San Vito lo Capo und nochmals Ätna – Eruption verpasst

27. Februar 2022

 

An (natürlich) zugebauten Küstenabschnitten vorbei erreichen wir den äußersten Nordwesten der Insel. Die Küste bei San Vito lo Capo gefällt uns wirklich gut. Für eine Nacht haben wir auch Glück mit der Übernachtung, am nächsten Morgen fahren wir (gut, dass wir immer so früh sind) gerade ab, als ein offizielles Fahrzeug sich auf den Weg zu uns gemacht hat. Mittlerweile wissen wir, dass man wohl aufgefordert wird, sich weiter entfernt von der Küste auf die befestigten Parkplätze zu begeben. Da stehen natürlich schon einige Fahrzeuge. Also fällt unser Besuch hier kürzer aus. Denn auch im Hinterland hat man leider keine Chance auf einen „schönen“ Stellplatz. Alles eingezäunt.

 

 

 

 

 

 

 

 

Noch eine Stippvisite am Leuchtturm mit dem „Katzenparadies“, dann machen wir uns auf nach Osten. Wir wollen noch einmal zum Ätna, wo wir einige Tage verbringen wollen. Den Ausbruch am 10. Februar 2022 haben wir leider verpasst, da wir genau auf der anderen Seite der Insel waren. Für die Fahrt rüber hätte es bei der Kürze des Ausbruchs nicht gereicht.

 

 

 

Doch davor haben die Sizilianer die Passage durch Palermo gesetzt. Zunächst geht es auf der Autobahn relativ zügig voran, auch die folgende vierspurige Stadtstraße ist immer noch kein Problem. Plötzlich dann Stau. An einer Stelle, wo von rechts auch noch eine Spur hinzukommt, muss alles durch ein Nadelör, künstlich durch Betonblöcke auf der eigentlich mehrspurigen Straße geschaffen. Es wird einspurig. Im Stau machen die Sizilianer aus den zwei Spuren vier, auf dem schmalen Standstreifen rechts von uns quetschen sich die Fahrzeuge an uns vorbei. Auch die eine Spur, die hineinkommt, wird großzügig ausgeweitet. Ein absolutes Chaos! Und das alles bei der aggressiven Fahrweise hier. Wie gut, dass Peter die Ruhe bewahrt und wir so unbeschadet die Stelle passieren.

 

Die weitere Fahrt auf der Autobahn von Palermo nach Catania ist durch Baustelle nach Baustelle leider auch recht stressig. Und wer nun denkt, im Hinterland sollte es ja eigentlich problemloser möglich sein, in die Natur zu gelangen, hat sich getäuscht. Nahezu alles ist eingezäunt, wird bearbeitet, ist Kulturland. So „richtige“ Natur gibt es mehr oder weniger nur in den Naturreservaten usw.

 

Von Catania aus dann zunächst im Stop and Go in Richtung Ätna, weiter oben wird es dann Gottseidank besser. Diesmal ist zunächst einmal kein Schnee, sondern gutes Wetter angesagt, so dass wir auch hier oben übernachten können. Unser erster Platz ist ruhig und bietet einen guten Blick auf den Südostkrater. Die Rauchentwicklung ist geringer als bei unserem letzten Besuch. Morgens bei Sonnenaufgang ist dafür die Beleuchtung sehr schön.

 

 

 

Über ein schmales Sträßchen, das uns dank der überhängenden Äste viele neue Kratzer am MAN beschert, fahren wir noch weiter hinauf zum Belvedere di Calanna. Der Blick von hier auf die riesigen Aschefelder hat aber die Fahrt auf jeden Fall gelohnt.

 

 

 

An der Seilbahnstation nur ein recht kurzer Stopp. Wir schauen uns noch einmal die verschiedenen Lavaformationen an, bevor wir unseren Standplatz verlegen.

 

 

 

 

Von unserem jetzigen Platz haben wir einen hervorragenden Blick auf die beiden Krater. Rauchwolken steigen auf, wenn auch speziell beim Südostkrater weniger stark als bei unserem ersten Aufenthalt.

 

 

 

 

Von unserem schönen Stellplatz mit großartiger Aussicht sowohl auf den Ätna als auch hinunter in die Ebene können wir interessante Wanderungen durch das Lavagebiet unternehmen.

 

 

 

Es ist eine Wetterverschlechterung mit viel Wind, gegebenenfalls auch Schnee angesagt. Rauch steigt nun beim Ätna viel weniger auf als bisher. So verlassen wir das Gebiet wieder, denken auch, dass die Fahrt zur Fähre zurück aufs Festland an einem Sonntag viel stressfreier sein wird. Das ist auch so. Diesmal ist zwar an der Fähre von Messina nach Villa San Giovanni deutlich mehr Betrieb, aber wir können mit der nächsten Fähre sofort mit. Die Vorschriften interessieren hier genauso wenig wie sämtliche Vorschriften im Straßenverkehr. Mehr als die Hälfte der Passagiere verbleibt bei der Überfahrt in den Fahrzeugen. Wir haben aufgrund Covid auch keine Lust aufs Gedränge und tun es ihnen gleich. Es sind ja auch nur etwa 40 Minuten.

 

 

 

Das Pech bleibt uns treu. Am kommenden Vormittag – da sind wir bereits auf dem Festland – gibt es am 21. Februar erneut einen heftigen Ausbruch des Ätna.

 

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