Von der türkischen Grenze über Griechenland zurück nach Hause

10. Juli 2015

Die Abfertigung an der Grenze ist sowohl auf der türkischen als auch auf der griechischen Seite ruck zuck erledigt. Natürlich schauen wir uns das Evros-Delta auch von der griechischen Seite her an. Im Visitor Center meint man zwar, dass derzeit in den Lagunen nicht so viele Vögel seien, aber nach einem Tipp, wohin wir fahren sollen, kriegen wir doch noch einige vor die Linse.


Wir haben einen schönen Stellplatz, wären sicherlich auch gerne noch etwas geblieben, aber da sind doch einige Dinge, die uns stören. Einerseits tauchen nach Sonnenuntergang mehrfach Fahrzeuge auf - das allein wäre nichts Ungewöhnliches. Aber die Tatsache, dass sie ohne Licht anfahren und auch ohne Licht wieder abfahren, macht uns angesichts der Grenznähe schon ein wenig stutzig. Andererseits steigt am frühen Morgen ein im Gebiet "geparkter" Helikopter auf und überzieht alles, auch das Schutzgebiet, mit einem Sprühnebel - das kann nur Gift sein. Also verlassen wir das Delta und fahren auf gut ausgebauter, relativ neuer Autobahn Richtung Westen. Übrigens - wenn man dem Navi vorgibt "Maut vermeiden", kann man problemlos die meisten der Zahlstellen ohne große Umwege umfahren. Kein Wunder, dass Griechenland pleite ist!

Bei Veria verlassen wir die Autobahn und suchen einen ruhigen Übernachtungsplatz. Oberhalb des Sfikias-Stausees werden wir fündig und verbringen eine ungestörte Nacht.

Am nächsten Tag geht es am Nordrand des Aliakmon-Stausees entlang weiter. An einem der zahlreichen Brunnen füllen wir Wasser. Die ersten Orchideen am Wegesrand. In einer Steilwand unzählige Nisthöhlen, an denen wir Dohlen, Stare, Bienenfresser, verschiedene Sperlinge und Blauracken beobachten können. Leider liegt auch hier - nicht anders als in der Türkei - Abfall herum.


Immer wieder kreuzen Schildkröten unseren Weg. Schöne Blumen gilt es zu bestimmen. An unserem Stellplatz dann sogar "Monster-Insekten", die wir bisher noch nicht bestimmen konnten.

Vor vielen, vielen Jahren sind wir schon einmal an den Meteora-Klöstern gewesen. Wir fahren noch einmal über eine Nebenstrecke dorthin. Der Blick von oben auf die Felslandschaft ist sehr schön, auch die Klöster gefallen uns gut. Da aber bereits zahlreiche Busse unterwegs sind, schieben sich die Besucher teilweise langsam vor bis zum jeweiligen Eingangsbereich - da verzichten wir lieber auf eine Innenbesichtigung. Aber die Kulisse alleine ist schon sehenswert.


Eigentlich wollen wir weiterhin die Autobahn vermeiden und Landstraßen nutzen. Aber vor Metsovo ist diese plötzlich gesperrt. Eine Umleitung gibt es nicht, die einzig befahrbare Straße führt auf die Autobahn. Und natürlich kommt prompt eine Mautstation. So müssen wir für die zwei Ausfahrten den (vollen) Einheitspreis von € 6 zahlen. Ärgerlich! Wir fahren zum Aoos-See. Das Wetter verschlechtert sich zusehends. Ein heftiges Gewitter mit viel (!!!) Regen. Weiterfahren macht keinen Sinn. So bleiben wir bis zum nächsten Morgen an einem Platz nahe der kaum befahrenen Straße auf dem Weg zum See.


Der Regen ist vorbei, das Wetter wieder deutlich besser. Die Landschaft am Südufer des Sees ist schön; wir entdecken Massen-Ansammlungen von Orchideen, darunter auch die imposanten Riemenzungen. In kleineren Tümpeln viele Frösche - mit entsprechendem Konzert! Am Stellplatz hören wir davon aber nichts.


Am nächsten Tag steht der Vikos Nationalpark auf dem Programm. Eindrucksvolle Berglandschaften und Schluchten, alte Steinbrücken, kleine unscheinbare Kirchen mit sehenswerten Innenräumen, viele Blumen.

Heute übernachten wir mit großartiger Aussicht. Direkt am Platz Blumen, auch Orchideen, Insekten. Ein schönes Gebiet, das sicherlich einen längeren Aufenthalt lohnen würde.

Aber wir wollen/müssen nach Igoumenitsa, um die Möglichkeit einer Fährbuchung für die Heimreise zu klären. Falls das nicht klappt, brauchen wir einen Zeitpuffer, um die Rückreise doch wieder auf dem Landweg anzutreten. Aber das wird nicht nötig - wir buchen die Überfahrt von Igoumenitsa nach Ancona mit Minoan und dem Camping all inclusive Paket zu einem halbwegs akzeptablen Preis. Nun bleibt uns noch Zeit, einige Tage am Strand zu verbringen. Es ist relativ viel los in der Umgebung der Stadt, also fahren wir ein Stück weg und versuchen ein einsameres Fleckchen zu finden. Immer schlechter und enger wird der Weg, der über eine Art Damm in die Lagunenlandschaft hinaus führt. Drehen können wir nicht, also Augen zu und durch. Viele neue Kratzer am MAN sind der Preis. Am Ende dann auch keine richtige Wendemöglichkeit. Mit viel Hin- und Her-Kurbeln schaffen wir es dann irgendwie - Gottseidank, das alles rückwärtsfahren wäre nicht so prickelnd gewesen. Unser Lohn ist ein schönes Plätzchen mit Panorama für die nächsten Tage. Wir sehen regelmäßig die Fährschiffe vorüberfahren, Wasserbüffel queren von Landzunge zu Landzunge (es sind natürlich keine Büffel, sondern einfache Kühe), schöne Sonnenuntergänge sind an der TagesAbendordnung.


Zum Wochenende hin wechseln wir zu einem Platz, der weiter von Igoumenitsa entfernt ist, allerdings nicht, ohne zuvor den Weg "verbreitert" zu haben. An unserem neuen Platz sind wir für unseren Schattenbaum zum Sitzen sehr dankbar, es ist schon ganz schön heiß! Die zahlreichen Insekten und Spinnen scheinen die Wärme zu lieben.

Aber wir müssen nach einer Nacht den Platz erneut wechseln, da wir zum ersten Mal auf der Reise mit dem Hinweis "No Camping" weggeschickt werden. Wenige Kilometer entfernt in der Nähe der albanischen Grenze verbringen wir dann die letzten Tage völlig unbehelligt mit Schwimmen, Faulenzen, Beobachten von Insekten (hoch interessant das Schlüpfen von Zikaden!), Lagerfeuer am Abend. Direkt an unserem Platz eines der überaus seltenen Exemplare aus der Gattung Veltinsbaum!!!


Leider hat unsere Fähre massiv Verspätung. Mitten in der Nacht fahren wir in den Hafen - eingecheckt haben wir schon am späten Nachmittag. Aber erst am frühen Morgen geht es dann endlich los. Die Cruise Europa ist so was von vollgepfropft, dass es für die letzten Fahrzeuge (und dazu gehören wir) ganz schön schwierig wird, auf das Schiff zu gelangen. Die Einweiser sind total hektisch, wohl aufgrund der mehrstündigen Verspätung. Wenn Peter ihren Kommandos gefolgt wäre, hätte der Große Wagen dies nicht heil überstanden. Aber letztendlich sind wir oben auf dem Fahrzeugdeck, beziehen unsere Kabine. Der "Charme" der Kabinengänge ist überwältigend und erinnert uns an alles Mögliche, nicht an die Fährschiffe, mit denen wir bisher das Meer überquert haben. Aber die Kabine ist OK - und endlich legt das Schiff ab. Auf der Überfahrt holt die Cruise Europa leider keinerlei Zeit auf, so dass wir auch mit massiver Verspätung spät abends in Ancona ankommen.


Wir schlagen uns die nächste Nacht um die Ohren, nicht mit Warten, sondern mit Fahren. In der Nähe von Freiburg legen wir noch einen Stopp bei lieben Bekannten ein, die wir in Amerika kennengelernt haben. Müde kommen wir zwei Tage später schließlich zu Hause an. Hier beginnen nach dem Ausladen dann schnell die Vorbereitungen für unsere nächste große Reise - es soll wieder nach Nordamerika gehen.


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