Von Marrakech durch den Mittleren Atlas nach Fes

23. November 2014

Im letzten Bericht hatten wir ja schon erwähnt, dass wir noch einmal nach Marrakech gefahren sind. Marrakech am Abend wollen wir unbedingt noch erleben. Und ein Erlebnis ist es fürwahr! Wir beginnen unsere Runde an der Koutoubia Moschee. Natürlich schlendern wir noch einmal durch die Souks. Für weitere Bilder hierzu schaut Euch doch einfach auch unseren anderen Bericht an: Von Marrakech über den Hohen Atlas zum Erg Chebbi

Irgendwie verlassen wir die Touristensouks und gelangen in den Einheimischenbereich. Während in den Touri-Gassen längst nicht so viel los ist wie tagsüber, viele kleine Geschäfte sogar schon schließen, ist es hier rappelvoll. Ein kleines Lokal macht Reklame mit den Berühmtheiten, die hier bereits gegessen haben sollen. Ob Bio wirklich einmal hier gewesen ist - ausschließen kann man es nicht.

Unser eigentliches Interesse gilt aber dem Platz der Gehenkten. Neben vielen kleinen Verkaufsständen haben jetzt zahlreiche Essensstände aufgebaut, es riecht verlockend. Für kleines Geld genießen wir ein ausgezeichnetes Abendessen.


Durch eine Landschaft mit ausgedehnten Olivenplantagen fahren wir nach Ouzoud. Hier schauen wir uns die Wasserfälle an - wir haben natürlich schon beeindruckendere gesehen, aber in einem Land, wo Wasser so knapp ist, bieten sie schon einen interessanten Anblick. Zunächst werfen wir von oben einen Blick. Dann bahnen wir uns über zahlreiche Stufen den Weg durch eine nicht enden wollende Kette von Souvenirläden nach unten an den Fuß der Fälle. Auf dem Weg hinab zahlreiche Berberaffen, die anscheinend darauf warten, gefüttert zu werden.



Durch das Bergland des Mittleren Atlas, vorbei am Stausee Bin-el-Ouidane, geht es weiter auf der R 304. Auch hier sind ganze Hänge überzogen von endemischen Wolfsmilchgewächsen, die irgendwie an Kakteen erinnern. Dazwischen auch viele Zwergpalmen.

Dann folgen wir der R 306. Zunächst ist sie noch in ganz gutem Zustand, später wird sie dann grottenschlecht, eine üble Holperei. Ab und an sind schmale Brücken zu queren. Wir durchfahren Gebiete, die intensiv landwirtschaftlich genutzt werden. Gepflügt wird auch hier, wie sehr häufig zu beobachten, wie in biblischen Zeiten. Immer wieder sitzen Störche auf Moscheen, Laternenpfählen usw.

Von Khenifra aus wollen wir eigentlich die Gebirgsstraße zu den Sources de l'Oumer-Rbia fahren und weiter durch die Zedernwälder bei Azrou. Aber das Wetter wird immer schlechter, die Quellen schauen wir uns bei der Wetterlage erst gar nicht an. Von der wahrscheinlich schönen Landschaft ist nicht viel zu sehen. Also brechen wir die Gebirgsstrecke ab, fahren eine Querverbindung nach Azrou und "sitzen" den Regen und den Dies erst einmal aus. So kühl hatten wir es bisher noch nicht. Ein paar blühende Blumen, Herbstzeitlose, entschädigen uns ein wenig.


Aber Gottseidank hält das nur zwei Tage an. Bei besserem Wetter geht es frühmorgens in die Zedernwälder. Das Gebiet gehört mittlerweile zum Nationalpark Ifrane. Die Souvenirbuden sind noch geschlossen. So ergibt sich die Gelegenheit, unbehelligt die zahlreichen Berberaffen zu beobachten.


Bald ist Fes erreicht. Am nächsten Tag geht es dann mit einem "guide" in die Stadt. Elouafi wird uns einige der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt zeigen. Und er macht seine Sache wirklich gut. Er spricht gut Deutsch, kann sehr interessant erzählen. Wir können ihn wirklich empfehlen. Hier seine Kontaktdaten: Elouafi Hanaf, Telefon: +212 672 040 156. Wenn Ihr Kontakt mit ihm aufnehmt, bestellt ihm schöne Grüße von uns.

Zunächst schauen wir uns im ehemaligen Judenviertel um. Danach geht es zum benachbarten Königspalast. Die Straßen sind angesichts des Unabhängigkeitstages mit vielen Flaggen geschmückt.

Der Blick von Borj Sud über die Stadt und den größten Friedhof ist absolut lohnend.

Natürlich bummeln wir auch durch die Medina, die längst nicht so touristisch ist wie die in Marrakech.



Wir sehen die erste Karawanserei von Fes. Hier hielten sich die Tiere im Erdgeschoss auf, die Menschen bewohnten die Räume in den oberen Stockwerken.


Moscheen, Mausoleen etc. dürfen in Marokko von Nicht-Muslimen nicht betreten werden. Aber wir dürfen zumindest durch die Tore hineinschauen, auch einige Fotos machen.

Anders verhält es sich mit der Medersa Attarine. Eine Medersa ist eine religiöse Hochschule, wie sie ursprünglich im Iran vorkamen. Seit dem 13. Jahrhundert entstanden sie aber auch in anderen islamischen Ländern. Für 10 DH Eintritt dürfen wir hinein. Sie ist zwar nicht so groß wie andere Gebäude dieser Art, gilt aber als die schönste von Fes. Der Nejjarine-Brunnen ist sowieso außen im Souk und damit jederzeit zugänglich.

Natürlich bringt Elouafi uns auch in Werkstätten, aber alles ist informativ gemacht, wirklich interessant, es gibt keinerlei Kaufzwang. In den Keramikwerkstätten schauen wir den Männern bei der Töpferei zu, sehen, wie mühsam die Mosaike für Brunnen, Tische usw. aus Fliesen gemeißelt werden.

In einer Teppichknüpferei zeigt eine junge Frau, in welch langwieriger Arbeit die schönen Teppiche entstehen. Christine versucht sich an der einhändigen Knotentechnik - verdammt schwierig. Von der Dachterrasse können wir den Ausblick auf die Dächer der Stadt genießen. Eine solche Ansammlung von Satellitenschüsseln haben wir noch nirgends gesehen.


Besonders sehenswert ist natürlich das Gerberviertel. Ein strenger Geruch liegt in der Luft, wir erhalten Minzzweige, an denen wir riechen können, wenn der Gestank zu schlimm wird. Was machen aber die Männer, die dort unten an und in den Färberbecken arbeiten? Wahrscheinlich nehmen sie das gar nicht mehr wahr.


Am späten Nachmittag sind wir wieder zurück auf dem Campground - ziemlich geschafft, voll von Eindrücken. Fes gefällt uns ausgesprochen gut. Hierher werden wir sicherlich irgendwann noch einmal zurückkehren, um noch mehr von dieser schönen Stadt zu sehen. In unserer kleinen deutschen 4x4-Ecke sitzen wir noch lange zusammen und lassen den Tag bei einem Glas Wein ausklingen.

Hier geht es weiter: Vom Mittleren Atlas zum Rif-Gebirge und entlang der Mittelmeerküste

Aktuelles

 

 

Überwintern auf den Kanaren 2023/2024

28. März 2024

 

Für die Rückreise beschließen wir, mehr oder weniger die gleiche Strecke wie auf dem Hinweg zu fahren, allerdings mit einigen Abweichungen. Wir wollen nämlich noch uns bisher nicht bekannte Ziele ansteuern.

 

 

Überwintern auf den Kanaren 2023/2024

25. März 2024

 

Nach 105 Tagen auf den Kanaren haben wir unsere Erfahrungen zusammengefasst. Vieles war positiv, aber insgesamt überwiegen die negativen Eindrücke zu einer Überwinterung mit dem Wohnmobil auf den Kanarischen Inseln.

 

 

Überwintern auf den Kanaren 2023/2024

15. März 2024

 

Als letzten Teil der Insel erkunden wir den Norden Lanzarotes. Da wir vor der Fährfahrt zurück nach Spanien Festland noch etwas Zeit haben, steuern wir auch noch einmal einige Ziele an, die wir bereits besucht haben.

  

Visitors Counter

seit Juni 2012
2374456
TodayToday1991
YesterdayYesterday4133
This_WeekThis_Week17314
This_MonthThis_Month100000
TotalTotal2374456
Rekord 07.03.2024 : 5094
Online Guests 19

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.