Neufundland 3: Der Norden - die Eisbergküste

19. Juni 2016

Von Deer Lake aus nehmen wir den mal guten, mal schlechteren Trans Canada Highway, um möglichst rasch zu unserer nächsten Zielregion zu gelangen. Unterwegs finden wir gute Übernachtungsmöglichkeiten. Ein paar attraktive Hütten sind erste Anzeichen unseres nächsten Ziels - Twillingate, das sich selbst den Titel "Iceberg Capital of the World" gegeben hat. Noch sind wir skeptisch, haben doch beispielsweise viele Straßen hier Namen, die weit an der Realität vorbeigehen. Doch dazu später mehr.


Twillingate empfängt uns mit Nebel. Von der schönen Küste ist zunächst nur wenig zu sehen. Aber bald reißt es auf, und in der Ferne entdecken wir tatsächlich die ersten Eisberge.



Die Sicht wird immer besser, so dass wir umherfahren, kleine Seitensträßchen nehmen, an der Küste wandern. Wir entdecken hübsche Fischerdörfer, einen kleinen Tierfriedhof, vor allem aber immer mehr Eisberge und sind total begeistert.



Auch in der weiteren Umgebung von Twillingate sowie am Leuchtturm hat sich die Sicht deutlich gebessert. Und was schwimmt in den Buchten - natürlich Eisberge! Direkt am Leuchtturm ein besonders schönes Exemplar.

Wir haben einen guten Stellplatz und deshalb abends sozusagen die erste Reihe für eine fantastische Lichtstimmung im nun wieder aufziehenden Nebel. Was für eine Gegend!!!

Wir verlassen das Gebiet um Twillingate und folgen nun der Road to the Shore - dieser Name ist durchaus zutreffend. Auch hier finden wir wieder einen ordentlichen Übernachtungsplatz, allerdings erst nach längerer Holperei über eine schlechte Straße. Die Temperaturen sind entsprechend, und so gibt es abends ein typisches Winteressen - große kanadische Miesmuscheln auf rheinische Art.


Deadman's Bay ist nur über eine Schotterpiste zu erreichen. Die Rosenwurz blüht, vor allem aber erwarten uns viele und wirklich schöne Eisberge, teilweise gestrandet nah am Ufer.

Am nächsten Tag sind weitere hinzugekommen, aber Fotos sind nicht mehr drin. Es regnet, alles ist im Dies versunken. Trotzdem machen wir uns auf den Weg nach Greenspond, das bei Einheimischen ebenfalls für seine große Zahl an Eisbergen bekannt ist. Unterwegs können wir auf unserem Tacho ein Drehen aller Zahlen beobachten, mittlerweile hat der Große Wagen schon einiges hinter sich.


In Greenspond dann fast keine Sicht, ganz weit draußen sind schemenhaft Eisberge zu erahnen, aber in der Bucht selbst sind derzeit keine. Klar, die sind anscheinend alle an unserem gestrigen Platz gestrandet.

Wir erreichen wieder einmal den TCH, folgen ihm aber nur kurz, sondern unternehmen einen Abstecher auf der Road to the beaches in das nette Fischerdorf Salvage. Nach dem Namen erwarten wir natürlich zahlreiche schöne Strände, aber weit gefehlt. 1-2 gibt es, das war's. Ansonsten führt die Strecke hoch oben an der Küste entlang. An unserem Stellplatz ein leckeres Abendessen mit Scallops.


Danach geht es durch den unserer Ansicht nach eher langweiligen Terra Nova Nationalpark. Vielleicht trägt ja auch das schlechte Wetter dazu bei, aber hier verleitet uns nichts zum Bleiben. Die Bonavista Peninsula ist unser Ziel. Auf schlechter Straße - wir wiederholen uns, aber so ist es nun einmal - fahren wir nach Trinity. Dieser kleine Ort hat schöne alte Häuser und Kirchen. Unter anderem befindet sich hier die älteste Holzkirche Neufundlands. Leider ist diese verschlossen, so dass wir im Gegensatz zur anglikanischen Kirche den Innenraum nicht besichtigen können.

Bekannt ist die Halbinsel auch wegen der hier zu findenden Papageitaucher-Kolonie in Elliston. Wie sagt doch die Broschüre: "The closest view of puffins from land in the world." So sind wir natürlich sehr gespannt. Letztendlich sind wir dann ein wenig enttäuscht. Zugegeben, hier brüten tatsächlich viele der niedlichen Vögel, die man mit dem Fernglas auch gut beobachten kann. Aber so wirklich nah heran kommt man nicht. Da kennen wir beispielsweise in Island Stellen, an denen man die Tiere aus sehr viel geringerer Distanz bewundern kann. Schaut bei Interesse mal hier nach: klick In der Diashow am Ende des Beitrags gibt es ein Bild, das die Entfernung ganz deutlich zeigt.


In Elliston gibt es neben dem Vogelfelsen viele sogenannte root cellar, die früher zum Kühlhalten der Vorräte benutzt wurden. Außerdem entdecken wir in der Umgebung wieder einmal einen schönen Eisberg.


Ausgesprochen beeindruckend auf der Bonavista Halbinsel finden wir die Küste, wie z.B. in Spillar's Cove und im Bereich des Dungeon Provincial Parks. Und da das Wetter mitspielt, erleben wir mal wieder eine sehenswerte Abendbeleuchtung.


Auch der Ort Bonavista gefällt uns gut, obwohl sich mittlerweile das Wetter mal wieder etwas verschlechtert hat. Gelegenheit, die Ryan Premises National Historic Site anzuschauen. In den Gebäuden der ehemaligen Handelsgesellschaft befindet sich heute ein Museum mit vielen Informationen zum Fischfang, Seehundjagd und Verarbeitung und Vermarktung der Produkte - nicht uninteressant, aber nicht unbedingt ein "must see".

Am Cape Bonavista ist natürlich der Leuchtturm ein Muss, außerdem das Cabot-Denkmal. Giovanni Caboto oder John Cabot stach 1497 in See, um wie Columbus ebenfalls einen Weg nach Indien zu suchen. Er soll hier auf der Bonavista gelandet sein.


Entlang der Küste finden sich natürlich zahlreiche Fischerhäfen. Bei English Harbour stehen wir wieder einmal an einem schönen Platz mit großartiger Aussicht. Das Wetter ist gut, die Moltebeeren blühen. Auf den Felsen sitzen vereinzelte Gryllteisten, ein Fuchs streift auf Beutejagd durch das Gelände.

Wir entdecken sogar den Horst eines Weißkopfseeadlers mit zwei Jungen. Man muss allerdings schon genau hinschauen, um diese zu entdecken. Abends sehen wir draußen auf dem Meer eine Nebelwand heranziehen, die uns Gottseidank aber nicht erreicht, sondern uns zum Abschied von der Bonavista-Halbinsel eine schöne Abendstimmung beschert.

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