Gran Canaria

05. - 14. Januar 2024

 

Das Wochenende steht bevor, und so verbringen wir zunächst einmal zwei Nächte an einem Leuchtturm nicht allzu weit von der Fährstation Agaete entfernt. Zum Leuchtturm kommen zwar auch immer wieder Fahrzeuge, aber wir stehen etwas abseits und kriegen davon nur wenig mit. Der Blick reicht bis nach Teneriffa hinüber, wo natürlich vor allem der Teide ins Auge sticht.

 

 

 

Bei Spaziergängen entlang der Felsküste entdecken wir einige der Kanarischen Rieseneidechsen, die es nur hier auf Gran Canaria gibt.

 

Am Sonntag suchen wir uns dann einen anderen Platz, da wir mit mehr Ausflugsverkehr rechnen. Der Weg führt uns auf schmalen Wegen durch aufgegebene Bananenplantagen. Erschreckend sind die Schutt- und Müllmengen, die hier abgekippt wurden. Später bringen uns dann schlechte Pisten – gut, dass wir Allrad haben - zu einem an und für sich schönen Platz hoch über der Steilküste mit herrlichem Ausblick bis hinüber nach Teneriffa. Teilweise sind die Hänge mit einem weiteren Endemiten, der Blattlosen Wolfsmilch bewachsen. Einziger Wermutstropfen ist eine regelrechte Fliegenplage, hervorgerufen durch Unmassen an abgekippten Bananen entlang des gesamten Küstenbereichs, die so langsam vor sich hin gammeln.

 

 

 

 

So bleiben wir nur einen Tag hier, machen uns danach auf schmalen, kurvigen Straßen hinauf ins Bergland. Unterwegs blühen Ziergewächse, außerdem viele große und breit verzweigte weiße Sträucher. Den Decaisne-Natternkopf gibt es nur auf Gran Canaria. Aber mangels Haltemöglichkeiten können wir die schönen Pflanzen leider nicht fotografieren. An einem Aussichtspunkt funktioniert das aber wenigstens für einen weiteren Inselendemiten, den Schönblütigen Natternkopf, der gerade zu blühen beginnt. Angehalten haben wir hier für die Aussicht auf einen eindrucksvollen Krater, die Caldera de los Pinos del Galdar. Vom zweiten Mirador weiter oben haben wir außerdem eine fantastische Aussicht auf die Küste bis hinüber nach Teneriffa. Hier können wir Kanarengirlitze beobachten; der Kolkrabe bettelt lautstark um Futter. Die Blütezeit von Kanaren-Johanniskraut und Kanaren-Salbei hat ebenfalls begonnen.

 

 

 

 

 

Dies gilt auch für die ersten Mandelbäume. Weiße Bergdörfer wie Artenara und Tedeja lohnen in jedem Fall einen Stopp, zumal der Ausblick von dort auf das Bergland überaus beeindruckend ist.

 

 

 

 

 

 

Auf der Weiterfahrt dominieren die imposanten Felsen des Roque Nublo sowie des Roque Bentayga die Landschaft. Da die Parkmöglichkeiten dort wieder einmal begrenzt sind, wollen wir die Rundwanderung am Roque Nublo am frühen Morgen starten. Also suchen wir uns einen Platz, an dem wir den Rest des Tages und natürlich die Nacht in Ruhe verbringen können. An einer Nebenstrecke werden wir fündig, zwar ist der Platz direkt neben der Straße, aber hier ist nicht viel Betrieb und nach Einbruch der Dunkelheit fährt gar nichts mehr. Dafür stehen wir in großartiger Umgebung, die Berge leuchten im Abendlicht regelrecht auf. Insgesamt drei Tage verbringen wir hier, unternehmen vormittags die geplanten Ausflüge und kehren dann zurück, gehen in der Umgebung spazieren.

 

 

 

 

 

 

 

Zeitig am Morgen geht es auf steiler Serpentinenstraße weiter hinauf. Dank der frühen Uhrzeit ist sonst noch niemand unterwegs. Auf dem Parkplatz steht lediglich ein Miet-PKW, ansonsten haben wir noch freie Platzwahl. Schnell geht es los. Zunächst ist das Licht noch nicht so gut, aber mit Sonnenaufgang werden die Felsformationen in gutes Licht getaucht. Am stark besuchten Touristenmagnet Roque Nublo sind wir bis auf die eine PKW-Besatzung noch alleine. Bei klarer Sicht reicht der Blick auch hier wieder bis hinüber nach Teneriffa.

 

 

Am nächsten Tag geht es noch höher hinauf. Der Pico de las Nieves ist der höchste Berg auf Gran Canaria. Gut, dass wir so zeitig sind, ist doch der Parkplatz hier am Aussichtspunkt wirklich sehr klein. Nur einige wenige Fahrzeuge haben Platz. Der Blick von hier oben ist fantastisch. Außerdem nutzen wir die Gelegenheit, an einer Brunnenwand auf einem Picknickplatz unsere Wasservorräte vor der Überfahrt nach Fuerteventura noch einmal aufzufüllen.

 

Zum Roque Bentayga fahren wir auch noch, schauen uns das kleine, gut gemachte Museum an. Ganz hinauf steigen wir allerdings nicht, sind wir doch in den letzten Tagen viel gewandert und ist der Aufstieg hier recht steil und nicht ganz einfach zu begehen. Aber allein der Blick in die Schlucht von Tedeja hat den Weg gelohnt.

 

 

 

Eine interessante Morgenstimmung verabschiedet uns bei der Abfahrt aus dieser tollen Gegend. Unser nächstes Ziel wird sich leider als Flop herausstellen, aber speziell der weibliche Teil der Besatzung will unbedingt nach Maspalomas. Hat man doch in zahlreichen Reiseberichten so viel Positives über die dortigen Dünen und die Lagune gelesen!

Die Strecke dorthin ist ja landschaftlich noch ganz schön, wenn denn nur nicht so viel Verkehr herrschen würde! Die Busfahrer können wenigstens fahren, so dass das Aneinander vorbeikommen irgendwie immer klappt. Für viele der Mietwagenfahrer gilt dies leider nicht. Da gibt es hier auf den engen Straßen der Inseln regelmäßig brenzlige Situationen, wenn die kleinen PKW angesichts des Großen Wagen mitten auf der Straße anhalten und sich nicht mehr vorwärts, geschweige denn rückwärts bewegen.

 

 

Und dann nach der Schönheit der Berglandschaft der Kulturschock Maspalomas! Natürlich haben wir mit Massentourismus gerechnet, aber doch nicht mit sooooo viel!!!

 

 

 

Fangen wir mit der hochgepriesenen Lagune an. Ein eingezäuntes Etwas mit einigen wenigen Vögeln. Es waren irgendwie fünf oder sechs. Später endet dann zwar der Zaun, aber große Scharen an Menschen schieben sich lautstark die Promenade entlang. Man kann natürlich schönfärbend fotografieren, aber unter Naturbeobachtung verstehen wir etwas anderes!

 

 

 

Fast noch besser dann die Dünen. Diese sind schön, ohne Frage. Aber sie dürfen nicht betreten werden – was angesichts der Massen durchaus verständlich ist. Aber wie kann dann in Berichten enthusiastisch über fantastische Dünenwanderungen geschrieben werden? Holzpflöcke rechts und links, teilweise mit Seilen abgesperrt, dazwischen ein mehr oder weniger schmaler tiefsandiger Pfad, auf dem dann auch noch die Dromedartouren unterwegs sind. Trotz der Absperrungen unzählige Fußspuren in den Dünen von all den Ignoranten, die sich nicht an die Regeln halten. Unter einer attraktiven Dünenwanderung verstehen wir etwas anderes. Die Leute, die so begeistert über diese Dünen schreiben, haben bestimmt noch nie richtige Dünen gesehen, wie z.B. das Erg Chebbi in Marokko, Grand Erg Oriental im Süden Tunesiens, oder die fantastischen Dünenlandschaften Nordamerikas, wie beispielsweise die Kelso Dunes im Mojave National Preserve, die Eureka Dunes im Death Valley und die Oregon Dunes.

 

 

 

Die Krönung des Ganzen sind dann noch die Empfehlungen für Wohnmobile, die man in einschlägigen Foren findet. Auf Schrottplätzen/Müllhalden werden wir auf jeden Fall nicht übernachten. Auch nicht direkt neben einer stark befahrenen Straße! Wir suchen uns einen (auch nicht schönen, aber zumindest abfallfreien und halbwegs ruhigen) Schotterplatz direkt bei einer Feriensiedlung für die Nacht, verschwinden dann am nächsten Morgen ganz schnell von hier. Weiter geht es entlang der Küste in nördliche Richtung. Das, was wir an möglichen Stellplätzen sehen, überzeugt uns nicht. Teilweise wenig attraktiv, einfach am Straßenrand geparkt. Oder eine Parkfläche mit ständig ankommenden und abfahrenden Mietwagen, verbunden mit Türengeknalle und Unruhe.

 

 

 

Zugegeben, der kleine Ort Tufia ist hübsch und lohnt durchaus einen Stopp, um durch die engen Gässchen zu bummeln.

 

 

 

Aber zum Übernachten suchen wir uns lieber etwas einsameres und werden erstaunlicherweise nahe der Einflugschneise des Flughafens sogar fündig. Die Zufahrt war auch wirklich schlecht! Flieger auf Flieger kommt an, aber da sie nicht in unsere Richtung starten, sondern landen, ist es nicht allzu störend. Eher eine günstige Gelegenheit zum Planespotting.  Hier verbringen wir die letzten beiden Tage vor der Fährfahrt.

 

 

Am Sonntag morgen fahren wir los, zunächst erst einmal bis La Garita. Hier gibt es zwei Attraktionen, die uns locken. Einerseits würden wir gerne noch einmal Rieseneidechsen beobachten und natürlich fotografieren. Ihre Spuren sehen wir. Leider spielt das Wetter gerade heute nicht mit, die Sonne lässt sich nicht blicken, und die Eidechsen deshalb auch nicht. Zumindest gibt es ein paar blühende Pflanzen. Für die zweite Sehenswürdigkeit ist die Zeit auch nicht richtig. Es ist Ebbe, und da ist das Blasloch El Bufadero nicht besonders eindrucksvoll.

 

 

 

Nun steht noch der Besuch des Botanischen Gartens in Las Palmas an. Auch hier gibt es (natürlich außer den vielen Pflanzen) Rieseneidechsen. Die Pflanzen (einheimische, aber auch exotische) können wir bewundern, allein auch hier zeigen sich die Echsen mangels Sonne nicht. Zumindest sehen wir aber noch das Kanaren-Rotkehlchen.

 

 

 

 

 

Mittags fahren wir in den Hafen. Mehrere riesige Kreuzfahrtschiffe liegen vor Anker. Bald läuft die Betancuria Express von Fred Olsen ein. Wir verlassen Gran Canaria und freuen uns nun auf Fuerteventura.

 

 

 

Weiter geht es mit Fuerteventura 1: Jandía-Halbinsel

 

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