Windige Wochen auf der Mani

29. Januar 2021

 

Nach mehreren Wochen am Kap Maleas fahren wir zurück nach Neapoli zum Einkaufen und danach noch einmal an unseren zumindest etwas windgeschützten Platz an der Lagune von Pounta. Das Wetter ist nicht schlecht, aber längere Strandspaziergänge machen angesichts des nach wie vor sehr heftigen Windes nicht so viel Spaß, von Radtouren einmal ganz abgesehen.

 

 

 

 

Auf der Ostseite soll es besser sein. Also fahren wir rüber auf die andere Seite, an Monemvasia vorbei in nördliche Richtung, wo wir eine schöne kleine Bucht kennen. Aber hier ist mittlerweile bereits die Zufahrt mit einem Verbotsschild versehen, und zwar nicht dahingehend, dass „nur“ Camping verboten ist, sondern es ist für Wohnmobile komplett verboten (Motorhomes prohibited). Schade – aber das passiert, wenn es zu viele werden. Was tun? Wir ignorieren das Schild nicht, sondern beschließen, einen deutlichen Ortswechsel vorzunehmen. Dazu fahren wir weiter ins Bergland bei Kremasti, wo wir eine kühle Nacht verbringen. Trotzdem blühen auch hier die Schwertlilien. Am nächsten Tag geht es weiter durchs Bergland zu einem Großeinkauf nach Skala und dann in Richtung Mani.

 

 

 

Als Mani wird der südliche Ausläufer des Taygetos-Gebirges bezeichnet. Uns gefällt vor allem der Bereich südlich Areopolis sehr gut, ist es hier doch wild und teilweise unwegsam, bietet viele Wandermöglichkeiten. Wir werden diesen Finger umrunden, bewegen uns dazu zunächst die Ostküste entlang nach Süden, durchfahren kleine, derzeit nahezu verlassene Ortschaften mit den typischen Wehrtürmen, wie z.B. Lagia. Der Rosmarin steht an einigen Stellen in voller Blüte, auffällig die ebenfalls blühende Palisaden-Wolfsmilch.

 

 

 

 

Ganz im Süden wollen wir die erste Wanderung unternehmen, sitzen dazu aber zunächst einmal einen Regentag an einem Stellplatz hoch oberhalb der Küste aus. Am nächsten Tag scheint wieder die Sonne, endlich können wir die fantastische Aussicht auf die Südspitze der Mani genießen. Weit draußen regnet es später wieder, wir bleiben davon Gottseidank verschont. Im felsigen, kargen Gelände blühen zahlreiche Schwertlilien, und erstaunlicherweise entdecken wir die ersten Orchideen – und das im Januar!

 

 

Für den nächsten Tag ist gutes Wetter angesagt, auch der Wind soll sich in Grenzen halten. Also können wir zum Kap Tenaro wandern.

 

In der Antike entstand hier im Bereich des Poseidontempels mit seinem Totenorakel eine blühende Ortschaft. Davon ist heute in der kargen Einöde nichts mehr zu sehen, wenn man einmal von den noch recht gut erhaltenen Bodenmosaiken absieht. Unterhalb des kleinen Tempels soll in einer Höhle der Eingang zum Hades gewesen sein.

 

 

 

Wir wandern hinaus zum Leuchtturm, wo Festlandseuropa endet. Unterwegs immer wieder schöne Ausblicke auf die Küste. Und auch hier blüht so einiges.

 

 

Mittlerweile ist der „Winter“ in Griechenland eingekehrt. Es gibt regelmäßig Tage mit viel Regen, auch hier am Kap Tenaro sitzen wir den einen oder anderen Tag aus. Erfreulicherweise kann man aber fast davon ausgehen, dass sich am nächsten Tag die Sonne blicken lässt und man etwas unternehmen kann. Unangenehm ist allerdings der teilweise extreme Wind. An einem Tag „verkriechen“ wir uns in eine kleine Ortschaft, wo wir etwas Windschutz haben, zu arg schüttelt es den MAN durch. Für die etwas ruhigere Nacht wählen wir dann einen Platz an einem kleinen Friedhof, der zumindest ein wenig Schutz bietet. Hier machen wir in einem der kleinen Totenhäuschen eine makabre Entdeckung.

 

 

 

Entlang der Westküste geht es langsam nordwärts. Positive Folgen des wiederholten Regens, der in den gar nicht einmal so hohen Bergen als Schnee niedergegangen ist, sind Entwicklungsstand und Farbenpracht der Vegetation. Die Wolfsmilchgewächse stehen in vollem Laub und vor allem in voller Blüte. Noch nie haben wir die Baumwolfsmilch so intensiv blühen gesehen.

 

 

Vathia ist ein eindrucksvolles altes Wehrdorf, aber der heftige Wind lässt uns von einer Besichtigung Abstand nehmen. Wir wollen zum Kap Tigani, um dort bei gutem Wetter die nächste Wanderung zu unternehmen. Manche Ortsdurchfahrt ist für den Großen Wagen gar nicht so ohne, aber gekonnt meistert der Fahrer auch enge Passagen.

 

 

 

In großartiger Umgebung quartieren wir uns oberhalb des Kaps ein, das seinen Namen aufgrund seiner Form erhielt – Tigani heißt Bratpfanne und den Namensgeber hat das Kap wohl an eine solche erinnert.

 

Beim Umherstreifen im Gelände bewundern wir neben der tollen Wolfsmilch den Hermesfinger sowie eine Orchideenart.

 

 

Über einen schmalen und holprigen Weg wandern wir zunächst entlang der eindrucksvollen Steilküste abwärts. Danach führt der Wanderweg über eine mit Geröll übersäte ebene Fläche, vorbei an einer mittlerweile verfallenen kleinen Steinhütte, wo früher einmal eine Frau in kleinen Salzpfannen Salz gewonnen hat. Wir steigen am Ende der Landzunge hinauf. Hier oben hat einst eine Burg gestanden, deren Geschichte umstritten ist und von der heute nicht mehr allzu viel zu sehen ist. Etwas mehr erkennt man in den Überresten der alten Tigani Basilica. Durch das Osttor verlassen wir die Ruinenstätte und treten den Rückweg an.

 

 

 

 

 

 

In den nächsten Tagen gibt es einen Regen-Sonne-Wolken-Mix. Aber es ist eh eine Zwangspause angesagt, da Christine sich verletzt hat. Um einen Sturz zu vermeiden ist sie aus etwas größerer Höhe lieber gesprungen und hat sich dabei wohl eine starke Fersenprellung zugezogen. Mehrere Tage lang kann sie den MAN nicht verlassen.

 

 

 

Bei gutem Wetter unternimmt Peter kurze Wanderungen, so u.a. auch zu der kleinen Kapelle Panagia Agitria oberhalb des Meeres an der Steilküste.

 

 

 

 

Der Wind nimmt wieder zu. Wir stehen relativ ungeschützt, und deshalb verlassen wir unseren schönen Platz. An einer kleinen Kirche füllen wir die Wasservorräte auf, bevor es in nördliche Richtung geht. Die Wetterlage ist nicht so toll, ständig der heftige Wind, es kühlt ab. Deshalb bleiben wir auch nicht in der Bucht, die wir als nächsten Stellplatz angedacht hatten.

 

 

Wandern und Radfahren sind angesichts der nach wie vor nicht vorhandenen Belastbarkeit des Fußes nicht möglich. In Areopolis besuchen wir deshalb das Health Center. Der Fuß kann nicht geröntgt werden, da der zuständige Techniker nicht anwesend ist, aber der Mediziner untersucht gründlich und geht davon aus, dass kein Bruch vorliegt. Weiterhin Ruhe ist angesagt. In einer Apotheke in Areopolis kaufen wir Krücken, auf denen Christine wenigstens etwas hin- und her humpeln kann. Aber mehr geht erst einmal nicht. So fällt unser Aufenthalt auf der wilden Mani kürzer aus als gedacht. Wir wollen die nächste Zeit in einer etwas weniger windanfälligen Gegend verbringen.

Auf dem Weg nach Norden noch eine Nacht an einem windgeschützten Olivenhain. Die ersten Mandelbäume blühen. Wieder gibt es enge, aber unproblematische Ortsdurchfahrten. In den Regen mischen sich einige Schneeflocken.

 

Aber das Wetter ist wie bei uns im April. Bald scheint wieder die Sonne. Gelegenheit Tzokeika, ein kleines „traditional settlement“, anzuschauen, bevor wir die Mani erst einmal verlassen.

 

 

 

 

 

 

 Weiter geht es mit Messenien – Von der Mani zum westlichen Finger der Peloponnes

 

Aktuelles

 

 

Überwintern auf den Kanaren 2023/2024

28. März 2024

 

Für die Rückreise beschließen wir, mehr oder weniger die gleiche Strecke wie auf dem Hinweg zu fahren, allerdings mit einigen Abweichungen. Wir wollen nämlich noch uns bisher nicht bekannte Ziele ansteuern.

 

 

Überwintern auf den Kanaren 2023/2024

25. März 2024

 

Nach 105 Tagen auf den Kanaren haben wir unsere Erfahrungen zusammengefasst. Vieles war positiv, aber insgesamt überwiegen die negativen Eindrücke zu einer Überwinterung mit dem Wohnmobil auf den Kanarischen Inseln.

 

 

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15. März 2024

 

Als letzten Teil der Insel erkunden wir den Norden Lanzarotes. Da wir vor der Fährfahrt zurück nach Spanien Festland noch etwas Zeit haben, steuern wir auch noch einmal einige Ziele an, die wir bereits besucht haben.

  

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