Vom höchsten Berg Amerikas zu einem der höchsten Pässe weltweit

(Vom Aconcagua zum Agua Negra Pass)

07. Februar 2018

Nach unserem Abstecher zum Cerro de Siete Colores sind wir wieder in Uspallata angelangt. Tanken brauchen wir nicht, aber die schönen Murales schauen wir uns kurz an. Danach folgen wir wieder der stark befahrenen Ruta 7 in Richtung chilenische Grenze. Allerdings werden wir heute nicht die Grenze überqueren, sondern auf gleicher Strecke wieder zurückfahren, da noch weitere Ziele in Argentinien locken.

 

 

Unser heutiges Ziel ist der Parque Provincial Aconcagua. Hier wandern wir in etwas mehr als 3.000 m Höhe zu Aussichtspunkten, die einen Blick auf den höchsten Berg Amerikas und den höchsten außerhalb Asiens, den Aconcagua ermöglichen. Es blüht noch einiges, ein paar Vögel sind auch zu entdecken.

 

 

 

Aber besonders eindrucksvoll ist natürlich der Aconcagua. Gottseidank spielt das Wetter mal wieder mit. Gestern wäre der gewaltige Berg vor lauter Wolken nicht zu sehen gewesen.

 

Auf dem Rückweg stoppen wir kurz an der Puente del Inca. Hier spannt sich ein natürlicher Bogen über den Rio Mendoza. Die hier entspringende stark schwefelhaltige heiße Quelle führt zu den intensiven Verfärbungen des Gesteins. Leider ist alles eingezäunt, so richtig heran kommt man nicht. Dafür darf man aber gerne zwischen den Souvenirbuden umherschlendern.

 

 

 

Hier ist uns zu viel Betrieb. Wir fahren die Ruta 7 ein gutes Stück zurück und suchen uns einen Platz für die Nacht, der etwas tiefer liegt, vor allem aber ruhig ist.

 

Danach folgen wir entlang der Bergkette der Anden der Ruta 149 in nördliche Richtung. Wie so oft am Straßenrand ein Schrein für Difunta Correa (zur Bedeutung siehe hier: Nördliches Patagonien). Sträucher mit grünen Stämmen/Ästen kennen wir schon aus den Wüsten im Südwesten der USA. Dort nennt man sie Palo verde. Sie sind in der Lage, auch ohne Blätter die lebensnotwendige Photosynthese zu betreiben.

 

 

Wir sehen, dass es heftig geregnet haben muss. Und so nehmen wir auch Abstand davon, bei den schönen bunten Bergen zu übernachten, da alle halbwegs brauchbaren Plätze mehr oder weniger direkt im Flussbett liegen.

 

 

Eine gute Entscheidung, entdecken wir doch beim Cerro El Alcazár einen Platz mit fantastischer Aussicht.

 

 

Später fahren wir zur Ruta 40 zurück, die wir aber nach einiger Zeit Richtung Osten verlassen, um einen Abstecher zum Parque Ischigualasto zu machen. Vor allem das Valle de la Luna wollen wir uns anschauen. Schon auf der Anfahrt fallen uns außerhalb des Parks seltsame Felsformationen auf. Wir entdecken Kakteen, am Parkeingang ein riesiges Dinosaurier-Skelett - Hinweis auf spektakuläre Fossilienfunde hier in der Gegend.

 

 

 

Wir verstehen den Ranger so, dass am morgigen Tag keine Touren ins Tal des Mondes stattfinden werden. Die etwa 40 km lange Rundfahrt ist nur im Rahmen einer geführten Tour möglich. Man fährt mit dem eigenen Fahrzeug in Kolonne, ein Guide fährt im ersten Fahrzeug mit. Wir beeilen uns, zum Besucherzentrum zu kommen und können tatsächlich am späten Nachmittag noch die dreistündige Fahrt unternehmen.

 

Die Fahrt in der kleinen Kolonne (außer uns sind es noch 7 PKW) ist nun nicht unbedingt unser Ding, können wir doch so nicht überall dort anhalten, wo wir eigentlich die spektakuläre Landschaft bewundern möchten. Aber an besonders interessanten Stellen wie dem Valle Pintado (bemaltes Tal) oder Cancha de Bochas (Ballspielplatz) wird ein Stopp eingelegt, der Guide erklärt (leider nur auf Spanisch), aber so erhält man zumindest die Chance ausgiebig zu fotografieren.

 

 

 

Die Landschaft ist wirklich eindrucksvoll. Und da wir am Ende der Kolonne fahren, halten wir auf dem zweiten Teil der Rundtour zwischendurch einfach immer mal wieder kurz an, um schnell das eine oder andere Foto zu schießen.

 

 

 

 

 

Das Museum mit weiteren Dinosaurierskeletten ist bei unserer Rückkehr schon geschlossen. Etwas außerhalb des Parks übernachten wir, kehren am nächsten Morgen noch einmal zurück. Wie gut, dass wir gestern Nachmittag die Tour gemacht haben, heute ist alles grau in grau, es regnet auch schon einmal. Das Museum öffnet seine Pforten auch nicht. Aber zumindest können wir das (langsame) Internet noch einmal für unsere Mails und den Wetterbericht nutzen. Dann geht es auf gleichem Weg zurück. Wir fahren über Huaco, nehmen dann die 49 nach Jachal. Für LKW besteht auf dieser Straße ein Durchfahrtverbot, aber wir sind ja ein Wohnmobil. Die Straße ist allerdings stellenweise wirklich sehr eng, Gegenverkehr macht da nicht so viel Spaß. Aber die Landschaft um das Schutzgebiet La Cienaga ist eindrucksvoll, am Wegesrand gibt es an Sträuchern interessante Früchte und am Stausee Los Cauquenes finden wir einen guten Platz für die Nacht.

 

Am nächsten Morgen entdecken wir unter und zwischen den Sträuchern überall Kakteen mit sehr großen und auffälligen weißen Blüten.

 

 

Vorbei an netten kleinen Ortschaften geht es zum nächsten Stausee. Der Dique Cuesta del Viento ist viel größer und schöner als der letzte. So bleiben wir einige Tage hier, bevor wir uns auf die Fahrt zum Agua Negra, dem höchsten Grenzpass zwischen Argentinien und Chile (und einem der höchsten befahrbaren Pässe weltweit) machen.

 

 

 

 

Die Grenzformalitäten zur Ausreise aus Argentinien erledigen wir bereits 85 km vor der eigentlichen Grenze in knapp 2.000 m Höhe. Wir sagen bei der Gendarmeria Bescheid, dass wir im Niemandsland übernachten wollen - das ist wichtig, da alle Fahrzeuge dem anderen Grenzposten gemeldet werden, und wer dort nicht auftaucht, wird gesucht. Dann geht es los. Es geht stetig bergan, der Asphalt ist sehr viel weiter vorangekommen, als Karten oder GPS es anzeigen. Das hängt wohl damit zusammen, dass hier ein Tunnel geplant ist, der das Überfahren des Passes überflüssig machen wird.

 

Irgendwann geht der Asphalt in Naturpiste über. Die Bergwelt wird immer interessanter. Büßerschneefelder tauchen auf; Sonne und Wind haben die steil aufragenden Gebilde geformt.

 

 

 

Dann ist die Passhöhe erreicht und damit die Grenze zwischen Argentinien und Chile. Ein Schild gibt die Höhe mit 4.753 m an, unser Reiseführer meint 4.775 m, das GPS liegt mit 4.769 m dazwischen. Egal, es ist auf jeden Fall sehr weit oben: Rekord für uns und auch für den MAN. Mensch und Maschine kommen ohne Probleme damit klar. Ein Blick zurück auf die Piste zeigt, wie wir oder besser der MAN geklettert sind. Die Temperatur ist von recht großer Hitze beim argentinischen Grenzposten auf 6 Grad gesunken.

 

Auf der chilenischen Seite geht es dann in Serpentinen über eine recht schmale Straße steil bergab. Die Bergwelt wird immer bunter - unvorstellbare Farben! Was für eine Gegend!!!

 

 

 

 

 

 

 

An der Embalse La Laguna sind wir bei etwa 3.200 m Höhe angelangt und finden einen Nachtplatz. Hier lernen wir Sonja und Benno aus der Schweiz kennen, die mit ihrem schönen Bucher unterwegs sind. Gemeinsam verbringen wir die Zeit bei nun wieder angenehmen Temperaturen mit interessanten Gesprächen. Und anders als weiter oben finden sich hier dann auch wieder Blümchen.

 

 

Weiter geht es mit Chile 4: Von 0 auf 4.700 m - Küste und Paso San Francisco

 

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