Uruguay 1: Atlantikküste
03. Juli 2018
Die letzten Wochen bis zur Rückverschiffung werden wir nun in Uruguay verbringen. Absolut großartige Highlights erwarten uns nicht, aber die Atlantikküste ist wirklich schön und lohnt durchaus einen Aufenthalt. Badewetter ist natürlich nicht, es ist halt Winter. Es regnet schon einmal, aber wir haben auch viele sonnige und schöne Tage mit Temperaturen um die 14-15 Grad, zwischendurch auch einmal 18 Grad. Da kann man für Winter nicht meckern. Jetzt außerhalb der Saison sind freie Stellplätze kein Problem. Doch nun der Reihe nach.
Wir überqueren die Grenze bei Chuy. Wir hatten ein wenig Sorge, da wir im letzten Jahr bei der Ausreise in Fray Bentos keine Ausreisestempel in unseren Pässen erhalten haben. Von anderen Reisenden haben wir gehört, dass sie genau hier an der Grenze deshalb Probleme hatten. Der Beamte blättert auch bei uns durch alle Stempelseiten, findet natürlich nichts. Letztendlich fragt er, wann und wo wir ausgereist sind. Auf unsere Antwort hin nickt er, stempelt dann unsere Pässe mit dem neuen Eingangsstempel. Mit einem "Bienvenido a Uruguay" werden wir verabschiedet. Die Einreisepapiere für den MAN werden am nächsten Schalter problemlos ausgestellt. Alles gut gegangen! Bald hinter der Grenze finden wir am Strand von Palmares de la Coronilla einen Stellplatz, allerdings auch direkt wieder die obligatorischen Abfallhaufen. Schade!
Wir lassen uns Zeit, bleiben immer dann, wenn wir einen guten Platz finden, vor Ort. Und so bleiben wir direkt am nicht weit entfernten Strand von La Coronilla wieder hängen.
Die alte Befestigungsanlage Fortaleza Santa Teresa aus dem 18. Jahrhundert kann für kleines Geld (und für Peter als Senior sogar kostenlos) besichtigt werden. Wir streifen durch die gut erhaltene Anlage und die geöffneten Räumlichkeiten. Die Toilettenanlage aus damaliger Zeit wäre allerdings (zumindest für alle die, die nicht gedient haben bzw. für den weiblichen Part) gewöhnungsbedürftig gewesen.
Das Fort gehört zum Parque Nacional Santa Teresa, wo es einerseits eine Parklandschaft mit vielen Palmen, andererseits Küste und Dünen zu sehen gibt. Bei einigen der vorkommenden Vögel muss man schon genau hinschauen, wenn sie gut getarnt im Buschwerk sitzen, während andere schon von weitem gesehen und gehört werden, wie z.B. die Wehrvögel.
Ein Abstecher führt uns zur Laguna Negra. Die erhofften Wasservögel gibt es nicht zu sehen, aber dafür eine überaus interessante Vegetation. Kakteen und mit Flechten behangene Bäume - gegensätzlicher kann es kaum sein. Und wenn man genau hinschaut, entdeckt man auch einige Landvögel.
Wieder kommen wir nicht weit. Am Punto del Diablo verbringen wir das Wochenende ruhig in schöner Umgebung.
Später verlässt die Ruta 9 die Küste, wir folgen deshalb der 10, die weiter an der Küste entlangführt. Es geht zunächst durch Weidelandschaft. Dann bringt uns eine "dirt road" nach Barra de Valizas mit eindrucksvoller Dünenlandschaft. An die unzähligen Skimmer, die auf einer Sandbank sitzen, kommt man leider nicht näher heran. Es würde auch nichts bringen, fliegen sie doch schon bei der leisesten Störung wild durcheinander auf.
Wie schon erwähnt, finden wir dank Wintersaison problemlos Stellplätze, die in der Saison sicherlich nicht möglich wären. Entlang der Küste weisen zahlreiche Leuchttürme den Schiffen den Weg. Zur richtigen Zeit soll man hier wohl auch Wale sichten können.
Auch an der Laguna de Rocha verbringen wir mehrere Tage, wandern die Dünenküste entlang, beobachten Vögel und genießen die farbenprächtigen Sonnenauf-/untergänge.
Die Straße führt entlang der Küste zur Laguna Garzón. Eine interessante Brückenkonstruktion führt hinüber auf die andere Seite der Mündung. Dort kaufen wir bei den einheimischen Fischern eine Riesenportion frischen Brotola, eine Dorschart.
Vorbei am Leuchtturm von José Ignacio und über eine weitere ungewöhnliche Brücke erreichen wir Punta del Este, wo wir nur kurz anhalten, um die "Dedos" (The Hand in the Sand) anzuschauen. Ansonsten ist es uns hier in der Ecke zu dicht besiedelt, weshalb wir nun ein wenig schneller unterwegs sind.
An der Punta Ballenas halten wir allerdings auch noch einmal an, um die große Anlage Casa Pueblo, die von einem Künstler erbaut wurde von außen zu bestaunen. Die Steilküste hier ist erstaunlicherweise übersät von vielen blühenden Blumen.
Länger bleiben wir dann wieder an Punta Negra und Punta Colorada. Hier gibt es an zwei Abenden je eine ordentliche Portion des zuvor gekauften Fisches, grätenfrei und äußerst schmackhaft. Schöne Sonnenaufgänge gehören genauso dazu wie entsprechende Untergänge.
Von hier aus drehen wir eine kleine Runde durchs Landesinnere. Die Landschaft ist ganz nett, aber alles ist eingezäunt. In Minas schauen wir uns das Reiterdenkmal für General Artigas an - es soll angeblich das größte der Welt dieser Art sein. Die Kathedrale ist leider geschlossen.
In der Nähe gibt es beim Cerro Arequita einen Bestand der Ombubäume. Auffallend ist der sehr kurze, dafür aber verdickte Stamm.
Zurück an der Küste fahren wir durch Piriapolis, wo wir gut einkaufen können. Dann aber nichts wie weg; hier ist es uns zu dicht bebaut.
Außerhalb finden wir dann aber wieder bessere Plätze, obwohl die Gegend insgesamt sehr touristisch ist. Aber die Ferienhausanlagen sind im Moment alle verwaist.
Bei Atlantida toben, wie überall entlang der Küste, die Papageien herum. Diese hier sind ausnahmsweise einmal nicht ganz so scheu und lassen sich recht gut fotografieren. Zum Abschluss unserer Küstentour noch ein paar Fotos vom Adlerhaus La Aguila. Wir werden nun einen Ortswechsel Richtung Rio de la Plata vornehmen.
Weiter geht es mit Uruguay 2: Am Rio de la Plata
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