Härjedalen und Dalarna - Flüsse, Fjäll, Moore, Urwald
26. September 2022
Auf wenig befahrenen Nebenstrecken, die vielfach deshalb auch nicht asphaltiert sind, bewegen wir uns langsam weiter in nördliche Richtung. Die Elchjagd ist anscheinend im Gange. Ob wir wohl deshalb bisher keine Elche gesehen haben?
Ab und zu ein Fluss, auch einmal ein kleinerer Wasserfall. Direkt am Wasser hat man schöne Rastplätze angelegt. Wie schade, dass dies nicht von allen Nutzern respektiert wird. Muss man denn wirklich seinen Abfall hier lassen!?!
Die Landschaft nimmt zusehends Farbe an, vor allem die Zwergbirken haben sich bereits schön verfärbt. Immer wieder ergeben sich Gelegenheiten, die reifen Blaubeeren zu pflücken. Der Frosch, der vor uns über die Straße hüpft, drückt sich bei Annäherung flach auf den Boden, spielt „toter Mann“.
Wir sind im Rentiergebiet angekommen. Auch das Fjäll leuchtet in herbstlichen Farben.
Am Fluss Ljusnan kennen wir aus früheren Zeiten einen guten Platz. Auch diesmal bleiben wir hier, nutzen die vorhandene Feuerstelle für unsere Lagerfeuer.
Wir unternehmen auch eine Radtour, sehen unterwegs Bärenkacke, den zugehörigen Verursacher leider nicht. Dafür aber viele, viele Pilze.
Im Abend-, vor allem aber im Morgenlicht ergeben sich interessante Fotomotive.
Als das Wetter sich verschlechtert verlassen wir diesen schönen Ort. Die Vorhersage für den eigentlich von uns angedachten nördlicheren Teil Mittelschwedens ist ausgesprochen schlecht – kalt soll es werden, vor allem aber soll es nahezu eine Woche lang regnen, regnen, regnen. Das macht also leider keinen Sinn. Für Südschweden sieht es etwas besser aus. Dann müssen halt „Ersatzziele“ weiter südlich her.
Über Vemdalen führt unsere Strecke dann in die wettertechnisch bessere Richtung. Natürlich schließen wir auch diesmal die alte Kirche mit dem bereitgestellten Schlüssel auf, bewundern den sehenswerten Innenraum.
Später finden wir an einem kleinen See einen ruhigen Platz für die Nacht, sogar die Sonne lässt sich, wenn auch nur kurz, blicken.
Auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel übernachten wir ein weiteres Mal, lassen uns die Blaubeerpfannkuchen schmecken.
Leider hat uns der Regen eingeholt, wir sind anscheinend noch immer zu weit nördlich. Trotzdem fahren wir zum 1909 gegründeten Hamra Nationalpark, bekannt für seine Waldgebiete, die vor allem im älteren Teil noch nie bewirtschaftet worden sind. Hinzu kommen ausgedehnte Moorflächen, denn fast die Hälfte des Schutzgebietes besteht aus Moor.
Wir haben Glück, es hört zumindest auf zu regnen, wenn auch die Lichtverhältnisse nicht optimal sind. Schnell die Rucksäcke gepackt und los. Auf gut ausgebauten und gekennzeichneten Wegen wandern wir entlang des Urskogslingan zunächst zum See Svansjön.
Danach geht es durch den Wald. Alte Bäume, dicke Moos- und Flechtenpolster, leuchtend rote Beeren, umgestürzte Bäume, lang herabhängende Flechten, unzählige Pilze – ein fantastischer Urwald.
Der zweite von uns ausgesuchte Rundweg Myrslingan führt dann mehr durch Moorgebiet in leuchtenden Herbstfarben, auch hier im umgebenden Waldgebiet viele Beeren, Pilze, Flechten. Wie gut, dass wir vorausschauend unsere Regenmontur angezogen haben. Es beginnt nämlich leider wieder zu regnen. So können wir auch die Rastplattform mit bereitgestellten Feuerstellen nicht zu einem Picknick nutzen. Trotzdem gefällt uns auch dieses Gebiet sehr gut.
Wir durchfahren den Park auf Naturstraße in südöstliche Richtung, sauen den MAN ganz schön ein, sehen Spuren eines Brandes aus dem Jahr 2009.
Eine dritte Wanderung muss leider entfallen – es regnet immer heftiger. Und die Vorhersage sieht auch hier für die nächsten Tage nicht besser aus. Wir verlassen den Nationalpark und suchen uns außerhalb einen Platz für die Nacht.
Weiter geht es mit Vom Svartälven zum Tivedens Nationalpark