für Mexico gültig ist. Zusätzlich ist auf jeden Fall eine separate Haftpflichtversicherung abzuschließen. Dies kann man auch noch an der Grenze erledigen, auch bei vielen AAA-Büros ist dies möglich. Besser ist es aber, über das Internet Preisvergleiche anzustellen, denn die oft gehörte Aussage, dass die Tarife überall gleich sind, ist ein Ammenmärchen. Man kann diese Versicherung tageweise abschließen, aber bei einem Aufenthalt ab etwa drei Wochen aufwärts ist eine Halbjahrespolice deutlich preiswerter. Außerdem ist man dann flexibler, was die Aufenthaltsdauer betrifft.
Aber wir Personen brauchen eine sogenannte Touristenkarte. Woher nehmen? Also muss einer von uns zurück zur Grenze, um das in Erfahrung zu bringen. Wir biegen 2 x rechts ab, hier ist gegenüber einer Schule in einem recht sicher wirkenden Wohngebiet genügend Parkraum auch für größere Wohnmobile. Dann zu Fuß noch einmal rechts abbiegen - das scheint richtig zu sein. Das kanadische Fahrzeug, das vor uns über die Grenze gefahren ist, steht auch hier. Am Ende der kleinen Straße der Grenzübergang, auf der linken Seite der Eingang zum "immigration office". Hier erhält man beim Officer die Touristenkarte, die auszufüllen ist und die 180 Tage gültig ist. Leider darf man die Karte für den Partner nicht ausfüllen, persönliches Erscheinen ist erforderlich. Nachdem alle Daten in den Computer eingegeben sind, erhält man den Einreisestempel im Pass sowie eine "Zahlkarte". Für die Einreise ist nämlich eine Gebühr zu zahlen. Dies kann man allerdings nicht an der Grenze erledigen, sondern muss eine Bank aufsuchen.
Da es noch so früh ist, sind in Tecate noch alle Banken geschlossen. Der Officer meint, wir könnten das auch in Ensenada erledigen.
Die Banken behandeln das Bezahlen anscheinend unterschiedlich: Zum einen muss man wissen, dass man nur mit Bargeld bezahlen kann. Außerdem muss man zusätzlich zu den Touristenkarten auch die Pässe vorlegen. Eine Bank verlangt, dass alle Personen anwesend sind, eine andere ist zufrieden, wenn man alle Unterlagen dabei hat. Und dann geht es los, mühsam werden anscheinend unzählige Informationen in den Computer eingegeben - der Schalter, an dem man ist, ist auf jeden Fall für längere Zeit lahm gelegt. Aber irgendwann ist es dann soweit, alles ist komplett, man zahlt und bekommt eine Quittung. Diese unbedingt aufheben, sie muss bei der Ausreise vorgelegt werden.
Viele Baja-Reisende machen die ganze Prozedur nicht, wir selbst wurden auch trotz zahlreicher Militärkontrollen nie nach diesen Papieren gefragt, aber wir wissen von anderen Reisenden, dass dies durchaus geschehen kann. Also lieber den legalen Weg wählen, auch wenn dies mit ein wenig Mühe verbunden ist.
Angeblich soll man diese Touristenkarte bereits in San Diego beim Baja California Travel Club erhalten und bezahlen können. Es kann aber sein, dass dies nur für Mitglieder des Clubs möglich ist, würde sich also für diejenigen eventuell lohnen, die häufiger auf die Baja reisen.
Ausreise:
Wieder entscheiden wir uns für Tecate. Der amerikanische Grenzposten befindet sich an einer anderen Stelle im Ort als der mexikanische. Folgt man also der Ausschilderung nach USA (San Diego), so kommt man bei den Amis an und hat keine Gelegenheit, einen Ausreisestempel zu erhalten. Von anderen Reisenden wissen wir, dass es bei einer erneuten Einreise nach Mexico Probleme geben kann, wenn man diesen Ausreisestempel nicht hat.
Also muss man anders vorgehen. Man parkt zunächst das Fahrzeug an der gleichen Stelle wie bei der Einreise, macht sich mit Pässen, Touristenkarte, Bankquittung auf den Weg zum gleichen "immigration office" wie bei der Einreise. Hier legt man die Unterlagen vor, wird im Computer ausgetragen und erhält den erforderlichen Stempel.
Erst danach geht es dann zum amerikanischen Grenzübergang, wo dann die übliche amerikanische Einreiseprozedur stattfindet. Die Wartezeit betrug hier für uns lediglich knapp 15 Minuten, während wir für Tijuana von Wartezeiten von bis zu zwei Stunden und mehr gehört haben.