La Isla Bonita (La Palma 2)

22.12.2023 – 01.01.2024

 

Weihnachten naht und so verlassen wir den Strand von Nogales und fahren weiter in nördliche Richtung. An einem Mirador nutzen wir die günstige Gelegenheit und füllen Wasser auf. So sind wir für die nächste Zeit wieder gut gerüstet, denn den Großeinkauf für die Feiertage haben wir ja schon hinter uns. Allerdings könnten wir auch mal wieder Wäsche waschen. In Los Sauces steuern wir einen kleinen blitzsauberen Waschsalon an. Bald ist alles erledigt, und es kann weitergehen.

 

 

 

Nicht weit von Barlovento entfernt gilt es, auf einer kurzen Wanderung einige schöne Exemplare des Kanarischen Drachenbaums zu entdecken. Im Weiler La Tosca finden sich mehr als 20 Exemplare dieser bizarren Bäume. Zwar ist die Wanderung nicht lang, aber es geht steil hinab, und da es geregnet hat, ist der Weg sehr rutschig. Aber die Mühe lohnt sich auf jeden Fall. Im Bereich der teilweise älteren Häuser verwundert uns die Art der Elektroinstallation schon etwas. Vielfach sind blühende Geldbäume zu sehen, ein Zierstrauch, der ursprünglich in der Kapregion beheimatet ist. Der Name rührt vom Glauben her, dass solange der Strauch blüht immer genügend Geldmittel vorhanden sind. Die Baum-Aeonien fangen gerade an zu blühen, anders als beim Geldbaum handelt es sich hierbei um einen Kanaren-Endemiten. Außerdem können wir Kanarengirlitze, die Vorfahren unseres Kanarienvogels, beobachten.

 

 

 

 

 

Danach suchen wir uns im Bergland einen Platz. Eine kurze Wanderung führt uns durch einen nicht besonders ansehnlichen Lorbeerwald. Der intensiv gelb blühende Sauerklee stammt ursprünglich ebenfalls aus Südafrika. Direkt am Platz sehen wir auch wieder Kanarengirlitze, auf einem kleinen Teich in der Nähe tummeln sich die Teichhühner.

 

 

 

 

Weiter geht die Umrundung der Insel gegen den Uhrzeigersinn. Die Straße ist teils aufwändig gegen Steinschlag geschützt. Wieder passieren wir riesige Kanaren-Kiefern. Eigentlich wollen wir uns die Felszeichnungen von La Zarza anschauen, allein das Gelände ist wegen Bauarbeiten eingezäunt und geschlossen – Betreten nicht möglich. Dann eben nicht! Die Bäume mit den nackten Stämmen verwundern uns ein wenig. Später finden wir heraus, dass es sich (natürlich auch wieder) um einen Endemiten handelt, den Kanarischen Erdbeerbaum.

 

 

 

Wir überlegen, für die Weihnachtstage eventuell einen der wenigen Campingplätze aufzusuchen, aber die Anlage in San Antonio del Monte ist ebenfalls geschlossen. Also fahren wir weiter und können so noch den Bauernmarkt bei Puntagorda besuchen und ein paar Leckereien kaufen.

 

 

Die Hecke eines Hauses in der Nähe des Marktes sieht toll aus, auch wenn es sich um eingeführte Ziergewächse handelt. Aber eine solche Blütenpracht an Weihnachten hat schon was.

 

 

Den Heiligabend sowie die Nacht verbringen wir dann in einem Kiefernwäldchen in der Nähe.

 

 

Nicht allzu weit entfernt liegt die kleine Ortschaft Las Tricias. Hier unternehmen wir eine zwar kurze Radtour, diese allerdings mit starkem Gefälle bzw. dann auf dem Rückweg natürlich Steigungen. Ziel sind teilweise schon sehr alte Drachenbäume, einige von ihnen gehören zu den ältesten der Insel. Zunächst schauen wir uns aber die Kirche von Las Tricias an, leider wie meist hier nur von außen. Die ersten Drachenbäume tauchen später direkt am Straßenrand auf. Zahlreiche junge, somit also kleine und noch nicht verzweigte sind auch zu sehen. Der Kanaren-Lavendel blüht.

 

 

 

 

 

Dann erreichen wir die älteren Exemplare. Die großen Bäume bieten wirklich einen imposanten Anblick.

 

 

 

 

Auf der Weiterfahrt schauen wir uns noch eine einsam gelegene Ermita (Einsiedelei) an, bevor wir uns dann für heute häuslich niederlassen. Wir sitzen draußen in der Sonne, können Kanaren-Eidechsen sowie eine Gottesanbeterin beobachten, die einen Hüpfer nach dem anderen fängt und genüsslich verspeist.

 

 

Wieder geht es hinauf in größere Höhe, an den Rand des Nationalparks Caldera de Taburiente, wo wir schon gewesen sind. Hier wollen wir in jedem Fall noch die Wanderung zum Mirador de la Cumbrecita unternehmen, von dem aus man einen Blick auf die Caldera hat. An unserem Stellplatz buchen wir dafür zunächst den Parkplatz für den nächsten Morgen. Es gibt nämlich nur wenige Parkmöglichkeiten dort oben, und deshalb muss man unbedingt einen Platz reservieren. Ohne darf man gar nicht erst hinauf fahren. Das geht problemlos online, und so buchen wir direkt eine frühe Zeit, damit wir noch vor dem Touristenansturm oben sind. Am späten Nachmittag können wir hier zumindest andeutungsweise noch das Schauspiel eines Wolkenwasserfalls bewundern. Passatwolken wälzen sich dabei von Osten über den Bergkamm und lösen sich auf der Westseite wieder auf.

 

Früh am nächsten Morgen fahren wir dann das schmale Sträßchen hinauf, können problemlos parken und wandern zu den beiden Aussichtspunkten Mirador Las Chozas und Los Roques. Von hier aus hat man einen Panoramablick in den riesigen Erosionskrater des Nationalparks. Als wir zum Parkplatz zurückkehren ist dieser gut gefüllt. Auf dem Weg hinunter kommen uns zwei Tourbusse entgegen, aber die Fahrer können anders als viele Touristen auf solchen Straßen fahren, so dass die Ausweichmanöver gut klappen.

 

 

 

Es ist noch früh, so dass wir nicht an unserem letzten Platz bleiben, sondern die gute Sicht nutzen wollen. Wir fahren zunächst zum Mirador Astronómico del Llano del Jable. Schon auf dem Weg dorthin durchfahren wir eine beeindruckende Landschaft. Am Mirador hat man dann fantastische Aussicht auf die Berggipfel des Nationalparks Caldera de Taburiente sowie die Küstenebene.

 

 

Besonders eindrucksvoll ist der Blick von oben auf den Vulkan Tajogaite, der 2021 so heftige Zerstörung angerichtet hat.

 

Anschließend fahren wir durch dichten Kiefernwald weiter nach oben bis auf gut 1500 m. Ein Stück von der Straße entfernt finden wir auf einer großen Lichtung ein schönes Plätzchen. Hier sitzen wir draußen in der Sonne, können einige Turmfalken beobachten. Die Alpenkrähen kreisen über uns, lassen sich aber leider nicht auf der Lichtung nieder. Wir unternehmen durch ein Lorbeerwäldchen eine kurze Wanderung auf einen Aussichtsberg, von dem wir sowohl einen guten Blick auf die Küste als auch auf die zuvor besuchte Caldera haben.

 

 

 

Nachts wird es hier oben ganz schön kühl, die Temperaturen liegen beim Gefrierpunkt. Silvester naht; und so wird es Zeit eine geeignete Stelle für uns und den MAN zu finden. Etwas niedriger sollte es sein, allerdings nicht am Strand, da wir dort mit Betrieb rechnen. Wir fahren noch einmal in den Süden, holpern auf engen Wegen durch die Lavalandschaft und bleiben bei angenehm warmen Temperaturen mitten im Nirgendwo.

 

Wir unternehmen Wanderungen, schauen uns auch noch einmal in der Gegend um, in der wir zu Beginn unseres Aufenthaltes hier auf La Palma gewesen sind, bewundern die schwarze Landschaft mit Kratern, Vulkankegeln und einer fantastischen Vegetation, entdecken zahlreiche blühende Pflanzen.

 

 

 

 

 

Die Balsam-Wolfsmilch erreicht hier teilweise stattliche Größe und imponiert durch ihr kräftiges Astwerk.

 

 

Den Silvesterabend verbringen wir hier in absoluter Ruhe, bevor wir uns am nächsten Vormittag auf den Weg nach Santa Cruz de La Palma machen. Unterwegs füllen wir am (langsam fließenden) Wasserhahn noch einmal Wasser auf. Mittlerweile stehen die Baum-Aeonien in voller Blüte. La Palma hat uns gut gefallen, aber es gilt noch andere Ziele zu erkunden. Über Teneriffa wird es zunächst nach Gran Canaria gehen. Im Hafen warten wir aufs Verladen und sind gespannt, wie die Fährfahrt zurück nach Teneriffa auf der „normalen“ Fähre von Armas verlaufen wird. Darüber dann im nächsten Bericht mehr.

 

 

 

 

 

Weiter geht es mit Stopover auf Teneriffa

 

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