Vom Anti Atlas durch den Hohen Atlas zurück nach Marrakech

15. November 2014

Von Guelmim aus fahren wir durch schönes Bergland noch einmal nach Tafraoute. Die Landschaft hier hat uns so gut gefallen, dass wir unbedingt noch etwas mehr Zeit hier verbringen wollen.

Wir finden einen schönen neuen Stellplatz in der Nähe der bunten Felsen und bleiben einige ungestörte Tage in der wunderbaren Umgebung. Natürlich können wir es nicht lassen, die scheußlichen bunten Dinger zu fotografieren. Obwohl - irgendwas haben zumindest einige der Kuller auch! Um uns herum wuseln in der Dämmerung zahlreiche Wüstensandratten umher; sie sind extrem scheu und kaum zu fotografieren.

Ganze Büsche sind überzogen von einer parasitischen Pflanze mit dem eigentlich hübschen Namen "Seide". Und warum die Sträucher, die um uns herum wachsen, Zickzacksträucher heißen, sieht man auf den ersten Blick. Auf jeden Fall haben sie ekelhafte Dornen, die dünne Schuhsohlen ohne weiteres durchbohren.

Mittlerweile sind wir stolze Besitzer einer Tajine, die natürlich auch direkt ausprobiert werden muss. Eine absolut einfache Zubereitung, ein schonend gegartes Gericht und dazu noch lecker - was will man mehr!

Bei Wanderungen in der Umgebung entdecken wir Formationen, die uns wiederum stark an den Südwesten der USA erinnern. Aber das Wetter ändert sich, in der Ferne sehen wir es regnen. Uns erreicht das schlechte Wetter Gottseidank nicht. Am nächsten Morgen künden dichte Wolkenknäuel davon, danach setzt sich aber die Sonne wieder durch.


Auf der Weiterfahrt Richtung Igherm noch einmal das Ammelntal, bevor es auf grottenschlechter Teerstraße durch wiederum sehr eindrucksvolles Bergland geht.


In Igherm ist Markttag, Gelegenheit zum Einkaufen, aber auch zu Charakterstudien der zurückhaltenden und freundlichen Menschen.

Von Igherm aus wählen wir die Strecke über Tagmoute für den Weg nach Tata. Wir können überhaupt nicht verstehen, warum diese auf den Karten nicht grün, also als landschaftlich schön gekennzeichnet ist. Die Landschaft und auch die Oase Tagmoute sind nämlich absolut toll! Und wir finden einen einsamen Stellplatz in dieser großartigen Umgebung. Diesmal probieren wir eine Kefta-Tajine aus: sehr, sehr lecker!


Am nächsten Morgen passieren wir die Kalksteinhöhlen von Messalit. Ein kurzer und lohnender Stopp - erschreckend sind nur die Unmengen an Abfall, der vor den Höhlen herumliegt.

Tata selbst finden wir relativ nichtssagend, die Stadt ist aber ausgesprochen gepflegt und sauber. Die Landschaft ist nicht mehr so eindrucksvoll wie bisher, ganz fotogen ist allerdings der kleine Ort Taimzout.

Das Oued Tissint führt teilweise Wasser, was man allerdings erst sieht, wenn man an den Rand herangeht. Die Wassergewalt hat hier einen eindrucksvollen Canyon gegraben. Sehenswert auch die Cascade Bani - zumindest hier in der ansonsten wasserarmen Landschaft. Eigentlich sind es nämlich nur kleine Wasserfälle.

In Foum Zguid wie so oft in Marokko ein gewaltiges Stadttor und folgend eine Art Prachtboulevard. Aber die Übernachtungsmöglichkeiten hier überzeugen uns nicht, so dass wir nach Zagora fahren. Die N 12 von Foum Zguid dorthin ist mittlerweile in großen Teilen asphaltiert, es gibt aber immer noch Oueds, die auf Piste zu umfahren sind. Von Zagora aus wollen wir eigentlich nach Mhamid und zum Erg Chegaga fahren. Die Sicht ist extrem schlecht, alles deutet auf einen Sandsturm hin. Die Landschaft ist absolut öde.


An der Passhöhe über den Jebel Bani beschließen wir deshalb umzukehren. Die Dünen des Erg Chegaga wären natürlich auch für uns ein Ziel gewesen, aber wir haben Probleme mit der Fahrerhaus-Lagerung sowie mit der Kabinenlagerung. Längere Pistenfahrten wollen wir so nicht mehr riskieren. Aber wir brauchen ja auch noch Ziele für das nächste Mal! Auf dem Rückweg ein Lichtblick: Markt (wieder einmal!!!) in Tamgroute! Aber erschreckend sind die Abfallmengen auf dem Platz.

Die Sicht im Draa-Tal ist zumindest auf dem ersten Abschnitt leider auch noch sehr schlecht, so dass die schönen Berge teilweise nur schemenhaft zu sehen sind. Das Draa-Tal ist ein "must see", die Touriwelle rollt.

Ein vernünftiger freier Stellplatz ist nicht in Sicht, so verbringen wir noch einmal zwei Nächte auf dem Campground in der Palmenoase in Agdz mit der großen Familienkasbah. Hier treffen wir unsere Freunde wieder und haben die Gelegenheit, die Dattelernte aus nächster Nähe zu erleben. Wahnsinn, wie die Männer die Palmen erklimmen, die Datteln absägen und sie an einem Haken herunterlassen!

Der Wetterbericht zeigt, dass der Regen und Schneefall nördlich von uns aufgehört hat. Nichts wie los! Die Gipfel des Hohen Atlas leuchten weiß in der Sonne - sehr fotogen! Auch die Oueds zeigen deutliche Spuren des vorangegangenen Regens.


In Ouarzazate tanken wir voll. Die Filmstudios lassen wir links - ach nein rechts - liegen. Wir wollen wieder in die Berge! Aber zuvor noch eine Nacht in großartiger Einsamkeit und mit dem Panorama des Hohen Atlas im Norden.


Bei bestem Licht und fantastischen Wetter geht es am nächsten Morgen vorbei am Ait Ben Haddou Richtung Telouet. Wer sich dafür interessiert, wie es in Ait Ben Haddou aussieht, sollte hier nachschauen: Von Marrakech über den Hohen Atlas zum Erg Chebbi. Das Bergland und die Kasbahs entlang der Strecke sind wirklich sehr eindrucksvoll. Die gelegentlichen Felder werden in mühevoller Arbeit gepflügt wie seit Urzeiten üblich.

Und man glaubt es kaum - die Landschaft wird immer noch besser. Farbenprächtige badlandartige Landschaften - diese Gegend hier könnte sehr wohl auch irgendwo im Südwesten der USA zu finden sein!

Der hochgelobte Tizi-n-Tichka Pass ist auch ganz nett, aber auf der Strecke ist relativ viel Verkehr. Uns hat der Tizi-n-Test Pass besser gefallen - schaut einfach einmal hier nach: Von Marrakech über den Hohen Atlas zum Erg Chebbi.

Über unseren zweiten Aufenthalt in Marrakech erfahrt Ihr dann mehr im nächsten Bericht.

Hier geht es weiter: Von Marrakech durch den Mittleren Atlas nach Fes

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