Snaefellsnes Halbinsel – Island in Miniatur

01. Juni 2022

Wir sind wie üblich früh unterwegs und umrunden als nächstes den Hvalförđur. Die ersten Lupinen blühen. Wir kommen auch an der ehemaligen Walfang-Station vorbei, wobei so ehemalig ist sie wohl gar nicht.

Ganz aktuell haben wir gelesen, dass Island den Walfang in diesem Jahr nach drei Jahren Pause ab Juni wieder aufnehmen will. Die bestehende Fanglizenz ist noch bis einschließlich 2023 gültig, und das Walfangunternehmen „schätzt die aktuellen Marktbedingungen für Walprodukte als gut ein“ (Quelle: www.iceland.de). Also legt man wieder los! Profit vor Naturschutz – und das von einer Nation, die sich den Schutz der Natur doch angeblich so auf die Fahnen geschrieben hat. Wie passt das zusammen?

 

 

 

Nun geht es aber schnell weiter in den Westen, das gute Wetter nutzen. Die Snaefellsnes-Halbinsel wird häufig auch als „Island in Miniatur“ bezeichnet, bietet sie doch auf engem Raum vieles von dem, was man sonst über die Insel verstreut an Sehenswürdigkeiten vorfindet: schöne Berglandschaften, mit dem Snaefellsjökull einen Vulkan und Gletscher, ausgedehnte Lavafelder, schöne Strände, schroffe Felsen entlang der Küste, Wasserfälle, Krater, Flüsse und Seen, eine überaus reichhaltige Tierwelt.

Wir durchfahren eine eindrucksvolle Landschaft mit schroffen Berghängen, schneebedeckten Bergen und immer wieder fantastischen Ausblicken auf den Snaefellsjökull.

 

 

 

 

Einen ersten längeren Stopp legen wir bei Ytri Tunga ein, wo sich Vögel, vor allem aber Seehunde sehr gut beobachten lassen.

 

 

 

 

Vorbei am Bjarnarfoss erreichen wir Buđir mit seiner schönen Kirche. Die Wanderung durch das ausgedehnte Lavafeld lohnt derzeit noch nicht, da die Blütezeit noch nicht begonnen hat.

 

 

So klares Wetter und damit so gute Sicht hat man hier in der Gegend nicht so oft. Wir erinnern uns an frühere Besuche, wo wir hier „in der Suppe“ gestanden haben.

 

So ergeht es uns dann auch am nächsten Morgen. Nichts zu sehen – den Tag sitzen wir aus. Wir haben Zeit, weiterfahren macht bei der Wetterlage keinen Sinn.

 

Langsam reißt die Bewölkung am darauf folgenden Tag auf. Die Sicht und die Beleuchtung sind zwar frühmorgens noch nicht ideal, dafür sind aber die Touristenströme noch nicht an den Vogelfelsen von Arnarstapi eingetroffen. Lachmöwen und Eissturmvögel sitzen bereits auf ihren Nestern, während die Dreizehenmöwen noch heftig mit dem Nestbau beschäftigt sind. Darüber hinaus lassen sich noch viele andere Vögel hier beobachten.

 

 

 

 

 

 

 

Der Snaefellsnes Nationalpark umfasst den kompletten Westen der Halbinsel. Wir wandern zu den Lóndrangar-Felstürmen bei Malarrif und anschließend zum schwarzen Strand Djúpalónssandur.

 

 

 

 

In den Hólahólar-Krater kann man mit dem Fahrzeug hineinfahren – dies ist offiziell erlaubt! Das lassen wir uns natürlich nicht entgehen. Übernachten wie in früheren Zeiten darf man zwar nicht mehr hier, aber für eine Mittagspause ist es ein idealer Stopp.

 

Die Besteigung des Saxhóll-Kraters wird mittlerweile durch 390 angelegte Stufen erleichtert.

 

 

An der westlichsten Spitze der Halbinsel steht der Leuchtturm Skálasnagaviti oben auf den schroffen Klippen. Wie in Arnarstapi gibt es auch hier einen Lochfelsen sowie zahlreiche Vögel. Auf den schwarzen Felsen beginnen die ersten Blumen zu blühen.

 

 

 

 

 

Das kleine Fischereimuseum in Hellissandur ist noch geschlossen, auch in die kleine Kirche kann man nicht hinein. Aber dafür gibt es hier an der Küste am Keflavíkurbjarg wieder einen schönen Lochfelsen und natürlich Vogelklippen.

 

 

 

Bei Rif eine kleine Brutkolonie von Eiderenten; die Küstenseeschwalben-Kolonie soll eine der weltweit größten sein.

 

 

 

Der 463 m hohe Berg Kirkjufjell erhielt seinen Namen aufgrund seiner Form, da diese an eine Kirche erinnert und verdankt seine Entstehung den Eiszeiten.

 

 

Ganz in der Nähe entdecken wir noch einen Austernfischer auf seinem Nest sowie einen riesigen Trupp an Ringelgänsen.

 

 

Auf einer Nebenstrecke erkunden wir das Lavafeld Berserkjahraun, das vor mehr als 4.000 Jahren entstanden ist. Große Teile der teilweise bizarren Lava sind dick mit Moospolstern bedeckt.

  

 

 

Es kommen mehr Kilometer zusammen als man denkt, und so sind wir froh, in Stykkishólmur eine für isländische Verhältnisse „preiswerte“ Tankstelle vorzufinden. Außerdem können wir hier im Supermarkt unsere Vorräte ergänzen. Denn nun soll es hinauf zu den einsamen Westfjorden gehen. Da die Geschäfte wie überall auf Island erst am späten Vormittag öffnen, verbringen wir die Wartezeit bis dahin mit einem Spaziergang im Hafen.

 

Ein Schild am Ortsausgang zeigt übrigens die Probleme auf, die durch Massentourismus entstehen, wenn nicht zeitgleich die Infrastruktur mit ausgebaut wird. Island hat durch gezielte Werbemaßnahmen die Touristenzahlen in die Höhe getrieben (nach Iceland Review wird für dieses Jahr ein „Touristen Tsunami“ erwartet), was sich schon jetzt in der Vorsaison beispielsweise an den hohen Zahlen der Mietmobile - hier vor allem unzählige Primitiv-Mietcamper - sowie Mietwagen zeigt. Es gibt kaum öffentliche Toiletten, und selbst auf den Campingplätzen viel zu wenige – oft nur 2, vielleicht mal 3. Was sollen die Insassen der PKW, SUV, nicht autarken Camper denn unterwegs tun, wenn's mal drückt!? Allerdings konnten wir selbst auf den Campgrounds beobachten, dass einige das Gebüsch den Clohäuschen vorziehen, weil ihnen der Weg zu weit war oder warum auch immer (?) – was natürlich ein völliges Unding ist. Aber wie sagte ein Tourist, der auch schon viele, viele Jahre immer wieder nach Island kommt: Wenn man sich viele Leute ins Land holt, dann kommen natürlich auch viele Dumpfbacken! Die Verbote haben also durchaus einen realen Hintergrund, aber dass auch die autarken Camper darunter zu leiden haben, ist auf gut Deutsch Sch...!

 

Weiter geht es mit Rund um die noch einsamen Westfjorde

 

 

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