Südlich des Vatnajökull: Gletscherseen, Sander und mehr

17. Mai 2022

 

In den folgenden Tagen zeigt sich, dass unsere Entscheidung, im Uhrzeigersinn zu fahren, richtig war. Nach anfänglicher Bewölkung und heftigem Wind, der uns nachts um 3 zu einem Ortswechsel veranlasst, haben wir fantastisches Wetter, während es im Norden regnet und schneit.

Der Süden Islands bietet viele Möglichkeiten, Gletscher und Gletscherseen intensiv zu erleben. Los geht es mit dem Flaajökull, wo auf dem kleinen Gletschersee nur wenige Mini-Eisformationen treiben. Die Sterntaucher sind heftig mit der Balz beschäftigt. Von einer Wanderung hält uns allerdings der heftige Wind ab, der dann auch einen Standortwechsel erforderlich macht.

 

 

 

 

 

Die Bewölkung reißt auf, der Wind hört zwar nicht auf, lässt aber zumindest etwas nach.

 

Bei abgesehen vom Wind bestem Wetter erreichen wir den bekannten Gletschersee Jökulsarlón, wo dank des frühen Morgens noch nicht allzu viel Betrieb ist. Auf dem See treiben unzählige kleinere und auch größere Eisberge. Teilweise bilden sich beim Abschmelzen bizarre Eisformationen.

 

 

 

 

 

 

 

Die Eisberge und -brocken treiben durch den Ablauf dem Meer entgegen. Enten, Möwen und Seehunde fühlen sich in diesem Terrain anscheinend pudelwohl.

 

 

 

 

 

Wenn die Eisberge das Meer erreichen, werden einige durch die Brandung an Land gespült, auch hier auf dem schwarzen Sand schöne Formationen.

 

 

Breidarlón und Fjallsarlón folgen, die beide den Vorteil haben, dass sie bisher von den Touristenmassen verschont bleiben. Wie lange noch? Am Fjallsarlon hat man bereits gebaut und einen großen Parkplatz eingerichtet.

 

 

 

 

 

Im Gebiet brüten Schmarotzer-Raubmöwen, außerdem haben sich einige Paare von Weißwangen-Gänsen, die hauptsächlich in Grönland brüten, hier niedergelassen.

 

 

 

 

Weiter geht die Fahrt entlang des Vatnajökull zum Svinafellsjökull, wo wir eine kleine Wanderung bis an den Gletscher unternehmen. Im Winter 2020 konnten wir über den zugefrorenen See allerdings viel näher heran.

 

 

 

 

Skaftafell lassen wir aus – wir waren früher schon mehrmals dort. Es ist uns jetzt viel zu viel Betrieb, und so können wir uns zudem die Parkgebühren ersparen. Über den Skeidarasander geht es weiter. Die markante Bergformation Lomagnupur begrenzt den Sander im Westen.

 

 

 

 

Am nächsten Morgen niedrige Wolken und Regen, so dass der Abstecher nach Hjörleifshöfdi erst einmal nur kurz ausfällt.

 

 

 

Wir fahren weiter zum Kap Dyrholaey, wo es allerdings viel zu stürmisch ist und regnet. Zurück nach Vik, wo der Campingplatz zwar noch geschlossen, aber zugänglich ist. Die Sanitäranlagen sind allerdings auch geschlossen. Viele der einfachen Mietcamper, die den Platz ansteuern, fahren deshalb wieder davon. Noch ist es leer. Wir sitzen den Regentag aus. Gegen Abend füllt es sich dann, bis in die Nacht kommen Fahrzeuge an. Ganz schön nervig, obwohl wir in der äußersten Ecke einen Platz gewählt haben und so von der ständigen Unruhe nur teilweise etwas mitkriegen. Am nächsten Morgen sind dann viele der Spätankömmlinge schon wieder verschwunden, die Reihen sind deutlich gelichtet. Zeitdruck oder Angst vor einem möglichen Kassierer?

 

Am frühen Morgen lässt es sich sogar beim schwarzen Strand von Reynisfjara mit den spitzen Felsnadeln Reynisdranga noch ohne große Menschenmengen aushalten, wenn auch das Wetter noch nicht optimal ist.

 

 

 

Das Wetter ist wieder gut, und so fahren wir zurück nach Hjörleifshöfdi. Wir wandern zu dem Grabhügel eines der ersten Siedler auf Island und zu dem verlassenen Gehöft oben auf dem Bergrücken.

 

 

 

 

 

 

Von hier oben hat man einen guten Blick über den schwarzen Myrdalssander. Was man auch erkennt, sind die Offroad-Schleuderspuren – Kreise malen ist in, wobei wir bezweifeln, dass dies unbedingt die Touristen sind. Beobachten können wir solches Verhalten eigentlich vor allem bei Isländern, die also ihre Umwelt selbst kaputt machen.

 

Denn auch in dieser scheinbar leblosen Gegend erobern sich erste Pflanzen ihren Lebensraum, brüten Vögel, wie die große Raubmöwe Skua. Wir bleiben auf der gekennzeichneten 4x4-Piste, wandern hinunter ans Meer und schauen uns natürlich auch die sogenannte Yoda-Höhle an, bekannt geworden durch einen der Star Wars Filme.

 

 

   

Zurück in Vik früh am nächsten Morgen noch ein kurzer Spaziergang zum schwarzen Strand. Kap Dyrholaey öffnet die Schranke erst um 9 Uhr. So lange wollen wir nicht warten, also machen wir uns auf weiter Richtung Westen.

 

 

Weiter geht es mit Vulkanismus, Wasserfälle, Vögel – entlang der Südküste zur Halbinsel Reykjanes 

 

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