Im Golf von Riga: Hiiumaa

29. Mai – 03. Juni 2024

 

Hiiumaa ist die zweitgrößte estnische Insel. Die Fährfahrt dorthin ist deutlich länger als die Überfahrt nach Muhu – sie dauert etwa eineinviertel Stunde. Sie ist allerdings nur unwesentlich teurer als diese, kostet uns insgesamt 15,20 Euro. Auch diese Fähre haben wir problemlos online buchen können, was auch durchaus empfehlenswert ist. Sie ist deutlich kleiner als die nach Muhu, und sie fährt jetzt in der Vorsaison nur zweimal täglich. Die Abfertigung im kleinen Hafen von Triigi läuft allerdings etwas anders ab. Hier gibt es keine Kennzeichenerkennung. Ein Einweiser mit Tablet läuft die Reihe entlang, checkt die Nummernschilder. Das war's. Und die kleine Fähre wird tatsächlich voll, also wie gut, dass wir reserviert haben.

 

Nach angenehmer Fährfahrt erreichen wir den Hafen Sõru, wo wir die Gelegenheit nutzen, unseren Tank mit gutem Wasser zu füllen. Auf dem Weg zur Halbinsel Kõpu Poolsaar halten wir kurz bei der schönen russisch-orthodoxen Kirche von Puski an.

 

 

 

Kennzeichen von Hiiumaa sind die Leuchttürme, die sich deutlich voneinander unterscheiden. Ungewöhnlich ist der älteste Turm der Insel Köpu, der im 16. Jahrhundert erbaut wurde und nicht direkt an der Küste steht. Ganz anders der Turm von Ristna, der aus Metall besteht und sich direkt an der Küste befindet. Ganz in der Nähe suchen wir uns einen Platz und genießen das gute Wetter, beobachten in der Ferne zahlreiche Vögel.

 

 

 

 

 

Weiter geht es Richtung Halbinsel Tahkuna. Unterwegs ein kleines Areal mit Orchideen, das als Orchideenlehrpfad gestaltet ist. Derzeit blühen dort nur zwei verschiedene Arten, diese allerdings in großer Menge.

 

 

Die Insel ist recht dünn besiedelt und in großen Teilen von Wald bedeckt. Auf der Halbinsel Tahkuna findet man überall im Wald Zeugnisse aus sowjetischer Zeit. Anders als letztes Mal (siehe hier) schauen wir uns diesmal die Bunker angesichts der heftigen Mückenlage nur von außen an.

 

 

 

Hier finden wir dann auch den dritten charakteristischen Leuchtturm. Dieser ist höher als der von Ristna und fällt durch die leuchtend weiße Farbe deutlich mehr ins Auge.

 

Hier findet sich auch ein Mahnmal, das an den Untergang der Fähre Estonia, bei dem viele Menschen ums Leben kamen, erinnert.

 

 

Weiter folgen wir nun wieder der Küste. Der Hafen von Lehtma wird anscheinend nicht mehr genutzt, liegt sozusagen im Dornröschenschlaf. Den alten Truck, der hier immer noch herumsteht, finden wir faszinierend.

 

Unser Platz direkt an der Küste bietet uns wieder die Möglichkeit zur Vogelbeobachtung.

 

 

 

Auch Hiiumaa hat einen Hügel der Kreuze, wenn auch völlig anders und nicht so bombastisch wie das Pendant in Litauen. Zur Erinnerung an die Schweden, die im 18. Jahrhundert die Insel nach Order von Katharina II. verlassen mussten, kann hier jeder, der möchte, ein Kreuz aufstellen. Dieses soll aus Naturmaterialien gestaltet sein.

 

 

 

 

In Kärdla, dem Hauptort der Insel nutzen wir einen der dort vorhandenen Artesischen Brunnen, um vor dem Verlassen der Insel noch einmal unseren Tank aufzufüllen, denn das Wasser soll von guter Qualität sein.

 

 

Anschließend fahren wir an die Küste, wo wir mal wieder nach enger Zufahrt einen guten Platz finden. Die Vögel beobachten wir lieber vom Ufer aus, der Turm macht keinen stabilen Eindruck auf uns.

 

 

 

 

Zum Abschluss fahren wir noch einmal in den Süden Hiiumaas. Eine schöne Wanderung führt hinaus zur Landspitze Sääretirp, wo ganz am Ende unzählige Vögel sitzen.

 

 

 

 

 

Unterwegs viele attraktive Blumen, eine Pferdeherde mit ihren Fohlen.

 

 

 

 

 

 

Den letzten Abend verbringen wir mit Blick auf die Landspitze bei gutem Wetter. Allerdings kündigt sich hier bereits ein Wetterwechsel an.

 

Am nächsten Morgen ist es dann auch grau in grau. Vor der Fährfahrt haben wir noch Zeit, so dass wir uns noch etwas anschauen können. Leider sind es keine guten Lichtverhältnisse fürs Fotografieren, die riesige Kormorankolonie in der Kainabucht ist trotzdem beeindruckend. Wir unternehmen auch noch die kurze Wanderung auf dem Orjaku-Trail, wo wir die vielen Vögel nur in der Ferne beobachten können. So langsam reißt auch die Bewölkung wieder auf.

 

 

 

 

 

 

Danach geht es in den Hafen von Heltermaa, wo wieder alles vollautomatisch abläuft. Wir haben am Tag zuvor die Fähre wieder online gebucht und können so die Spur für reservierte Fahrzeuge nehmen. Auch diese Fährfahrt dauert etwa eineinviertel Stunden und kostet uns 17,70 Euro. Bei Überfahrten morgens und abends gibt es hier ein warmes Buffet. Wir nutzen die Gelegenheit zu einem recht preiswerten und guten Mittagessen, bevor es dann auf dem Festland weitergeht.

 

 

 

 

Weiter geht es mit Lahemaa - Estlands Nationalpark an der Ostsee 

 

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