Quito - ein Besuch in der Hauptstadt Ecuadors
10. Juni 2018
Nach unserem Aufenthalt auf den Galapagos-Inseln geht es per Flugzeug nach Quito, wo wir einige Tage verbringen. In kurzer Zeit von 0 auf 2.850 m - Höchstleistungen sind da nicht drin. Wir lassen es geruhsam angehen. Unser Hotel liegt mitten in der sehenswerten Altstadt, die 1978 von der UNESCO zum ersten Weltkulturerbe überhaupt erklärt wurde. Aus dem Speisesaal haben wir einen tollen Blick auf die Iglesia de Santa Domingo, die im 16. Jahrhundert erbaut wurde. Die Plaza de Santa Domingo ist umgeben von alten, schön restaurierten Gebäuden.
Nicht weit entfernt findet sich die enge Gasse Calle La Ronda, die zu den ältesten der Stadt gehört. Schon der Weg dorthin - wir gehen hier regelmäßig essen - ist interessant. In der Gasse gibt es neben Restaurants zahlreiche kleine Geschäfte, in denen ecuadorianischer Kakao und Schokolade erstanden werden kann.
Beim Schlendern durch die Altstadt stechen vor allem die vielen Kirchen ins Auge. Der Innenraum der Kirche El Sagrario, wo der Hauptaltar gerade restauriert wird, ist mit viel Blattgold außerordentlich aufwändig gestaltet.
Dies trifft gleichermaßen auf die Iglesia La Merced zu, die bei einem Erdbeben 1778 schwer beschädigt wurde. Eine große Schenkung ermöglichte den umgehenden Wiederaufbau sowie die bis heute größte Glocke Quitos.
In vielen der Kirchen, die wir besuchen, darf nicht fotografiert werden, so auch in der Iglesia de San Francisco. Auf der gleichnamigen Plaza lassen sich unzählige Tauben nieder und hinterlassen große Mengen an ätzendem Kot. Uns wundert, dass das Füttern der Tauben hier anscheinend nicht verboten ist. In den umgebenden Gassen kleine Shops, in denen Nützliches, aber auch viel Kitsch verkauft wird.
Immer wieder führt unser Weg uns auf die Plaza de la Independencia, auch Plaza Grande genannt, in deren Mittelpunkt eine Siegessäule steht. Umgeben ist der Platz der Unabhängigkeit u.a. von schönen alten Gebäuden, Passagen, von der Kathedrale und vom Präsidentenpalast. Wie überall in den Straßen ist auch hier die Polizeipräsenz hoch.
Jeweils am Montagvormittag findet der Große Wachwechsel, also der Austausch des gesamten Corps, statt. Der eigentlich immer belebte Platz quillt dann nahezu über von Zuschauern. Wenn der Präsident nicht dienstlich verhindert ist, sieht er zusammen mit anderen Würdenträgern dem bunten Treiben von der Terrasse des Palastes aus zu. Ein großes Polizeiaufgebot sichert das Geschehen ab.
Etwa 100 Palastwachen in blauen Paradeuniformen marschieren oder reiten zu den Klängen einer Militärkapelle hinaus auf die Plaza Grande, später wieder zurück zum Palast. Ein eindrucksvolles Spektakel!
Bei unserem Besuch gibt es darüber hinaus ein folkloristisches Rahmenprogramm, das sich ebenfalls sehen lassen kann.
Wir unternehmen eine Stadtrundfahrt mit dem roten Doppeldeckerbus (Quito Tour Bus). Bei dieser Tour kann man an den Haltestellen die Fahrt beliebig oft unterbrechen. Wir staunen, welch enge Gassen der Bus dabei durchfährt. Die kreuz und quer gespannten Stromkabel sind teilweise nicht weit von unseren Köpfen entfernt.
Wir fahren hinauf auf den Hügel Panecillo oberhalb der Altstadt. Früher befand sich hier ein Sonnentempel der Inkas. Die Spanier errichteten eine riesige Marienstatue aus Aluminium. Die Ausblicke auf die Stadt sind absolut sehenswert.
Die Neustadt durchfahren wir mit dem Bus, steigen lediglich am Kunsthandwerkermarkt aus und kaufen an den kleinen Ständen ein wenig ein. Zurück in der Altstadt schauen wir uns noch die Basilika an.
Das Wetter ist durchwachsen. Als es wieder einmal etwas aufreißt, unternehmen wir noch eine Fahrt mit dem Telefériqo hinauf zur Endstation Cruz Loma auf dem Hausberg Pichincha. In etwa 18 Minuten bringt uns die Seilbahn dabei hinauf auf 4.050 m. Hinweistafeln warnen vor der Höhenkrankheit. Auf die möglichen anstrengenden Wanderungen verzichten wir. Wie sagt doch unser Reiseführer: "Oben angekommen eröffnet sich bei gutem Wetter ein grandioser Blick über Quito und die zentralen Anden." Einen Blick auf Quito haben wir ja, auch die in direkter Nähe liegenden Vulkankrater sind zu sehen. Aber der erhoffte Blick auf die großartigen Vulkankegel und die Anden ist leider aufgrund der tief hängenden Wolken unmöglich. Immerhin kriegen wir noch ein paar blühende Blumen zu sehen.
In der Umgebung von Quito gäbe es noch einiges zu sehen, was aber Mobilität voraussetzt. Dies muss also auf einen eventuellen späteren Besuch verschoben werden. Trotzdem sind wir der Meinung, dass sich unser Kurzbesuch gelohnt hat. Aber nun freuen wir uns auch darauf, zum Großen Wagen zurückzukehren und unsere Reise fortzusetzen.
Weiter geht es mit Paraguay 2 und Brasilien 1: Südlicher Pantanal
Zurück zur Übersicht Reiseberichte Südamerika