Norddeutschland – mehr als bloßer Ersatz
18. - 23. Dezember 2025
Die Reparatur des MAN hat viel länger gedauert als erwartet. Zunächst stand der Wagen zwei Wochen einfach nur in der Werkstatt – keine Kapazitäten. Ganz schön ärgerlich! Danach kamen Getriebe und Hinterachsdifferential zum Instandsetzer. Auch das dauerte, da ZF anscheinend irgendwelche Teile nicht lieferte. Und zu guter Letzt passieren dann in unserer Werkstatt einige unverzeihliche Fehler, die auch wieder unnötige Zeit kosten. We were not amused!!!
Wir canceln deshalb die als Ersatz für die Nordspanien-Tour angedachte Reise nach Schottland. Zum einen ist uns die verbleibende Zeit, bis wir wieder zu Hause sein müssen, um den eigentlich zweiten Teil unserer Winterreise anzutreten, dafür etwas kurz. Zum anderen werden auch die Fährpreise mit jedem Tag, den es Richtung Weihnachten geht, teurer und teurer. Also machen wir uns kurzerhand auf, eine ausgiebige Testfahrt in dem Land zu unternehmen, das wir eigentlich am wenigsten kennen. Wir drehen eine Runde durch Norddeutschland.
Unser Zuhause verabschiedet sich nach längerer Schlechtwetterperiode mit einem schönen Sonnenaufgang von uns. Das erste Ziel ist nicht weit entfernt, so dass wir bereits am frühen Mittag in Fedderwardersiel ankommen. Der Reisemobilstellplatz, den wir von zwei früheren Kurztripps kennen, ist eigentlich geschlossen, aber nach Rückfrage beim Eigentümer können wir bleiben. Es weht ein kalter Wind, also gibt es trotz des guten Wetters heute nur einen kurzen Spaziergang an den Rand des Naturschutzgebietes Langwarder Groden und zum kleinen Hafen, wo wir an der geöffneten Fischbude unseren Mittagsimbiss genießen.







Am nächsten Morgen dann leider deutlich trüberes Wetter. Trotzdem wandern wir durch die Salzwiesen, sehen auch durchaus einige Vögel – wenn auch nicht annähernd so viele wie bei unseren beiden anderen Besuchen hier (LINK). Aber fürs Fotografieren ist es eh zu sehr grau in grau. Nach den Wochen des Wartens bei miesem Wetter zu Hause sind wir trotzdem froh, wieder unterwegs zu sein.
Mittags dann erneut ein Snack im Hafen, außerdem decken wir uns mit Frischfisch und hausgemachten Granat-Frikadellen (Krabbenfrikadellen) ein, bevor es weitergeht.


Wir wollen an die Wurster Nordseeküste, machen vorher für eine Nacht Station vor dem Wesertunnel, um am nächsten Morgen ohne Stau weiterzukommen. Leider hat sich das Wetter weiter verschlechtert, es ist noch trüber (wenn das überhaupt noch geht), neblig und deutlich kühler. Im dichten Nebel erreichen wir den nächsten ausgeguckten Stellplatz und sitzen das Wetter erst einmal bis zum folgenden Tag aus.
Der Nebel ist tatsächlich verschwunden, trüb ist es leider nach wie vor. Wir wandern die Küste entlang zum Kutterhafen Spieka. In der Ferne riesige Schwärme von Gänsen, ab und an mal ein Reiher. Aber die Fotobedingungen sind nach wie vor schlecht.
Nicht weit entfernt befindet sich ein weiterer Kutterhafen bei Dorumer-Neufeld. Aber die Attraktion hier ist das Leuchtturmdenkmal Obereversand. Der eigentliche Turm ist zwar geschlossen, aber bis auf die Plattform vor dem Eingang kann man hinaufsteigen. Bei dem starken und kalten Wind leider kein Vergnügen!




Schlechtes Wetter ist ja immer gut für einen Museumsbesuch. Und der, den wir nun vorhaben, ist ein ganz besonderer, darf man doch nach Anmeldung auf dem Gelände inmitten der Exponate im Außengelände mit dem Wohnmobil übernachten. Das Deutsche Luftschiff- und Marinefliegermuseum (Aeronauticum) ist unser Ziel. Wir melden uns an der Kasse, erhalten Informationsmaterial und einen Schlüssel für das Außentor, das natürlich nach der Öffnungszeit verschlossen ist und werden zu unserem Stellplatz gebracht. Wahnsinn – wir sind begeistert, stehen wir doch tatsächlich nah an Flugzeugen, Helikoptern und anderem Gerät. Und, was wir kaum erwartet haben, wir sind alleine hier.




Wir schauen uns ausgiebig in den Ausstellungshallen um, interessante Exponate sind zu sehen. Der größte Raum widmet sich beispielsweise der Geschichte der Luftschifffahrt, den Zeppelinen.
Im Außenbereich dann viele der von den Marinefliegern genutzten Luftfahrzeuge. Und wir mittendrin.





Auch nach Schließung des Museums besteht somit die Gelegenheit, noch einmal über das Gelände zu gehen, bevor es dann zum Abendessen ein leckeres Käsefondue gibt.

Am nächsten Vormittag verlassen wir das Aeronauticum. Ein Besuch der besonderen Art, der sich absolut gelohnt hat.











