Vom Svartälven zum Tivedens Nationalpark

27. September 2022

 

Wie schon auf dem Hinweg so wollen wir auch auf dem Rückweg zwischen den beiden großen Seen Vänern und Vättern fahren, allerdings auf anderer Strecke – und natürlich auf kleinen Nebenstraßen.

Hier sind nur wenige Fahrzeuge unterwegs, keine größeren Ortschaften in der Nähe und so sind die Blaubeeren noch nicht geplündert. Bei kurzen Stopps ergeben sich somit hervorragende Sammelgelegenheiten inmitten der mittlerweile schön verfärbten Sträucher.

 

 

Auch die sonstige Laubverfärbung nimmt deutlich zu, die Blätter leuchten regelrecht in den unterschiedlichsten Gelb- und Orangetönen.

 

 

Dann erreichen wir den Svartälven, wo wir auf dem Hinweg auch schon waren. Diesmal ist unser „alter Platz“ aus früheren Jahren frei, den wir natürlich gerne beziehen. Hier stehen wir mit Aussicht auf den Fluss, können den Tag mit einem Lagerfeuer ausklingen lassen.

 

 

 

  

Das Wetter hat sich deutlich verbessert, die Vorhersage auch für den kommenden Tag ist gut. Wir bauen das Boot auf und unternehmen eine längere Bootstour.

 

 

 

Der Wind und die Bewölkung nehmen zu, wir verlassen den Fluss. Wie meist geht es auf kleinen Sträßchen weiter nach Süden. An einem See finden wir einen etwas windgeschützten Stellplatz, genießen wieder einmal leckere Blaubeerpfannkuchen.

 

Der letzte Einkauf liegt schon eine Weile zurück. Da ist die Gelegenheit in Karlskoga mit guten Einkaufsmöglichkeiten günstig. Auch hier ist man weiter als bei uns in Deutschland, besteht doch während des Einkaufs einerseits die Möglichkeit, das Elektroauto aufzuladen, andererseits gibt es auch Ladestationen für E-Bikes.

 

Langsam kommen wir Richtung Süden voran. Ab und an ein typisch schwedisches Holzhaus, kaum Verkehr – entspannter kann man kaum reisen.

 

 

Ein Abstecher bringt uns vor unserem nächsten Ziel zu einer Kirche, von der wir im Internet tolle Aufnahmen gesehen haben. Die Holzkirche von Älgarås wurde im 15. Jahrhundert auf den Überresten einer Kirche aus dem 13. Jahrhundert errichtet, die Sakristei stammt aus dem Jahr 1706. Als wir ankommen ist die Kirche verschlossen, aber wir haben Glück. Ein Spaziergänger, der gerade vorbeikommt, ist im Besitz des passenden Schlüssels und öffnet sie für uns, schaltet auch noch die deutschen Erklärungen zur Kirche für uns an. So kommen wir in den Genuss, das Innere mit den vielen sehenswerten Malereien und dem Marienschrein aus dem 13. Jahrhundert bewundern zu können.

 

 

 

 

 

 

Der Tivedens Nationalpark schützt ein großes Waldgebiet zwischen den beiden Seen Vänern und Vättern und wurde erst 1983 zum Schutzgebiet erklärt. Wie sagt die Parkbroschüre so treffend: „Grün, grau, blau und schwarz sind die Farben Tivedens. Grün wie der Waldteppich, grau wie die glatt geschliffenen Felsen. Blau für die vielen Seen und Waldseen. Schwarz für den verkohlten Boden nach einem Waldbrand.“ Wir übernachten direkt außerhalb, damit wir früh am nächsten Morgen vor Ort sind und unsere geplanten Wanderungen in Angriff nehmen können.

Bis auf das oben erwähnte Schwarze kriegen wir dann auf unseren Wanderungen auch alles zu sehen. Die erste führt uns auf steilen, teilweise glatten Waldwegen und rutschigen Granitkuppen auf und ab, auf und ab. Die steilsten und glattesten Stellen hat man durch Geländer oder Treppenstufen entschärft. Von dem angeblichen Wildreichtum des Parks kriegen wir lediglich Kothäufchen zu sehen. Steil steigen wir hinauf zu einem Aussichtspunkt auf das waldreiche Gebiet.

 

 

 

 

 

 

 

 

Dann sind die Stenkälla erreicht, eine Art Grotte, die durch aufeinander getürmte Felsblöcke von bis zu 10 m Höhe entstanden ist und die früher einmal eine heidnische Opferstätte war.

 

 

 

 

Der Weg entlang des Ufers des kleinen Sees Östgötaviken bringt uns wieder zum Informationskiosk zurück.

 

Von hier startet dann unsere zweite Wanderung in den südlichen Teil des Parks. Ein mystischer Urwald erwartet uns mit einer Vielzahl an verschiedenen Pilzen. Ganz schön anstrengend ist der gut markierte Weg, führt er doch buchstäblich über Stock und Stein in stetigem Wechsel bergauf und bergab.

 

 

 

 

 

Ziele sind hier die Kleine Trollkirche (Lilla Trollkyrka) und die Große Trollkirche (Stora Trollkyrka), Felskuppen, die über den Wald hinausragen und so als Wegzeichen dienen konnten.

 

 

 

Vorbei am See Metesjön erreichen wir am Nachmittag wieder den Parkplatz.

 

 

 

Wir fahren ein Stück aus dem Naturschutzgebiet heraus zu unserem gestrigen Platz, da im Park natürlich Übernachten verboten ist. Hier ruhen wir uns von der doch etwas anstrengenden Kraxelei aus, beenden den Tag mit einem ausgiebigen Barbecue.

 

 

 

Weiter geht es mit Zwischen Vänern und Vättern: Natur und Kultur

 

 

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