Nördliches Kalifornien
Vom Mono Lake zu den Redwoods an der Pazifikküste

06. Mai 2013

Die im folgenden beschriebene Strecke sind wir vor drei Jahren fast identisch schon einmal gefahren. Wir werden uns deshalb bei den Bildern zu den Zielen, die wir bereits 2010 ausführlich beschrieben haben, etwas zurückhalten. Schaut euch doch unseren damaligen Bericht an, wenn ihr mehr Bilder sehen möchtet. Einige Abstecher konnten wir damals aufgrund der Wetterlage (Schneesperrungen) nicht fahren. Diese werden wir mit mehr Bildern versehen.

Die Strecke vom Death Valley über die 395 zum Mono Lake ist locker an einem Tag zu fahren. Sie führt durch eine schöne Gebirgslandschaft, in der sich durchaus einige Abstecher noch lohnen würden, wie z.B. zum Devil's Postpile National Monument, jedoch sind diese aufgrund der frühen Jahreszeit noch nicht möglich, da die Zufahrtswege geschlossen sind. Insgesamt ist aber die Schneemenge in diesem Jahr deutlich geringer als vor drei Jahren, so dass mehr Straßen freigegeben sind.

So können wir beispielsweise diesmal vom Mono Lake aus über die 120 nach Osten den Abstecher zur Granite Mountains Wilderness fahren. In diesem Gebiet gibt es neben schönen Felsformationen mit etwas Glück auch die Gelegenheit, Wildpferde zu beobachten. Es gibt einige sehr schöne freie Übernachtungsstellen, uns ist es allerdings wegen der Höhe noch zu kalt.

Wir ziehen es vor, zurück an den Mono Lake zu fahren, suchen uns wegen des starken Windes hier oberhalb im National Forest einen Übernachtungsplatz. Hier werden wir in der Nacht von mindestens 40 cm Neuschnee überrascht. Der Straßendienst bemüht sich zwar redlich, die 120 frei zu halten, unseren Waldweg müssen wir uns allerdings selbst frei schaufeln. Wir verbringen den ganzen Tag damit, Fahrspuren zu räumen, neu fallender Schnee wirft uns aber immer wieder zurück. Am übernächsten Tag gelingt es uns dann nach einer Nacht ohne weiteren Schneefall und erneutem Räumen der ersten Teilstrecke sowie aufgrund der Tatsache, dass es frostig ist und es abwärts geht, zur Straße zurückzukehren.

Endlich Gelegenheit, sich die schönen Tufa am Mono Lake etwas näher anzuschauen. Aufgrund des Nahrungsreichtums ist der See Lebensraum für zahlreiche Tiere. Die Fischadler finden hier allerdings keine Nahrung, dafür aber sichere Nistplätze. Nahrung holt man sich aus den weiter entfernt liegenden Seen.

Nördlich des Mono Lake zweigt von der 395 nach Osten die Stichstraße zur Ghost Town Bodie ab. Zunächst ist die Straße asphaltiert, bietet immer wieder großartige Ausblicke auf die Sierra Nevada. Lediglich die letzten drei Meilen sind "dirt road", etwas rau, aber bei Trockenheit gut zu befahren.

Bodie war zur Zeit des California Gold Rush eine über 10.000 Einwohner zählende lebhafte und sehr produktive Stadt mit über 60 Bars, Tavernen und Saloons. Eine echte Westernstadt also, vom Ruf her vergleichbar mit Tombstone, zu "Spitzenzeiten" soll es hier nahezu täglich einen Mord gegeben haben. Wir bummeln durch die teilweise erstaunlich gut erhaltene Stadt, und da wir mal wieder frühmorgens unterwegs sind, sind wir absolut alleine hier. So ergibt sich auch die Gelegenheit, die netten kleinen Ground Squirrels zu beobachten, die damit beschäftigt sind, sich an schneefreien Stellen Material zum Auspolstern des Nestes zu holen.

Wir folgen der 395, die ein kurzes Stück über Carson City und Reno durch Nevada führt, bis nach Susanville. Etwa auf halber Strecke lohnt ein kurzer Abstecher zu den Red Rock Formationen.

Nachdem wir in Susanville Vorräte, vor allem Gas, ergänzt haben, machen wir uns daran, auf der 36 die Sierra Nevada zu durchqueren. Im Eagle Lake Ranger District Office besorgen wir uns Material zum Lassen National Forest, um auch hier schöne freie Stellplätze finden zu können. Die Eidechse genießt genau wie wir die wärmende Sonne. Auch hier in höheren Lagen lassen sich die ersten Frühlingsboten sehen. Die Kraniche sind in Balzstimmung.

Hauptattraktion an der Strecke ist allerdings der Lassen Volcanic National Park. Vom Visitor Center aus können wir diesmal noch eine Meile weiter bis zu den Sulphur Works fahren. Im Bereich der heißen Quellen ist der Schnee schon weitgehend weg getaut, aber beidseits der Straße liegt der Schnee immer noch meterhoch, so dass wir nicht weiter fahren dürfen.

Wir folgen weiter der 36, die unseres Erachtens speziell im Frühjahr eine der schönsten Alternativrouten ist, um zur Pazifikküste zu gelangen. Man muss allerdings genügend Zeit einplanen, da die Straße recht eng und kurvig ist. Außerdem legen wir immer wieder Fotostopps ein, da es unzählige blühende Pflanzen gibt.

Western_Bleedingheart
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Fawn_Lily
Western_Redbud
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Hinter Bridgeville gibt es dann auch die ersten Bestände von beeindruckenden riesigen Redwood-Bäumen, wir entdecken die ersten Orchideen. Aber bevor wir in das eigentliche Redwood Gebiet fahren, machen wir noch einmal einen Schlenker zum Cap Mendocino und zur Lost Coast. An der Strecke liegt der Ort Ferndale mit wunderschönen alten viktorianischen Gebäuden.

Wir verbringen einige Tage am Mattole Beach, den wir auf einer wirklich "very rough road" erreichen, und wandern ein Stück auf dem Küstenwanderweg nach Süden. Die Dünen sind überzogen mit einem Blütenteppich von Silky Beach Pea und Seaside Daisies, um nur einige zu nennen.

Über die ebenfalls "very bumpy" Mattole Road - auch hier blüht sehr viel - steuern wir als nächstes den Humboldt Redwoods State Park an. Die Big Tree Area sowie die Avenue of the Giants mit den riesigen alten Bäumen sind schon sehr beeindruckend, dies gilt auch für die Lady Bird Johnson Grove weiter nördlich im Redwood National Park. Insgesamt blüht viel mehr als vor drei Jahren.

Crescent City ist die nördlichste Stadt an der kalifornischen Pazifikküste, mit schönen Murales und guter Infrastruktur (Einkaufen, Internet, Laundromat ...) - gut ist die Infrastruktur auch für die Seelöwen und Robben, denen man im Hafen extra Plattformen zur Verfügung stellt. Seeotter tummeln sich ebenfalls in den Gewässern. Sehr schön ist auch die Küste nördlich der Stadt im Bereich des Pebble Beach bis zum alten Battery Point Lighthouse, das man bei Ebbe trockenen Fußes erreichen kann.

Zu guter Letzt fahren wir noch einmal auf enger und etwas rumpliger Piste der Howland Hill Road durch die Redwoods des Jedediah Smith Redwoods State Park. Wir sehen fleischfressende Pflanzen, die gelben Skunk Cabbage Pflanzen riechen wir vor allem! Sehr gut gefällt uns der Bereich um Stout Grove, hier soll es die ältesten Redwoods in diesem State Park geben. Außerdem sehen wir hier - wie schon im Prairie Creek Redwoods State Park - Roosevelt Elks.

 

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