Mit der Norröna in zweieinhalb Tagen nach Island
08. Mai 2022
Vom Campingplatz aus sehen wir am 30. April die Norröna pünktlich in Hirtshals ankommen. Wir wissen, dass der Check-In erst um 12 Uhr öffnet, also lassen wir uns noch Zeit, bevor wir in den Hafen fahren.
Hier warten mit uns zwar längst nicht so viele Camper wie sonst im Sommer, aber mehr als erwartet, dazu kommen etliche vollbesetzte Reisebusse. Auf den Fahrzeugdecks wird sehr eng eingewiesen, letztendlich ist die Fähre dann mit vielen PKW, Trucks und Neuwagen gut belegt.
Wir beziehen unsere geräumige Kabine auf Deck 8 und sind froh, dass wir uns für die Mehrausgabe entschieden haben, bietet sie uns doch ausreichend Platz, sogar eine Sitzecke, Kaffeemaschine, Kühlschrank, einen Riesen-Fernseher, auf dem wir über eine Bugkamera die Schifffahrt auch von hier verfolgen können und vor allem ein riesiges Panorama-Fenster. Die Kabine ist neuwertig, ist dieser Bereich doch erst Anfang 2021 zusätzlich aufgebaut worden, genau wie die große Panorama-Lounge. So schön unsere Kabine auch ist, das Aussehen des Schiffes in den alten Proportionen hat uns besser gefallen.
Angesichts der Reisegruppen an Bord, die eine Wikinger-Kreuzfahrt gebucht haben und damit natürlich zum Frühstück und Abendbrot das gute Buffet (das wir uns eigentlich auch gönnen wollten) verzichten wir darauf. Große Menschenansammlungen, noch dazu in Innenräumen sind uns nach wie vor suspekt. Wir werden kein Risiko eingehen. So holen wir uns Essen in der Cafeteria und verpflegen uns in der Kabine.
Am nächsten Abend passieren wir die Shetland-Inseln, bisher ist das Meer so glatt, wie wir es bei unseren früheren Island-Fahrten noch nicht erlebt haben. Dies soll auch bis zu den Färoer-Inseln, die wir am nächsten Morgen erreichen, so bleiben.
Früher musste man die Fähre nun verlassen und zwei Tage hier verbringen, bevor die Überfahrt nach Island fortgesetzt werden konnte. Einmal haben wir auch länger unterbrochen und hatten so Gelegenheit, auch weiter entfernte Inseln anzusteuern. Diesmal wollen wir aber direkt weiter. Natürlich nutzen wir die mehrstündige Liegezeit der Fähre in Torshavn zu einem Landgang und bummeln durch die engen Gassen des ehemaligen Parlamentsviertels Tinganes.
Was haben wir bisher für ein Glück mit dem Wetter. Da macht die Weiterfahrt zwischen den einzelnen Inseln mit ihrer großartigen Landschaft richtig Spaß. Aber der Wind nimmt stetig zu, das gilt auch für die Dünung. Bald nachdem wir wieder das offene Meer erreicht haben, verkrümeln wir uns lieber in die Kabine.
In der Nacht beginnt es zu regnen, das Meer ist sehr unruhig, es schaukelt gewaltig. Island kommt in Sicht – genauer gesagt eigentlich nicht in Sicht. Alles Suppe! Also bleiben wir bis zur Ankunft im Hafen von Seydisfjördur in der Kabine, schauen uns die Einfahrt in den Fjord und das Anlegen auf dem Monitor, vor allem aber aus unserem großen Fenster an. Das Entladen geht recht flott, haben sich die Fahrzeugdecks doch in Torshavn gut geleert. Wir müssen allerdings ein wenig länger warten, bei dem Fahrzeug neben uns hängt die Bremse. So gibt es unten beim Zoll keine Warteschlange mehr. Ohne Kontrolle können wir den Hafenbereich sofort verlassen. Die Islandreise kann beginnen.
Weiter geht es mit Entlang der Ostfjorde