Unterwegs auf der Mani – wir warten...
30. Dezember 2021
… nicht aufs Christkind, sondern auf die Freischaltung der AMKA für die dritte Impfung.
Wir übernachten mit Blick auf Gythio, um am nächsten Tag frühzeitig die Bürgerbehörde KEP aufsuchen zu können. Das Büro befindet sich im Rathaus, das in direkter Nähe des hübschen Hafens liegt. Einlass ist erst nach Prüfung des Gottseidank auch hier noch gültigen Impfzertifikats möglich. Die freundliche Mitarbeiterin erklärt, dass die Wartezeit für die Freischaltung der sogenannten AMKA mindestens drei, eher vier Wochen beträgt. Danach könne dann allerdings ganz kurzfristig ein Impftermin vereinbart werden.
Also fahren wir nun erst einmal ein paar Tage hinaus auf die Mani. In Areopolis kaufen wir noch einmal ein, schauen uns im Ort etwas um, und wissen nun zumindest schon, wo hier das KEP-Büro ist.
Danach geht es südwärts. An einer alten Kirche füllen wir unseren Wassertank, bevor wir uns durch die engen Gassen des kleinen Ortes Mezapos zum Kap Tigani begeben.
Das gute Wetter mit ein wenig Wind nutzen wir direkt dazu, mal wieder Wäsche zu waschen. Außerdem wird der Grill angeworfen. Das Lammfleisch vom Metzger aus Areopolis schmeckt ausgezeichnet.
Wir unternehmen die kurze Wanderung zur Kapelle Panagia Agitria, die für Christine letztes Jahr aufgrund der Fußverletzung nicht möglich war. In den umliegenden Höhlen haben bis vor wenigen Jahren noch zwei Frauen gelebt, die auf dem Kap in heute noch vorhandenen Bodenpfannen Salz gewonnen haben.
Natürlich erkunden wir auch die nähere Umgebung, entdecken viele blühende Narzissen. Mittlerweile sind hier, wie an vielen Stellen, leider nahezu alle Stellmöglichkeiten bei P4N aufgeführt. Dazu gehören dann auch solche wie der am Ende des schmalen Weges in Richtung Kap, den man aufgrund des geringen Platzangebots und der Tatsache, dass es die einzige Wendemöglichkeit ist, nun wirklich nicht guten Gewissens nutzen kann. Am kleinen Friedhof, der als Übernachtungsalternative zu diesem Platz angegeben wird, ärgern wir uns über die Respektlosigkeit irgendwelcher Nächtiger, die augenscheinlich Marmorplatten vom Friedhof als Unterlegkeile genutzt haben. Ob die es auch waren, die die rostige Tonne hier mit ihrem Abfall vollgestopft haben? Im vorigen Jahr haben wir hier in der Nähe übernachtet, da war der Platz noch nicht bei P4N aufgeführt und die Tonne leer! In knapp 500 m Entfernung gibt es einen großen offiziellen Abfallcontainer, der regelmäßig von der Müllabfuhr geleert wird. Wieso kann man den nicht nutzen? Da muss man sich nicht wundern, dass Verbote überall zunehmen und Wohnmobilisten teilweise nicht mehr gerne gesehen werden! Wir finden diese App zum Kotzen, und das Verhalten der Leute, die jeden, aber auch wirklich jeden Platz posten müssen, unsozial! Denn diese Plätze sind dann in der Regel bald „verbrannt“.
Ein „Alarmton“ auf dem Smartphone. Wir erhalten eine Wetterwarnung von der Zivilschutzbehörde Griechenlands. Heftige Regenfälle und Sturm sind angesagt. Wir wechseln den Platz, suchen uns einen etwas geschützteren Ort. Bedrohliche Wolken türmen sich auf. Aber es wird dann nicht so schlimm wie angekündigt. Es schüttet zwar heftig, aber der ganz starke Sturm bleibt aus.
Und die bekannte Regel trifft natürlich auch jetzt wieder zu. Auf Regen folgt Sonnenschein, wenn es auch durch die aufreißende Bewölkung kühler wird.
So können wir noch einmal zum eigentlichen Kap Tigani wandern. Die Baum-Wolfsmilch ist aufgrund der Regenfälle voll beblättert, anders als im Vorjahr blühen erst einmal nur einige wenige. Es geht hinab auf Meereshöhe, wo der Strandflieder zu blühen beginnt. Die Salzpfannen werden, wie schon erwähnt, nicht mehr zur Gewinnung des Minerals genutzt. Danach geht es hinauf auf eine Anhöhe. Hier befinden sich die Überreste einer Festung, deren Geschichte aber noch nicht endgültig geklärt ist.
Wir bleiben einige Tage hier in der Gegend. Zwischendurch rufen wir bei der KEP in Monemvasia an. Erstaunlicherweise erinnert sich die Dame nun sehr gut an uns, findet sogar die Unterlagen und checkt die zentrale Datei. Aber noch sind die Nummern nicht freigeschaltet. Sie schlägt einen erneuten Anruf in einer Woche vor.
Wieder quälen wir uns durch die engen Gassen in Mezapos, fahren danach weiter südwärts, bummeln durch Vathia, wo mittlerweile wieder Menschen leben und fleißig restauriert wird.
Am Kap Tenaro, wo einige Bodenmosaike von der einstigen Stadt Zeugnis geben, wandern wir erneut hinaus zum Leuchtturm. Hier befinden wir uns an einem der südlichsten Festlandspunkte Europas.
Wir lassen es uns nicht nehmen, das Orakel des Gottes Poseidon nach unserer Impfung zu befragen, allein keine Antwort.
Nach einer Übernachtung mit großartiger Aussicht müssen wir deshalb zurück nach Areopolis, um dort nachzufragen. Natürlich nichts!
Wir beschließen, in der Gegend zu bleiben, bleiben zwei Tage in der Nähe von Areopolis, rufen verabredungsgemäß mal wieder ergebnislos bei KEP in Monemvasia an. Abends genießen wir farbenprächtige Sonnenuntergänge.
Da aber mal wieder viel Wind ankündigt ist und wir hier völlig frei und ungeschützt stehen, fahren wir noch einmal an unseren windgeschützten Platz in der Nähe des Kap Tigani zurück. Den starken Wind sitzen wir aus, Schönwetterphasen ermöglichen das Erkunden der weiteren Umgebung. Die Strominstallationen im winzigen Dorf Agia Kiriaki sind schon ein wenig speziell.
Noch einmal fragen wir ohne Ergebnis in Areopolis nach. Es ist kurz vor Weihnachten, da wird wahrscheinlich nichts mehr passieren. Dann können wir auch ruhig einen Ortswechsel vornehmen. Also verlassen wir die Gegend, durchfahren wiederholt die für die Mani so typischen engen Ortschaften.
Wir sind nun auf der Ostseite der Mani, wo man einen hervorragenden Blick auf den schneebedeckten Taygetos hat.
Vielleicht klappt es ja doch noch vor Weihnachten mit der Freischaltung? Man soll ja die Hoffnung nicht aufgeben, aber ein Besuch beim KEP in Gythio verläuft leider auch ergebnislos. Dann werden wir nun einfach noch einmal zurück Richtung Kap Maleas fahren, um dort die Feiertage (und ein paar mehr) zu verbringen.
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