Entlang der Ostküste nach Süden
21. Februar 2022
Als nächstes Ziel haben wir ein Naturreservat ausgesucht, das in der Beschreibung ausgesprochen gut klingt. Südlich von Augusta liegt die Saline von Priolo. Als wir im Gebiet ankommen erwartet uns eine Industrielandschaft von seltener Scheußlichkeit. Und ganz klein mitten drin die winzige Reserva Naturale. Zu sehen ist nichts, man wandelt hinter Gestrüpp umher, der einzig mögliche Zugang Richtung Wasserfläche ist gesperrt. Also ein Total-Reinfall!
Hoffen wir, dass das beim zweiten gewählten Gebiet, der Nekropole von Pantalica, nicht genauso ist. Aber zunächst einmal heißt es die überall als chaotisch beschriebene Ortsdurchfahrt von Ferla zu meistern. Und siehe da, die stellt sich als gar nicht so schlimm heraus. Zwar ist es eng, aber insgesamt kein Problem.
Die mehr als 3000 Jahre alte Nekropole von Pantalica gehört zum UNESCO Weltkulturerbe und umfasst mehr als 5000 Kammergräber. Auch kleine Kirchen sind in Höhlen zu entdecken.
Leider sind zum Zeitpunkt unseres Besuches die Zugänge hinunter in die Schlucht zum Fluss gesperrt, trotzdem gibt es noch ausreichend Wandermöglichkeiten. Uns gefallen vor allem die eindrucksvolle Lage und die wunderbare Natur. Neben farbenprächtigen Blumen entdecken wir auch die erste Orchidee.
Südlich von Syrakus wollen wir einen von anderen Reisenden als lohnend genannten Platz an der Steilküste anfahren. Aber sämtliche Zufahrten sind ganz frisch mit hohen Stein-Erdwällen unüberwindbar geschlossen. Nun muss Ersatz her, was bei der natürlich auch hier zugebauten Küste gar nicht so einfach ist. So bleiben wir gegen unsere sonstige Gewohnheit auf einer Wiese in einer Ferienhaussiedlung stehen. Zugegeben, die Felsküste ist wirklich schön, die meisten Ferienhäuser stehen derzeit leer, es ist ruhig. Aber so wirklich unser Ding ist das nicht.
Der Parkplatz im Vendicari Naturschutzgebiet gefällt uns nicht besonders für einen Aufenthalt. Ein Stück weiter südlich stehen wir direkt auf einem Plateau an der felsigen Küste mit schöner Vegetation.
Von hier aus können wir in das Reservat wandern. Zunächst geht es über einen Sandstrand mit unvorstellbaren Mengen an Seegrasbällen umrahmt von bizarren Felsformationen. Für die Vogelbeobachtung ist hier im Moment wohl die falsche Zeit. Aber es blüht recht viel, die ersten Eidechsen sind unterwegs.
Aber auch hier ist nahezu alles mit Ferienhäusern zugebaut, finden sich direkt im Hintergrund große Bauruinen. Schade für den ansonsten so schönen Küstenabschnitt. Der Wind frischt auf, die Brandung klatscht gegen die Felsen, der MAN ist schon wieder ganz salzig. Wir verlassen diesen Ort und wollen nun die Südküste näher erkunden.
Weiter geht es mit Auf den Spuren der alten Griechen
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