Kreta im Norden: Souda - Kissamos

25. Januar - 04. Februar 2025

 

Unsere Tour soll uns nun weiter westwärts führen. Aber so einfach ist das nicht, liegen da doch die Lefka Ori (die Weißen Berge) als Hindernis im Weg. Also geht es erst einmal wieder über die Serpentinenstraße entlang der Imbrosschlucht in den Norden. Wir erreichen die Asfikou-Hochebene, die Bergspitzen der Lefka Ori machen ihrem Namen alle Ehre. Bald geht es aber wieder hinunter an die Küste.

Von Georgioupoli aus wollen wir die Drapanos-Halbinsel näher erkunden. Das hätten wir uns auch schenken können. Gegenüber unserem letzten Besuch hier ist alles viel weiter zugebaut, die Ortsdurchfahrten stellen uns bzw. den MAN vor Herausforderungen – die wirklich engen haben wir gar nicht fotografiert, da die Fotografin hier erschreckt den Atem angehalten hat. Stellplätze sind für uns teilweise nicht erreichbar, aber wir haben sowieso keine Lust mehr und fahren weiter. Morgen wollen wir uns die Ausgrabungsstätte von Aptera anschauen. Deshalb suchen wir uns in der Umgebung einen Platz mit Ausblick in der Macchia und genießen unsere gute Bordküche.

Nicht weit entfernt gibt es bei Stylos noch ein paar kleinere Sehenswürdigkeiten, die wir uns morgens noch anschauen. Das Gewölbegrab von Stylos ist recht gut erhalten und lohnt durchaus einen kurzen Abstecher, wohingegen das „Minoan Settlement“ nicht unbedingt sein muss, da nicht wirklich viel zu sehen ist.

Die Venezianische Wassermühle liegt versteckt zwischen Oliven- und Orangenhainen mit viel blühendem Sauerklee. Von den hier angeblich lebenden Fledermäusen sehen wir nichts, dafür können wir aber eindrucksvolle Exemplare des Riesen-Schachtelhalms vor der Kulisse der Mühlenwände bewundern.

Von Stylos aus sind es nur wenige Kilometer nach Aptera. Wir fahren hinauf zur alten Festung Aptera Koules, die außerhalb der Saison nur am Wochenende für jeweils wenige Stunden geöffnet ist und dann kostenlos besichtigt werden kann. Wir sind an einem Sonntag hier und können die Festung, die im 19. Jahrhundert von den Türken erbaut wurde, auch von innen anschauen. Sie diente u.a. dazu den Golf von Souda zu überwachen und die weiter unten liegende Festung Izzedin zu unterstützen. In der Tat ist der Blick hinunter auf die Küste hervorragend. Die Hänge sind derzeit mit blühender Baum-Wolfsmilch überzogen. Die Festungsanlage ist auch heute noch in sehr gutem Zustand.

Von hier ist es nur ein Katzensprung zur antiken Stadt von Aptera, einer der wichtigsten Stadtstaaten Kretas. Aptera beherrschte ein riesiges Gebiet, war sehr mächtig und wurde als größte Handelsstadt Kretas bezeichnet. Zerstört wurde sie in der Spätantike durch starke Erdbeben. Ausgrabungen begannen im 19. Jahrhundert, wurden im 20. Jahrhundert fortgesetzt. Und auch heute noch wird weiter geforscht und gegraben. Es gibt viel zu sehen.

Zwei große Zisternen versorgten die Stadt mit Wasser, wobei speziell die mit den drei Gewölben sehr gut erhalten ist. Mit einer Größe von 17 x 25 m hatte sie eine Kapazität von knapp 3.000 m³.

Auch das teilrestaurierte Theater ist durchaus sehenswert. Insgesamt ein lohnender Besuch, der die 2 Euro Eintritt absolut wert ist.

Für die Nacht fahren wir wieder zurück zu unserem gestrigen Platz mit schönem Blick auf die Lefka Ori, von wo aus es dann nicht so weit ist zu unserem nächsten Ziel. Von Souda aus fahren wir hinaus auf die Akrotiri, wo wir eine Klosterwanderung unternehmen wollen. Am Kloster Agia Triada nur ein kurzer Fotostopp.

Anschließend geht es auf engem Sträßchen weiter zum Kloster Gouverneto, wo wir direkt am Parkplatz balzende Chukarhühner beobachten können. Dann geht es durch ein Tor auf den Wanderpfad. Bemerkenswert, aber absolut verständlich, dass hier u.a. die Coffee-to-go-Becher verboten sind. Es ist wirklich eine Seuche. Überall laufen die Griechen in großen Mengen mit den Bechern umher, die dann später wohl wo landen? Häufig leider in der Landschaft.

Der mit viel Aufwand gepflasterte abwärts führende Weg ist unangenehm zu gehen. Aber nach einiger Zeit erreichen wir die sogenannte Bärenhöhle, in der sich eine Kapelle, vor allem aber Stalagmiten befinden. Den einen, der wie ein Bär aussehen soll, haben wir nicht entdeckt.

 

Immer weiter geht es hinab (immerhin sind gut 400 Höhenmeter zu bewältigen) zur Klosterruine Moni Katholiko. Es soll sich um das älteste Kloster auf Kreta handeln, gegründet im 6. oder 7. Jahrhundert. Zunächst erreichen wir eine Höhle, in der ein Eremit namens Johannes gelebt hat und getötet wurde. Er ist in der Höhle begraben. Das eigentliche Kloster mit interessanten architektonischen Details ist in den Fels gehauen.

Nach mühsamem Anstieg zurück zum Parkplatz heißt es nun, einen Platz für die Nacht zu finden. Wir entscheiden uns für den Stavros Beach im Norden der Akrotiri, der auch Zorbas Beach genannt wird, da der Ort in den 60er Jahren für Dreharbeiten zum Film Alexis Zorbas diente. U. a. die Schlussszene mit dem Tanz sei hier erwähnt.

Am nächsten Morgen ist es deutlich windiger, aber wir werden sowieso nicht bleiben, müssen wir doch dringend mal wieder einen Großeinkauf tätigen. Nach dem Besuch des Lidl westlich von Chania ist es nicht mehr weit zum Deutschen Soldatenfriedhof in Maleme. Der hier gelegene Flughafen war 1941 Landepunkt der deutschen Fallschirmjäger und wurde nach großen Verlusten schließlich eingenommen. Mehr als 4.000 Soldaten, die während der sogenannten Schlacht von Kreta ihr Leben verloren, sind hier begraben.

In fußläufiger Entfernung liegt ein weiteres minoisches Gewölbegrab, das uns aber im Vergleich mit dem besser erhaltenen von Stylos enttäuscht.

Anschließend fahren wir zu dem Platz auf Rodopou, wo wir auf dem Hinweg schon einige Tage verbracht haben. Der Krummstab blüht in überwältigender Anzahl. Direkt am Platz haben wir sogar Gelegenheit, eine der extrem scheuen Riesen-Smaragdeidechsen zu beobachten, bevor sie wieder verschwindet.

Täglich kommen unzählige Ziegen und Schafe mit ihrem Nachwuchs auf der Suche nach Nahrung vorbei. Viel gibt es nicht mehr, alles kahl gefressen (überweidet!). Den Krummstab und die Blätter der Meerzwiebel mögen sie anscheinend nicht. Einmal täglich kommt der Schäfer und bringt einige Säcke mit Getreide (?), das im Nu verputzt ist. Noch lange danach suchen die Tiere jeden Zentimeter nach eventuell übrig gebliebenen Körnern ab.

Wir verbringen ruhige Tage bei gutem Wetter und angenehmen Temperaturen, lediglich an einem Tag schüttet es und die Temperatur sinkt kurzzeitig deutlich ab. Aber das ist am nächsten Tag schon wieder vorüber. Am Wochenende ziehen wir dann vorsichtshalber um auf einen Platz in der Nähe, nachdem sich hinter uns drei Jugendliche/junge Männer mit ihrem Zelt eingenistet haben.

Von hier aus nutzen wir die Gelegenheit, eine Engstelle, die wir beim Rausfahren passieren müssen und wo sich bedingt durch die Regenfälle der letzten Wochen eine Abbruchkante steil hinunter zum Wasser ergeben hat, mit Steinen aufzufüllen. Trotzdem müssen wir bei der Abfahrt wieder nah an den Bäumen vorbei, um nicht abzurutschen. Viele, viele neue Kratzer! Auf den dabei losgerissenen Ast stürzen sich die wartenden, hungrigen Ziegen schon während wir noch da stehen.

Die Mandelbäume blühen. Wir schauen uns noch eine Engstelle an, die wir durchfahren müssten, wenn wir weiter auf die Rodopou-Halbinsel hinausfahren möchten, was aber jetzt aufgrund der Wetterprognose nicht direkt ansteht.

Wir kaufen in Kissamos frische Sachen ein, Christine nutzt die Gelegenheit, endlich einen Friseur aufzusuchen. Danach verziehen wir uns für die nächsten Tage an einen etwas windgeschützten Platz, an dem wir zu Beginn auch bereits einige Zeit verbracht haben. Es soll nämlich sehr windig werden, Meltemi ist angesagt. Außerdem werden leider die Temperaturen deutlich fallen. Da brauchen wir eine Möglichkeit zum Aussitzen. Hier am Platz blühen mittlerweile auch einige Blumen, vor allem aber entdecken wir neben vielen noch recht jungen Insekten auch blühende Exemplare einer endemischen Pflanze. Die Blüten sind nun zwar nicht überaus beeindruckend, da oft nicht besonders groß. Teilweise sind sie leider auch schon verblüht, aber es handelt sich um eine Besonderheit, die tatsächlich nur in den Buchten von Falasarna, Gramvousa und Elafonisi vorkommt.

Haben wir zu Anfang noch schönes und warmes Wetter hat diesmal leider der Wetterbericht recht. In einer Nacht gewittert es heftig, viel Regen fällt. Es wird sehr stürmisch und mit Temperaturen von 12 Grad (trotz Sonne) auch deutlich kühler. Gelegenheit, etwas aufwändiger und lecker zu kochen.

 

Weiter geht es mit Kreta - Zurück zur Südküste

 

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