Über Peloponnes zurück nach Hause
14. - 30. März 2025
Auch auf der Fahrt Richtung Peloponnes durchfahren wir ausgedehnte Gebiete mit abgebrannten Wäldern. Zunächst fahren wir noch mautfrei, aber entlang der Küste wählen wir dann die mautpflichtige Autobahn nach Korinth und kommen zügig voran.
Danach geht es dann aber wieder mautfrei auf Landstraße Richtung Argos. Ein erster Abzweig führt uns zu einem kleinen, verlassenen Kloster und einem weiteren Kolokotronis-Denkmal (siehe hier).
Wir schauen uns um, hier könnte man auch recht gut für die Nacht bleiben. Da der Platz aber bei P4N gelistet ist, suchen wir uns dann doch lieber einen anderen Ort und verbringen in der Macchia inmitten vieler blühender Blumen eine ruhige Nacht.
Am nächsten Morgen schauen wir uns dann noch einmal die Burg von Larissa bei Argos an. Hier waren wir zwar schon (LINK), aber sie liegt quasi an der Strecke – und lohnt durchaus auch einen mehrfachen Besuch.
Weiter geht es nach Kefalari, südwestlich von Argos gelegen. Hier sind wir beim letzten Mal nur durchgefahren, da irgendein Event mit viel Menschenauflauf stattfand. Diesmal wollen wir uns nun aber die Höhlenkirche anschauen. Aber auch diesmal findet wieder ein Großereignis statt. Die 4. Tripoli Historic Rally hat hier in Kefalari ihren Startpunkt. Wir finden noch eine Parkmöglichkeit für den MAN und schauen uns die schönen Oldtimer aus der Nähe an. Die Kirche Zoodochos Pege ist auch ganz hübsch, die historische Felsenkirche mit einem etwa 50 Meter langen „Kirchenschiff“ in einer vom Wasser ausgewaschenen Höhle imponiert nun nicht so besonders.
Nur etwa 2 Kilometer entfernt befindet sich ein mykenisches Bauwerk besonderer Art, die Pyramide von Elliniko (Hellenikon). Bis heute ist nicht geklärt, welchen Zweck das Bauwerk hatte.
Wie oft sind wir schon durch Myloi gefahren und haben nicht angehalten. Kein Wunder, warum sollten wir uns auch einen kleinen Bahnhof anschauen. Aber die Strecke wurde vor etwa 15 Jahren aufgegeben, und so wurde die Station mittlerweile zu einem außergewöhnlichen lost place. Die Gleise der Schmalspurbahn sind noch gut erhalten, ein ehemaliger Lokschuppen ist zu sehen. Aber vor allem die zahlreichen alten Lokomotiven, die so langsam verrotten, bieten interessante Fotomotive.
Nach diesem ausgiebigen Besichtigungsprogramm muss nun ein Übernachtungsplatz her, den wir auch problemlos finden. Auch hier blüht viel, besonders die attraktiven Spiegel-Ragwurz-Orchideen gefallen uns sehr gut. Abends und nachts heulen dann um uns herum zahlreiche Goldschakale.
Unsere Überwinterung geht langsam dem Ende entgegen, und so fahren wir am nächsten Tag zügig weiter. Wir haben noch einiges vor. Über Leonidion geht es ins Bergland. War früher die Ortsdurchfahrt hier ein regelrechter Horrortrip, gibt es nun seit etlichen Jahren eine Art Ortsumgehung, die bis auf ein, zwei etwas engere Passagen auch für den Großen Wagen völlig problemlos zu befahren ist.
Durch großartige Berglandschaft mit vielen blühenden Pflanzen fahren wir vorbei am schön gelegenen Kloster Elona nach Kosmas.
Jetzt außerhalb der Saison ist auch hier die Fahrt durch die engen Gassen kein Problem. Außerhalb ist die Straße dann wieder breit und bietet zahlreiche Möglichkeiten anzuhalten, so dass wir uns in Ruhe umschauen können.
Nun waren wir schon so oft auf der Peloponnes unterwegs und entdecken doch immer noch Neues. In der Nähe des gleichnamigen Ortes liegt auf einem Hügel die Burg von Geraki, im 13. Jahrhundert von den Franken erbaut. Der Aufstieg in den alten Festungsanlagen lohnt sich unbedingt. In zahlreichen kleinen byzantinischen Kirchen finden sich gut erhaltene Fresken. Die Ruinenstadt ist zwar kleiner als Mystras, aber großartig gelegen, teilweise gut erhalten. Und anders als in Mystras sind wir hier absolut alleine unterwegs, und der Besuch ist sogar kostenlos.
Das Gelände hier ist für eine Übernachtung eher nicht geeignet, da viel zu schräg. Ganz einfach wird die Suche nicht, aber schließlich finden wir nach längerem holprigen Weg einen Platz mit großartiger Aussicht, allerdings zum Preis von etlichen neuen Kratzern am MAN.
Eigentlich wollten wir wieder einmal die interessante Strecke über den Langadapass (siehe hier) fahren, aber der MAN hat ein paar technische Probleme, und so verzichten wir und fahren lieber die Bezahlautobahn, die ohne nennenswerte Steigungen und Kurverei die bessere Alternative darstellt. Im kleinen Ort Skoura direkt am Straßenrand ein nettes kleines „Freilichtmuseum“, bevor wir für den Rest des Tages hinauf zum schon auf dem Hinweg besuchten Kolokotronis-Denkmal fahren, wo wir auch diesmal eine ruhige Nacht verbringen und bei der Abfahrt am folgenden Morgen viele Orchideen am Wegesrand entdecken.
Nach einem Großeinkauf drehen wir eine kleine Runde über den Elea Beach. Es gäbe zwar genügend Platz, aber hier ist uns trotzdem zu viel los, und so fahren wir zu einem einsameren Platz, an dem wir schon häufiger waren. Wie gut, dass die unzähligen Mücken um den MAN herum keine Stechbiester sind!
Für die nächsten Tage mieten wir uns dann auf dem Camping Ionian Beach ein, wo wir schon während des Corona-Lockdowns längere Zeit verbracht hatten (LINK). Es sind natürlich Camper da, aber die meisten wollen direkt am Wasser stehen. Dort knubbelt es sich etwas, weiter hinten sind nur einige wenige, die Stellplätze zudem größer. Von hier aus unternehmen wir mehrere Radtouren, entdecken auch blühende Orchideen.
Nach Loutra Killini fahren wir auch, streifen durch die Anlage mit alten Thermalanlagen, Ruinen eines römischen Bades sowie Amphitheater.
Bei gutem Wetter gefällt uns die schöne Dünenlandschaft mit unzähligen Orchideen sehr gut. Griechische Landschildkröten kreuzen unseren Weg.
Am letzten Tag auf dem Camping wollen wir eigentlich einen längeren Strandspaziergang unternehmen, aber dafür ist es uns viel zu windig. So geht es schnell zurück zu unserem windgeschützten Platz.
Zum Abschluss geht es noch einmal zur Kotichi-Lagune, wo auch diesmal kaum Vögel zu sehen sind. Am ehemaligen Salzwerk sieht es etwas besser aus, allerdings kein Vergleich zum Frühjahr 2021.
Nachts hat es ein paar Tropfen geregnet. Unser letzter Tag auf der Peloponnes. Da wir noch Zeit haben, drehen wir noch eine Runde durch das Feuchtgebiet Prokopou Lagune nahe Kalogria bis zum Meer. Die restliche Zeit verbringen wir dann an der Lagune, wo es durchaus Vögel zu sehen gibt, die meisten allerdings in der Ferne.
Am Nachmittag fahren wir in den Hafen von Patras, wo außer uns nur wenige Touristenfahrzeuge stehen. Diesmal müssen wir nicht lange warten, sondern können ziemlich schnell aufs Schiff. Unsere Kabine ist ordentlich, vor allem recht groß, da wir eine Eckkabine mit zwei Fenstern erhalten haben. Recht pünktlich legt die Superfast III ab.
Abends gehen wir im Restaurant essen und verbringen danach eine sehr ruhige Nacht. Zum einen sind nicht viele Leute an Bord, zum anderen läuft das Schiff sehr ruhig. Pünktlich kommen wir vor dem Hafen von Ancona an, müssen hier allerdings noch etwas warten, bis wir einlaufen können. Schnell sind wir runter und machen uns auf den Weg zum kostenlosen Stellplatz von Mondavio, den wir kurz vor Dunkelheit erreichen. So schauen wir uns im schönen Ort nicht um, aber bei Interesse schaut einfach hier.
Nachts und am folgenden Vormittag regnet es, trotzdem kommen wir gut voran. Mal wieder klappt das Bezahlen mit der Kreditkarte an der Mautstation nicht, was man aber erst bemerkt, wenn man die vermeintliche Quittung genauer anschaut. Nun haben wir 15 Tage Zeit, den Betrag zu begleichen.
Bei mittlerweile wieder gutem Wetter erreichen wir die Grenze zur Schweiz. Die Via App funktioniert nicht mehr, wir können keine Tage einbuchen, obwohl die Gültigkeit mit Oktober 2025 angegeben wird. Die Mitarbeiterin weist uns darauf hin, dass die Schwerlastabgabe mittlerweile abgeschafft ist, wie schön – 9 Fahrten hätten wir noch! Letztendlich dauert es gut 40 Minuten, bevor es gelungen ist, die Maut zu bezahlen, dies geht nur online. Das Netz ist schlecht, und das Programm bricht immer wieder weg. Schließlich geht es entnervt endlich weiter. Ein Stück vor dem Gotthard-Tunnel bleiben wir an gutem Platz für die Nacht. Früh am Morgen starten wir bei herrlichem Wetter, kommen ohne jegliche Verzögerung durch den Tunnel.
Auch die Einreise nach Deutschland geht ruckzuck, da keine Kontrolle. Als die Verkehrslage dann Staus auf unserer weiteren Strecke anzeigt, suchen wir uns einen Platz und bleiben für heute hier. Früh am nächsten Morgen fahren wir dann zu unserem alten Zuhause, eine liebe Freundin besuchen. Am frühen Nachmittag des Sonntags erreichen wir unser Zuhause. Insgesamt waren wir 177 Tage unterwegs und sind in dieser Zeit 9.341 km gefahren. Griechenland hat uns wie immer gut gefallen. Jetzt beim dritten Anlauf einer Überwinterung auf Kreta hat es endlich geklappt und war für uns die richtige Entscheidung. Bis Ende Januar war das Wetter recht gut, natürlich nicht so warm wie im letzten Jahr auf den Kanaren. Dafür gab es nur wenige Touristen, so dass der Aufenthalt entspannt verlief.