Alaska 2: Denali - Chicken
25. Juni 2013
Nach dem Verlassen der Kenai Halbinsel nutzen wir die Gelegenheit, in Anchorage zu für Alaska recht guten Preisen Vorräte zu bunkern, Gas zu füllen, zu tanken. Außerdem kaufen wir ein neues Fernglas. Der Kauf von höherwertigen Ausrüstungsgegenständen, wie z.B. Ferngläser, GPS, Outdoor-Ausrüstung usw. ist hier deshalb interessant, weil keine Steuer erhoben wird. Dann geht es auf dem Parks Highway Richtung Denali Nationalpark. Und da ist er denn auch - der Mount McKinley in voller Schönheit! Bereits aus sehr großer Entfernung sehen wir den eindrucksvollen Berg - immerhin ist er der höchste Berg Nordamerikas - können zunächst angesichts der Entfernung gar nicht glauben, dass er es wirklich ist.
Am Susitna River bleiben wir an einem schönen Stellplatz, beobachten Amis bei ihrem (natürlich mit Lärm verbundenen und nicht ganz billigem) Freizeitvergnügen. Für drei Stunden zahlt man mal locker 180 Dollar!
Am nächsten Tag geht es weiter zum Denali Nationalpark. Die Ausblicke auf die Berge werden immer besser, besonders gut sieht man sie von zwei Aussichtspunkten im Denali State Park. Aber selbst hier ist beispielsweise der Mount McKinley immer noch mehr als 40 Meilen entfernt!
Der Nationalpark selbst ist uns mittlerweile zu touristisiert, viel zu überlaufen. Wir fahren trotzdem noch einmal bis zur Schranke am Savage River, aber statt Murmeltieren und Schneehühnern (Link) erwarten uns hier Unmengen von Touristen, kaum dass wir einen Parkplatz finden. Die Campgrounds gehen auch nur noch mit Reservierung (oder wenn man Glück hat nach langer Warteschlange im zentralen Office am Parkeingang). Und so drehen wir schnell wieder um. Auf dem Rückweg begegnet uns statt Bär und Elch ein vollbesetzter Shuttle-Bus nach dem anderen. Da fahren wir doch lieber zum Denali Highway, genießen unterwegs die Ausblicke auf die Alaska Range. Schnell finden wir hier auch einen schönen Platz für die Nacht.
2009 sind wir hier schon einmal gefahren, haben allerdings kaum etwas gesehen, da das Wetter sehr schlecht war. Jetzt stellen wir fest: Von der Schönheit der Landschaft und der beeindruckenden Streckenführung her ist der Denali Highway kaum zu überbieten. Die Strecke ist zwar überwiegend nicht asphaltiert, aber zumindest im Moment in einem recht guten Zustand, wenn man von etlichen "washouts" und zahlreichen Schlaglöchern einmal absieht. Bei anhaltender Nässe könnte sich das allerdings anders darstellen. Aber davon kann im Moment keine Rede sein. Das Wetter ist sensationell gut, es ist sehr warm (Shortswetter!), und im Moment gibt es quasi noch keine Mücken. Abends genießen wir bei Sonnenschein unser Lagerfeuer. Was will man mehr?!?
Wir genießen außerdem die Ausblicke auf die schneebedeckten Berge der Alaska Range, sehen zahlreiche Vögel, vor allem Schwäne.
Bedingt durch das schöne Wetter blühen mittlerweile auch viele schöne Blumen.
Aber irgendwann zieht es uns trotzdem weiter. Bei Paxson erreichen wir den Richardson Highway, von dem wir auf der Fahrt nach Valdez bereits einen anderen Abschnitt befahren haben (Alaska 1). Auf guter Piste fahren wir von hier zum Gulkana Gletscher, wo wir eine Wanderung in wunderschöner Landschaft unternehmen. Diesmal überwindet sich der weibliche Teil des Duos sogar und geht zweimal über die lange und schauklige Hängebrücke - die längste, über die wir je gegangen sind.
Der Richardson Highway bietet immer wieder schöne Ausblicke auf die bunten Berge der Rainbow Ridge, die schneebedeckten Berge der Alaska Range sowie auf die Alaska Pipeline. Auch hier blüht sehr viel.
In Delta Junction ist der Endpunkt des Alaska Highway, den wir bis Tok schon befahren haben (Alaska Highway mit Abstecher nach Haines, Skagway und Juneau). Das letzte Teilstück von Delta Junction bis dorthin fahren wir nun in umgekehrter Richtung. Nach all den beeindruckenden Landschaften, die wir bisher durchfahren haben, wirkt die Landschaft entlang des Alaska Highway hier eher langweilig und eintönig. Doch trotz der Monotonie - irgendetwas unterbricht diese von Zeit zu Zeit: Flussüberfahrten bieten dann doch interessante Ausblicke, Elche (und andere Tiere) laufen plötzlich über die Straße, blühende Pflanzen lockern auf.
Es herrscht zwar relativ wenig Verkehr, aber auch hier sieht man, dass die Reisewelle in vollem Gange ist. Ganze Womo-Karawanen sind unterwegs! Irgendwie hat man den Eindruck, dass sie den Zugvögeln folgen, im Winter geht es gen Süden, im Sommer in den hohen Norden. Allerdings halten sich die meisten von ihnen auf den nahe des Highway gelegenen RV-Parks auf, so dass wir trotzdem immer schöne freie Stellplätze finden.
Bei Tetlin Junction verlassen wir den Alaska Highway, biegen ab auf den Taylor Highway. Hier ist die Landschaft eigentlich noch eintöniger. Aber auch hier lockern schöne Blumen die Monotonie auf. Wir treffen "alte" Bekannte wieder, Elke und Georges, die mit ihrem Allrad-Sprinter unterwegs sind und die wir bereits in Louisiana getroffen haben.
Natürlich schauen wir uns auch Chicken noch einmal an. Wir finden den kleinen, urigen Ort nach wie vor faszinierend, stellen aber fest, dass alles hier gegenüber 2009 deutlich touristischer geworden ist. Dementsprechend mehr ist los.
In Jack Wade Junction biegen wir ab auf den Top of the World Highway. Auch von der Landschaft hier haben wir 2009 nur wenig gesehen, diesmal können wir über blumenübersäte Hänge einen weiten Ausblick genießen. Bald erreichen wir die Grenze nach Canada und verlassen Alaska.
Weiter geht es mit Yukon - Canadas wilder Nordwesten
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