Vulkanismus, Wasserfälle, Vögel –
entlang der Südküste zur Halbinsel Reykjanes
21. Mai 2022
Wir nutzen das gute Wetter, um entlang der eindrucksvollen Südküste gen Westen zu fahren. Der Eyafjallajökull, der mit seinem Ausbruch 2010 ein Chaos im Flugverkehr verursachte, dominiert die Landschaft.
Am Skogafoss sind dank der frühen Stunde auch nur wenige Menschen auf den Beinen, obwohl der Campground ziemlich gut belegt ist. Schnell ein paar Fotos.
Wir wollen lieber zum nahe gelegenen Kvernufoss laufen, den wir im Winter 2020 nicht erreichen konnten. Hier kann man wie beim Seljalandsfoss hinter den Wasserfall gehen.
Die Luft ist klar, und so haben wir schöne Ausblicke auf die Berglandschaft, weit entfernt die Hekla, und sogar die Westmänner Inseln sind deutlich zu sehen.
Bald ist die Reykjanes-Halbinsel erreicht. Es hat sich etwas zugezogen, und so fahren wir auf den kleinen kostenlosen Campingplatz (Spende erwünscht) nahe der Strandakirkjan. Außer uns stehen nur wenige andere Fahrzeuge auf dem Platz, und diese alle mit großem Abstand, so dass der Aufenthalt recht angenehm ist. Direkt auf dem Platz lassen sich Regenbrachvogel und Goldregenpfeifer nah beobachten. Am nächsten Morgen zunächst der Abstecher zur Kirche von Strandakirkjan, wo die kleine Bachstelze mit Sammeln von Nistmaterial beschäftigt ist.
Danach schauen wir am Thermalgebiet Seltun bei Krisuvik vorbei, diesmal können wir anders als im Winter auch zur in der Nähe liegenden kleinen Kirche von Krisuvik gelangen.
Dies gilt auch für die Vogelfelsen Krisuvikarberg, wo zahlreiche Eissturmvögel und Dreizehenmöwen zu finden sind. Die Brutsaison hat anscheinend bei einigen Vögeln schon begonnen, finden wir doch entlang der Steilklippen Eierschalen – Überreste nach Eierdiebstahl durch andere Vögel.
Entlang der eindrucksvollen Küste geht es durch ausgedehnte Lavafelder. Bei Grindavik liegen zahlreiche vor sich hin rostende Schiffswracks bzw. Teile davon in der schwarzen Lava. Scheint eine gefährliche Ecke hier zu sein.
Auch das Thermalgebiet von Gunnuhver besuchen wir erneut. Zum Reykjanesviti fahren wir allerdings nicht. 1.000 Kronen, umgerechnet gut 7 Euro nur fürs Parken ist Abzocke.
Dies gilt im Übrigen auch für das Gebiet der „neuen“ Lava vom Ausbruch 2021 am Fagradalsfjall. Jeder Parkplatz kostet hier 1.000 Kronen. Außerdem sind sehr viele Besucher unterwegs. Also lassen wir es aus, wandern lieber hinauf auf einen Krater, von dem man einen guten Blick über andere Krater und Lava auf der Reykjanes hat.
In der Nähe von Sandgerdi halten wir uns an zwei Tagen für längere Beobachtungen an einer riesigen Brutkolonie von Eiderenten auf. Auf den ersten Blick scheint es, als seien dort nur männliche Tiere. Aber die Weibchen sind einfach viel besser getarnt und schwerer zu entdecken. Viele sitzen bereits auf ihren Nestern, wo man bei genauem Hinsehen die Auspolsterung mit den feinen und begehrten Daunenfedern erkennen kann. An anderer Stelle ist die Balz noch heftig im Gange.
Zu den unzähligen Eiderenten kommen noch zahlreiche Küstenseeschwalben, die ebenfalls hier nisten, Graugänse und andere Federtiere.
Danach geht es vorbei an der Kirche von Hvalnes noch zum Garđur Leuchtturm an der Nordspitze der Reykjanes, bevor wir unseren Aufenthalt auf der Reykjandes Halbinsel beenden und uns zurück zum Camp nahe der Strandarkirkja begeben.
Bei unserem zweiten Aufenthalt auf dem Rückweg sieht es leider anders aus als auf dem Hinweg. Man kommt bis zum späten Abend an, es ist recht viel Betrieb, darunter auch wieder etliche der schon erwähnten Einfachst-Mietcamper. Ständiges Türenknallen, nachts laufende Motoren – das Verhalten dieser rücksichtslosen Klientel geht uns gewaltig auf den Keks.
Weiter geht es mit Golden Circle im Schnelldurchgang