Kreta: Letzte Tage im Nordwesten

18. - 25. Februar 2025

 

Die letzten Tage auf Kreta wollen wir wieder im Nordwesten verbringen. Das angekündigte gute Wetter ist auch tatsächlich eingetreten, so dass unserer geplanten Route über die Omalos-Hochebene nichts im Wege steht. War die Hochebene vor einigen Tagen noch gut mit Schnee bedeckt, ist dieser nun bis auf kleinere Reste verschwunden.

Wir halten kurz am Stausee, den es bei unserem letzten Aufenthalt hier auf Kreta noch nicht gab. Die in der Senke liegenden Wiesen stehen teilweise unter Wasser, die höher gelegenen sind bereits soweit abgetrocknet, dass unzählige Krokusse zu blühen begonnen haben. Ein schöner Ersatz für den verschwundenen Schnee.

Natürlich fahren wir auch zum Eingang der Samaria-Schlucht, die jetzt im Winter geschlossen ist – Betreten verboten! Auf dem Parkplatz ein Großaufgebot an unterschiedlichsten Einsatzfahrzeugen: Polizei, Feuerwehr, Küstenwache, Ambulanzen usw. Drohnen, einige davon ganz schön groß, werden fertiggemacht. Wir sehen uns deshalb nur kurz um, machen schnell ein paar Fotos. Zuerst denken wir, dass hier eine Übung stattfindet. Später lesen wir dann aber im Internet, dass ein junger Deutscher, der hier zu einem Trailrun unterwegs war, vermisst und gesucht wird. Tragisch, bis heute (4. März) hat man ihn leider nicht gefunden.

Wir verlassen die Omalos-Hochebene und fahren vorbei an malerischen Dörfern und durch die enge Therisos-Schlucht Richtung Küste.

Im kleinen Ort Garipas mit schönem Brunnen und vielen voll hängenden Zitronenbäumen entdecken wir direkt an der Straße die Überreste zweier kleiner byzantinischer Kirchen. Die zweischiffige ist dem heiligen Georg (im westlichen Seitenschiff) und dem heiligen Nikolaus (im östlichen Seitenschiff) gewidmet. Man vermutet, dass die Kapelle während der venezianischen Zeit erbaut wurde. Da das Dach fehlt, haben die reichlich vorhandenen Fresken leider schon sehr gelitten. Dies gilt auch für die nicht weit entfernt liegende kleinere Kapelle Agios Antonios.

An unserem Platz an der Küste buchen wir dann die Fähre zurück aufs Festland. Wollten wir ursprünglich eigentlich wieder von Kissamos nach Gythio fahren, ist dies nun leider nicht möglich. Die Aqua Jewel hat früher als angekündigt ihren Betrieb für eine längere Wartungspause eingestellt. Ärgerlich, denn nun müssen wir nach Piräus. Mittlerweile haben wir uns auch entschieden, nicht den Landweg zurück zu nehmen, sondern die Fähre von Patras nach Ancona. So verbleibt uns hier in Griechenland noch etwas mehr Zeit. Wir buchen beide Fähren gleichzeitig, denn so erhalten wir neben dem Frühbucher-/Seniorenrabatt für die Italienfähre noch 30 % Nachlass auf die Kreta-Fähre. Da der Rabatt der Kombinationsbuchung bei Anek/Superfast online nicht funktioniert, Rückfragen auch nicht beantwortet werden, wählen wir wie schon in früherer Zeit Greekferries, wo das Procedere kein Problem ist.

Am nächsten Morgen machen wir uns auf den Weg zur Höhe 107, die ganz in der Nähe des deutschen Soldatenfriedhofs in Maleme liegt. Als wir vor einiger Zeit dort waren, haben wir es verpasst, da hin zu gehen. Das holen wir nun nach. Viel zu sehen ist nicht, wenn man einmal von Kreuzen und einem ehemaligen Bunker absieht. Hier in der Nähe haben wir bei Sandra und Frank (allmos-adventures.com) gesehen, dass es einen interessanten lost place geben muss. Den entdecken wir nicht, suchen allerdings auch nicht zu intensiv, da das Wetter gerade im Moment eher bescheiden ist. Der Himmel ist bedeckt, es regnet.

Das ändert sich Gottseidank auf unserem weiteren Weg. Wir wollen noch zum östlichen Südteil der Halbinsel Rodopou. Bald erreichen wir das Kloster Moni Gonia, das wir allerdings nur von außen anschauen. Die Hänge sind überzogen von blühender Baum-Wolfsmilch, überhaupt blüht so einiges. Die Orangenbäume hängen voll.

Nicht weit vom Kloster entfernt erinnert ein Denkmal an die im Kampf um Kreta 1941 gefallenen griechischen Kadetten der Militärakademie Athen. Mehrere der großen Metallplaketten sind nicht mehr vorhanden, anscheinend von „Raubrittern“ aufgrund ihres Metallwertes abmontiert. Nicht zu fassen!

Die möglichen Stellplätze hier sagen uns allesamt nicht zu, vor allem auch deshalb, weil es wieder sehr starken Wind haben soll. Da muss ein windgeschützter Platz her. So fahren wir auf die andere Seite der Halbinsel, stellen uns diesmal nicht ans Wasser, sondern in eine Ausbuchtung, die uns dann tatsächlich guten Windschutz bietet. Ist auch dringend nötig! Abends ein ganz netter Sonnenuntergang.

Für die letzten Tage geht es dann noch einmal zur Bucht von Falasarna, wo wir darauf hoffen, etwas geschützter stehen können. „Unser“ Platz ist besetzt, so fahren wir zunächst hinaus nach Ancient Falasarna. Ein ganz klein wenig Schutz gibt es auch hier, aber es windet schon ganz gut. Bei ständig wechselndem Wetter gehen wir hinunter an die Küste, wo das Wrack, das hier liegt, aufgrund des unruhigen Wassers nur schemenhaft zu erahnen ist.

Später aber ziehen wir um, „unser“ Platz ist frei. Um uns herum blühen unzählige Blumen. Nachts regnet es, aber tagsüber scheint die Sonne. In Kombination mit dem Wind ideale Bedingungen für eine kleine Wäscheaktion.

Ein schöner Blick auf die Bucht und ein leckeres Käsefondue sind ein gelungener Abschluss unseres Aufenthaltes hier.

Der nächste Tag ist endlich mal wieder etwas windstiller. In Platanos machen wir unseren Tank noch einmal mit dem guten Wasser dort voll. Anschließend lassen wir auch unsere Tankgasflasche füllen. Bei den Temperaturen haben wir nun schon mal die Heizung laufen gehabt, da ist es besser, genügend Vorrat zu haben. Heute schaffen wir es endlich, an der Kirche Ioannis Prodromos nahe Kissamos Hafen anzuhalten. Teilweise ist sie in den Felsen hinein gebaut, interessant ist die Höhle mit zahlreichen religiösen Motiven.

Danach fahren wir noch einmal zur Höhe 107. Von Sandra und Frank haben wir mittlerweile mehr Informationen erhalten, so dass dem Besuch des lost place nichts im Wege steht. Vielen Dank dafür! Und dieser ist auch wirklich interessant. Wer hier wohl zu welchem Zweck gesammelt hat?

Da unsere Fähre ab Chania geht, fahren wir am nächsten Vormittag auf den kostenlosen städtischen Parkplatz und mit dem ebenfalls kostenlosen Bus-Shuttle zur Altstadt. Hier ereilt uns erst einmal ein Regenschauer, aber danach können wir bei sich besserndem Wetter durch die Altstadt laufen. Das meiste ist geschlossen, einige wenige Touristenrestaurants sind geöffnet. Also wird das nichts mit einem leckeren authentischen Essen zum Abschluss.

Danach geht es zurück auf die Schnellstraße und außen um Chania herum nach Souda. Die Stadtdurchfahrt wollen wir dem Großen Wagen und uns nicht zumuten. Wir schauen uns den britischen Soldatenfriedhof in der Bucht von Souda an, sehen von hier bereits unsere Fähre im Hafen liegen.

Den Rest des Nachmittags verbringen wir im Fischerhafen mit Blick auf die El Venizelos. Im Hafen müssen wir dann eine ganze Weile warten, bis wir aufs Schiff können. Es wird eng gekramt, obwohl die Fähre nur zum Teil besetzt ist. Wir beziehen unsere Kabine und essen im Restaurant ganz gut zu Abend. Pünktlich um 21 Uhr legt die Fähre ab. Morgen früh um 6 werden wir in Piräus ankommen, von hier aus dann zügig auf Griechenlands zweitgrößte Insel fahren. Doch darüber dann im nächsten Bericht mehr.

Zum Abschluss unseres Kreta-Aufenthalts ein wenig Statistik und ein kurzes Fazit. Wir waren mehr als drei Monate auf Kreta, genau gesagt 104 Tage und sind in dieser Zeit 2.332 km gefahren, also eine sehr entspannte Reisegeschwindigkeit. Wir haben den Aufenthalt auf der Insel der Götter sehr genossen, wenn auch das Wetter im letzten Monat nicht mehr so wirklich gut war. Altbekanntes haben wir wieder besucht, trotz mehrerer Voraufenthalte noch viel Neues entdeckt. Insgesamt hielt sich die Zahl der Touristen in Grenzen, so dass sowohl das Fahren als auch der Aufenthalt relativ stressfrei war. Wir können uns gut vorstellen, mal wieder auf Kreta zu überwintern. Dann würden wir allerdings früher eintreffen wollen als dieses Mal.

Aktuelles

 

 

Ans Mittelmeer 2024/2025

04. März 2025

 

Über die Omalos-Hochebene fahren wir zurück in den Norden und verbringen die letzten Tage vor der Fährfahrt wieder im Nordwesten der Insel.

 

 

Ans Mittelmeer 2024/2025

20. Februar 2025

 

Nach einigen Tagen im Nordwesten machen wir uns auf den Weg zurück zur Südküste, wo wir u.a. eindrucksvolle Schluchten erwandern.

 

 

Ans Mittelmeer 2024/2025

07. Februar 2025

 

Zurück im Norden fahren wir in westliche Richtung, schauen weitere eindrucksvolle Altertümer an, wandern zu alten Klöstern.

 

 

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