Arctic Coast Way 1: Vatnsnes - Tröllaskagi

10. Juni 2022

Wir werden nun für die nächste Zeit immer mehr oder weniger entlang der Küste nach Osten fahren. Die Tourismusindustrie Islands hat 2019 für diese Strecke einen werbeträchtigen Namen sowie ein eigenes Straßenschild kreiert.

Der Arctic Coast Way (Norđurstrandarleiđ) führt auf etwa 900 Kilometern von Borđeyri im Westen bis Bakkagerđi im Osten. Die Sommerroute folgt immer der Küstenlinie von insgesamt sechs Halbinseln (Karte von visiticeland.com).

 

Vatnsnes ist die erste davon. Bekannt und auch entsprechend besucht ist hier der Felsen Hvítserkur. Den weniger bekannten Ánastađastapi auf der Anfahrt dorthin schaut sich hingegen kaum jemand an.

 

 

Hvítserkur bedeutet soviel wie „weißes Nachthemd“. Der eigentümlich geformte Felsen ist vom Kot der auf ihm nistenden Vögel stellenweise weiß gefärbt und regt die Phantasie der Betrachter an, die in ihm alle möglichen Tiere/Trolle usw. sehen.

 

 

 

 

In der Nähe lassen sich an dem ausgedehnten schwarzen Sandstrand Seehunde beobachten.

 

Vor dem Verlassen von Vatnsnes führt uns ein Abstecher noch zur Festung Borgarvirki. Natürliche Basaltsäulenformationen in Verbindung mit künstlichen Befestigungen ergaben etwa zwischen 870-1030 vor Chr. eine ideale Verteidigungsstellung.

 

 

Auf der Weiterfahrt verlassen wir die Panoramastraße kurz, um uns einen Wasserfall anzuschauen, den wir bisher nicht besucht haben. Leider ist das Wetter an diesem Morgen nicht ideal, aber der Kolufossar ist trotzdem sehenswert. Der Fluss Viđidalsá hat hier eine enge Schlucht geschaffen und stürzt in drei Wasserfällen hinab.

 

 

 

Skagi ist die zweite Halbinsel auf der Tour. Hier finden sich beim Leuchtturm Kálfshamarsvik interessante Basaltsäulen. Leider hängen die Wolken weiterhin tief, kein ideales Fotolicht.

 

 

Am Strand zahlreiche Vogelarten. Die Sandregenpfeifer sind intensiv mit der Balz beschäftigt.

 

 

 

An den steilen Klippen von Ketubjörg sind wir immer noch bei nicht optimalem Wetter unterwegs. Aber die Wasserfälle, die hier ins Meer stürzen, sowie die Eissturmvögel, die den starken Wind für ihre Flugkünste nutzen, gefallen uns auch so. Unten auf dem Meer entdecken wir sie dann auch endlich – die ersten Papageitaucher.

 

 

 

 

 

 

Es reißt auf – Gelegenheit für einen kleinen Bummel im hübschen Städtchen Sauđakrókur, bevor es weitergeht zur Halbinsel Tröllaskagi.

 

 

Tröllaskagi liegt im Nordwesten von Akureyri und ist sehr gebirgig. Viele der Berge sind derzeit noch schneebedeckt. Die kleine Torfkirche Grafarkirkja ist eine Rekonstruktion der Originalkirche aus dem 17. Jahrhundert.

 

 

 

 

Hofsós war früher ein wichtiges Handelszentrum am Skagafjörđur. Das schwarze Gebäude ist eines der ältesten Häuser auf Island.

 

 

Siglufjörđur, die nördlichste Stadt Islands, war lange Zeit ein Zentrum für den Heringsfang. Das Heringsmuseum, das von diesen Zeiten berichtet, ist jetzt in der Vorsaison nur nachmittags geöffnet. Wir sind wie immer früh unterwegs, so lange wollen wir nicht warten, also können wir die Bauten nur von außen anschauen. Außer dem Museum gibt es im Ort weitere schöne Holzbauten.

 

 

 

 

Mehrere Tunnel gilt es nun zu durchfahren, wobei der knapp dreieinhalb Kilometer lange Mulagöng hinter Olafsfjörđur nur einspurig ist. Gottseidank haben wir in unsere Fahrtrichtung Vorfahrt, so dass entgegenkommende Fahrzeuge die Ausweichstellen nutzen müssen. Auf der anderen Seite wieder schöne Fjordlandschaft. Abends gibt es wie bisher bereits sehr oft auf dieser Tour leckeren Fisch.

 

 

 

Wir verlassen nun für einige Tage den Arctic Coast Way, der sich wie in der Tourismuswerbung gesagt bisher in großen Teilen als "off the beaten path" erwiesen hat. Ein Abstecher führt zu einer sicherlich deutlich mehr besuchten  Touristenattraktion, dem sogenannten Diamond Circle.

Weiter geht es mit Touristenmagnet Diamond Circle

 

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