Südschweden im Spätsommer

09. September 2022

Durch Zufall hatten wir im Internet Fotos einer etwas skurrilen Sehenswürdigkeit entdeckt. Da der Ort mehr oder weniger an unserer Strecke liegt, wollen wir uns diesen als erstes anschauen.

In Kyrkö mosse haben etwa 150 Schrottautos aus der Mitte des 20. Jahrhunderts ihre letzte Ruhestätte gefunden. Der Schwede Åke hatte das Gelände ursprünglich gekauft, um Torf zu stechen. Als dann immer mehr Autos gekauft wurden und nachdem sie nicht mehr funktionierten einfach irgendwo stehengelassen wurden erkannte er seine Chance auf einen anderen Broterwerb. Er sammelte sie ein und stellte sie auf seinem Grund und Boden ab, brachte sich die Technik bei und betrieb hier bis fast zum Ende des vorigen Jahrhunderts einen schwunghaften Handel mit Ersatzteilen. Nach seinem Tod beschließt die Kommune, dass die Karosseriewracks dort verbleiben dürfen. Die Natur soll sich den Ort zurückerobern – was auch langsam geschieht. Auf jeden Fall ergeben sich beim Bummel durch das ausgedehnte Areal interessante Fotomotive. Anschließend fahren wir auf Nebenstrecken noch ein gutes Stück weiter in Richtung auf unser nächstes Ziel, wo wir am frühen nächsten Morgen eine Wanderung geplant haben. Da es sich um einen Nationalpark handelt suchen wir uns außerhalb einen Platz für die Nacht.

 

 

 

 

 

 

Der Store Mosse Nationalpark wurde 1982 eingerichtet, um Südschwedens größtes Moorgebiet südlich von Lappland unter Schutz zu stellen. Es handelt sich um ein typisches Hochmoor mit Schichtdicken zwischen drei und sieben Metern. Zunächst führt uns der Weg durch ein kleines Wäldchen.

 

 

 

 

Später dann durchqueren wir das feuchte Gebiet auf langen, schmalen Blockbohlenwegen. Wie gut, dass wir so früh unterwegs sind. Gegenverkehr wäre hier sicher kein Vergnügen, Ausweichen zumindest schwierig.

 

 

So aber haben wir auch Gelegenheit, anzuhalten und genauer zu schauen und entdecken dann auch den erstaunlich kleinen Mittleren Sonnentau (Drosera intermedia). Landet ein Insekt auf den Blättern, so bleibt es an den Tröpfchen kleben. Die Tentakeln biegen sich über das Tier und Enzyme verdauen die Beute.

 

 

Ein weiteres Ziel hier im Nationalpark ist der Beobachtungsturm Kvarnö, aber für die hier angeblich möglichen Elche sind wir wohl tageszeitmäßig noch zu früh. Die Vegetation ist aber auch interessant. Wieder übernachten wir direkt außerhalb des Nationalparks, sind früh am nächsten Tag am Informationszentrum des Parks.

 

 

 

Auf dem Parkplatz hier ist Übernachten erlaubt, und wie wir feststellen, haben davon auch zahlreiche Camper Gebrauch gemacht. Uns wäre es hier angesichts der direkt vorbeiführenden und gut befahrenen Straße zu unruhig. Das Naturum ist leider seit Ende August geschlossen, so bleibt uns nur der Weg zum Vogelbeobachtungsturm, wo wir aber abgesehen von einem Reh und Landschaft nichts weiter entdecken.

 

 

 

Auf kleinen und wenig befahrenen Nebenstraßen bewegen wir uns langsam nordwärts, verlassen auch häufig den Asphalt und fahren über (erlaubte) Forstwege durch den unendlich erscheinenden Wald, vorbei an vielen kleinen und größeren Seen, finden gute Übernachtungsplätze.

 

 

 

 

Der erste Tag mit schlechterem Wetter – im Nieselregen und bei schlechter Sicht lassen wir uns trotzdem einen Bummel durch das Freilichtmuseum Gamla Pershyttan nicht nehmen. Hier in der Umgebung des heutigen Pershyttan wurde Bergbau betrieben und Eisen produziert. In den Eisenerzminen von Pershyttan wurde das Erz abgebaut. Hier findet sich einer der ältesten Hochöfen Schwedens, außerdem ein riesiges Wasserrad, das einen etwa 200 m langen Stabgang antreibt. So wurde das Wasser aus den Minen gepumpt. Die Innenräume sind geschlossen, nur im Sommer zu besuchen, aber ansonsten kann man zwischen den Gebäuden umherstreifen und sich umschauen. Den Rest des etwas regnerischen Tages sitzen wir danach an einem kleinen See aus.

 

 

 

 

 

Am nächsten Tag hat sich das Wetter wieder gebessert, Gelegenheit eine andere „Grube“ anzuschauen. Die Silvergruvan im Umfeld von Hällefors wird schon länger nicht mehr betrieben. Außer dem alten (leider abfallübersäten) Eingang in den 60 m tiefen Stollen und ausgedehnten Abraumhalden ist nicht mehr viel zu sehen. Aber eine Wanderung auf einem Teil des Silverleden lohnt sich auf jeden Fall und beschert uns neben verfärbten Händen eine gute und leckere Portion Blaubeeren.

 

 

 

 

 

 

Weiter geht es mit Vom Svartälven nach Norden zum Fulufjället Nationalpark

 

 

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