Von Sithonia vorbei am Olymp zum Pilion
14. November 2021
Wir haben uns entschlossen, nur den mittleren „Finger“ der Chalkidiki zu erkunden, da dieser als der am wenigsten touristische gilt. Trotz Feiertag finden wir auch bald eine kleine Bucht, in der wir mehrere Tage allein in schöner Umgebung verbringen. Das Wetter ist prinzipiell gut, fürs Baden dürfte es aber durchaus noch etwas wärmer sein, zudem ist es ein wenig zu windig.
Zum Wochenende fahren wir für einige Tage weg, kommen später aber noch einmal hierher zurück. Wir haben uns ein „seltsames“ Ziel ausgesucht. Im Navi erscheint es als „Straßenwirrwarr“. Aber außer den vielen asphaltierten Straßen und Wegen, zahlreichen Treppen, die nirgendwo hinführen, und heruntergekommenen Installationen gibt es quasi keine Häuser. Kriaritsi Ghost City sollte irgendwann einmal erschlossen werden, wurde dann aber anscheinend aufgrund von Korruption/Geldmangel oder was auch immer auf Eis gelegt. Hoffen wir, dass dies so bleibt, denn das Gebiet mit den teilweise bizarren Felsformationen, die uns stark an die Tafoni in Sardinien erinnern, ist von wilder Schönheit.
Mehrere Tage verbringen wir hier mit Blick auf den Berg Athos (wenn er sich denn einmal zeigt).
Danach ein kleiner Standortwechsel. Wir wandern hinaus zum Kap Drepano. Unterwegs trotz Herbst kleinere Blumenwiesen, die „Äpfelchen“ sind gar keine, sondern eine Birnenart. Der Duft des Winter-Bohnenkrauts liegt in der Luft. Viele Insekten sind unterwegs, wobei die auf dem Erdboden erst einmal fast übersehene Nasenschrecke uns am meisten fasziniert.
Das Wetter verschlechtert sich, im strömenden Regen verlassen wir letztendlich Sithonia. Es soll nun südwärts gehen, dort sieht das Wetter besser aus. Wir hätten es auch gerne ein wenig wärmer.
Mit Blick auf den Olymp sitzen wir den Regen aus, bald bessert sich das Wetter auch wieder.
Bei blauem Himmel und Sonnenschein steht der Besuch einer archäologischen Stätte an. In Dion hat schon Alexander der Große rauschende Feste gefeiert. Im Archäologischen Park von Dion finden sich heute Überreste von Heiligtümern und Bauwerken aus der hellenistischen sowie aus der römischen und byzantinischen Periode. Viel stehen geblieben ist allerdings nicht, es lohnt sich aber trotzdem, zumal der Rundgang durch das weitläufige Gelände ohne irgendwelche Touristenscharen durch die herbstlich verfärbte Landschaft immer wieder herrliche Ausblicke auf den Olymp bietet.
In der Umgebung finden sich ausgedehnte Kiwi-Plantagen – haben wir vorher noch nicht gesehen. Teilweise hängen die Pflanzen voll mit Früchten.
Auf der Weiterfahrt fahren wir an einem interessanten Muschelhaus vorbei, dessen Besitzer wohl früher einmal in Deutschland gearbeitet hat, bevor es wieder hinauf ins herrlich verfärbte Bergland geht.
Den Pilion kennen wir noch nicht, deshalb planen wir einen weiteren Abstecher ein. Wir sind erstaunt, wie viel Betrieb hier auf den schmalen Straßen herrscht. Auch die kleine Bucht, zu der wir mehrere Kilometer steil hinunter fahren (und uns dabei zwischen den teilweise sehr eng stehenden Bäumen viele, viele neue Kratzer holen) ist nicht ganz so einsam. Wir verbringen Peters Geburtstag hier, fahren aber dann wieder ab. Hier unten in der Bucht dauert es durch die steilen Felswände morgens recht lange, bevor die Sonne erscheint, nachmittags ist sie sehr früh verschwunden. Obwohl die Gegend schön ist, springt der Funke bei uns nicht wirklich über, so dass wir nicht weiter auf den engen Sträßchen umher kurven, sondern uns nun endgültig auf den Weg Richtung Peloponnes machen werden.
Einen Abstecher gibt es dann aber doch noch, ein Ziel, das wir durch das farbenprächtig verfärbte Ossas-Bergland erreichen. Doch darüber dann mehr im nächsten Bericht.
Weiter geht es mit Vom verschwundenen See zu Heiligtümern am Golf von Korinth
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