Nördliches Patagonien

13. Januar 2018

 

Das letzte Stück Schotterstraße von unserem Platz am Rio Futaleufú zur Grenze ist ziemlich schlecht. Der Grenzübertritt selbst ist absolut unproblematisch. Bei den Chilenen sind wir ruck zuck abgefertigt, bei den Argentiniern sind mehrere Schalter besetzt, so dass es auch hier sehr schnell geht. Anschließend Fahrzeugkontrolle, die aber keine ist. Man will lediglich den Großen Wagen von innen sehen. Das Bergland gefällt uns sehr gut, auch das Wetter macht sich - endlich Schluss mit Dauerregen und ein Hauch von Sommer.

 

Wir steuern einen Campingplatz an, wo wir Reisebekannte, die wir 2013 in Canada kennen gelernt haben, treffen wollen. Wir freuen uns sehr über das Wiedersehen mit Hilu und Sigo und ihrem Fahrzeug Pummel, die wir über lange Zeit auf Ihrer Homepage verfolgt haben. Außerdem lernen wir hier Toni und Nelly mit ihrem tollen Iveco aus der Schweiz kennen, die aber am nächsten Tag weiterfahren.

 

Eigentlich wollen wir nur einen Tag bleiben, letztendlich werden es dann vier, die wir mit interessanten Gesprächen mit den Beiden verbringen. Wir erhalten viele nützliche Informationen für die Weiterreise. Eine absolut geniale Idee ist das Kartoffelpuffer-Backen auf der offenen Feuerstelle! Da stört uns auch der leichte Regen, der zwischendurch aufgekommen ist, nicht.

 

 

Der Campground Viñas de Nant y Fall ist wirklich ausgesprochen schön angelegt, liegt in sehenswerter Umgebung, ist ruhig, und so ist der für uns ungewohnte mehrtägige Campingaufenthalt kein Problem.

 

 

 

Da für die westlichen Regionen weiterhin schlechtes Wetter angesagt ist, beschließen wir nach Osten einen Schlenker zum Rio Chubut und seinem Kletterparadies am Piedra Parada zu machen. Da Hilu und Sigo die gleiche Idee haben, steht einem gemeinsamen Jahreswechsel nichts im Wege. Zunächst geht es auf der Ruta 40 nach Norden, hinter Esquel (Großeinkauf!) verlassen wir diese dann. Ist auch die Strecke an der Ruta 12 zunächst langweilig und mit fiesem Wellblech teilweise nicht gerade angenehm zu fahren, so tauchen doch bald interessante Formationen auf. Eine großartige Wildwest-Landschaft erwartet uns.

 

Zum Kletterparadies fahren wir noch nicht, denn wir sind uns sicher, dass dort einiges los sein wird. Wir finden ein sehr schönes Plätzchen, wo wir absolut alleine und ungestört die Zeit verbringen können und die Ausblicke auf die Landschaft genießen können.

In unmittelbarer Nähe gibt es sehenswerte Badlands, wo sich sogar versteinertes Holz findet. Die Wanderung durch einen Canyon mit schönen Hoodoo-Formationen ist einfach toll.

 

 

 

 

 

 

 

Silvester verbringen wir bei gutem Wetter und schöner Beleuchtung am Lagerfeuer. Wieder kommt die nützliche Grillplatte der Beiden zum Einsatz. Neujahr brauchen wir auf jeden Fall nicht zu kochen, es ist genug übrig.

 

Ansonsten gibt es direkt am Stellplatz putzige Tiere, die Viscachas (oder Chinchilla-Hasen). Wenn man einmal weiß, worauf zu achten ist, entdeckt man die wie leblos auf den Felsen sitzenden, oft schlafenden Tiere. Langsames Anschleichen stört sie dann nicht, so dass sich wirklich gute Beobachtungsmöglichkeiten ergeben. Auch Falken sind immer wieder zu sehen.

 

Nach Neujahr fahren wir dann auch zum Piedra Parada und wandern ein gutes Stück in die Schlucht hinein. In den steilen Felsen sind die Kletterer aktiv. Hier entdecken wir sogar einmal muntere Vizcachas, die mit der Nahrungsaufnahme beschäftigt sind.

 

 

 

 

Danach fahren Hilu und Sigo die Straße 12 am Rio Chubut entlang zu Ende, wir folgen dieser nur noch gut 20 km, bevor wir umdrehen. Wir wollen jetzt weiter Richtung Norden. Wir übernachten noch einmal direkt am Rio Chubut.

 

 

Wir rumpeln über das Wellblech zurück zur Ruta 40, die dann leider teilweise auch nicht gerade gut ist. Unser nächstes Ziel liegt bei El Bolsón. Wir fahren bei Claudia und Klaus vorbei, über die wir unsere Fahrzeug-Versicherung für den MAN abgeschlossen haben. Näheres hierzu folgt demnächst unter "Nützliche Informationen". Eigentlich wollen wir nur die Original-Police abholen und eine Nacht bleiben. Die Beiden empfangen uns sehr freundlich, wir fühlen uns auf dem schönen Grundstück absolut wohl. So bleiben wir drei Tage - vielen Dank noch einmal für alles!

An schönen Blumen und am Lago Steffen vorbei fahren wir nach San Carlos de Bariloche. Wieder einmal sind wir von einer Stadt total genervt. Keine Parkmöglichkeit, ein Bump nach dem anderen, wüste Überholmanöver der chaotischen PKW-Fahrer - nichts wie weg! Die Ruta de Siete Lagos wollen wir fahren, obwohl uns klar ist, dass dort viel Betrieb sein wird. Es sind Sommerferien, die Reisewelle rollt! In Villa de Angostura "boxt der Papst". Egal, das Internet ist hervorragend, und so kommen wir endlich mal wieder zum Hochladen des Berichts für die Homepage.

 

 

 

 

Lange bleiben wir hier im Gebiet nicht, obwohl die Gegend ganz nett ist. Uns erinnert es an die Alpen, dafür sind wir aber eigentlich nicht nach Südamerika gekommen. Außerdem ist furchtbar viel los, riesige Scharen von Backpackern warten darauf, mitgenommen zu werden. Die Campingmöglichkeiten (man darf nicht frei stehen, allerdings kostenlos an ausgewiesenen Plätzen) sind allesamt ziemlich überfüllt. An einer Skistation finden wir dann aber einen ruhigen Platz mit Aussicht auf die Berge und den Vulkan Lanín (unser nächstes Ziel); hier oben will jetzt im Sommer niemand hin.

 

San Martin de los Andes erreichen wir morgens, so dass sich der Betrieb noch in Grenzen hält. Auf der Weiterfahrt schleichen wir dann für längere Zeit hinter einem LKW her, der alles verpestet.

 

 

 

 

Wir verlassen die Ruta 40 mal wieder für einen Abstecher zum Vulkan Lanín. Schon aus der Ferne haben wir gute Ausblicke auf den Berg. Am Wegesrand schöne Blumen. Die Straße ist bis auf die letzten 10 km mittlerweile asphaltiert, so dass wir zügig vorankommen. Die letzten Kilometer sind dann allerdings grottenschlecht, aber an der Schotterstraße wird heftig gearbeitet.

 

Wir sehen die ersten Araukarien, sehr schöne immergrüne Nadelbäume. Bei jungen Bäumen ist der Stamm noch komplett mit Ästen bewachsen; diese werden später abgeworfen. Bei älteren Bäumen (man sagt es kann ein Alter von 1500 - 2000 Jahren erreicht werden) nimmt die Krone dann ein schirmartiges Aussehen an. Früher war dieser Baum in den Anden weit verbreitet, aber Kahlschlag und Feuer haben die Bestände drastisch reduziert. Mittlerweile ist er unter Schutz gestellt. Uns gefallen die Bäume mit ihren männlichen und kindskopfgroßen weiblichen Zapfen ausgesprochen gut.

 

 

Zudem geben sie zusammen mit dem absolut eindrucksvollen Vulkan Lanín ein herrliches Bild ab. Für viele Menschen gilt der gleichmäßig geformte Lanín als schönster Berg überhaupt.

Wir wandern durch zunächst dichten Wald hinauf zu seinem Fuß, wo ausgedehnte Lavafelder zu finden sind. In der Lava immer wieder kleine Polster von blühenden Blumen.

 

 

An unserem Stellplatz genießen wir den Blick auf den Vulkan in der Abendsonne, am nächsten Tag dann den bei Sonnenaufgang. Ein wirklich schöner Berg!

Auf der Weiterfahrt fotografieren wir einen Schrein, der zu Ehren von Difunta Correa (die entschwundene Correa) errichtet wurde. Nach der Legende soll María Antonia Deolinda Correa mit ihrem Säugling auf der Suche nach ihrem verschleppten Mann in die Wüste gegangen sein, wo sie verdurstete. Der Säugling überlebte an der Brust der toten Mutter saugend wie durch ein Wunder. Der Kult um Difunta Correa führt dazu, dass man im gesamten Land unzählige Schreine finden kann, innen kleine Opfergaben, außen riesige Mengen an gefüllten Wasserflaschen. Mit anderen Dingen geht man viel achtloser um, Fahrzeugwracks bleiben einfach dort liegen, wo es sie geschrottet hat.

 

Wieder verlassen wir die Ruta 40, um zur Laguna Blanca zu gelangen. Die Sicht ist nicht besonders gut, die Vögel auf dem See sehr scheu. Aber wir haben einen ruhigen Übernachtungsplatz, an dem uns selbst das heftige Gewitter, das uns abends überrascht, nichts anhaben kann. Hier ist das Lava-Material so porös, dass die Wassermengen direkt versickern. Wir sind über die kleine Abkühlung sehr froh, ist es doch recht heiß. 

 

Auf der Weiterfahrt entdecken wir einen lieben Bekannten - den Creosotebusch kennen wir aus Nordamerika. Jetzt nach dem Regen liegt der typische Duft in der Luft - in Amiland nennt man ihn deshalb auch "smoke tree".

 

Die Ruta 40 verbindet auf einer Länge von mehr als 5.200 km mehr als 210 Ortschaften miteinander. Hier in Chos Malal ist das "Zentrum", d.h. Halbzeit. Deshalb dieses imposante Denkmal.

 

Der weitere Weg führt durch Bergland mit vielen Vulkanen und interessanten Mustern an den Bergflanken. In der Ferne sehen wir an diesem Abend ein heftiges Gewitter, bei uns tut sich nichts, so dass wir die Hitze aushalten müssen. Gottseidank hat es keine nervigen Stech- und Beißviecher, so dass wir lange draußen sitzen können.

 

 

 

 

Bald sind wir in Barrancas, wo wir am Rio Barrancas, einem Mündungsfluss des Rio Colorado, die "Grenze" erreichen und nach knapp vier Monaten Patagonien verlassen.

 

 

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Chile 3: Auf der Carretera Austral nach Norden

03. Januar 2018

 

Morgens kurz nach acht sind wir an der Grenze. Hier beginnt man gerade zu arbeiten, noch ist kein Betrieb. Bei den Argentiniern sind wir ruck zuck abgefertigt. Bei den Chilenen müssen wir diesmal die Einreiseformulare für uns und für den Großen Wagen von Hand ausfüllen, dann erfolgt die Lebensmittelkontrolle. Zwei Restscheiben Salami und Mortadella dürfen nicht mit einreisen, Milch und Leberwurst sind OK. Die (kleinen) Werkstätten in Chile Chico sind alle noch geschlossen, so tanken wir erst einmal. An der Tanke versucht man, einen Mechaniker für uns anzurufen, aber ohne Erfolg. Hier ticken die Uhren halt anders. Also kaufen wir erst einmal ein - besonders überzeugend sind die kleinen Supermärkte nicht, aber wir brauchen halt Frisches. Dann noch einmal eine Runde zu den Werkstätten. Nun wird zumindest in einer gearbeitet. Der Inhaber schweißt das Rohr, aber es ist klar, dass dies nur vorübergehend helfen wird.

 

Die Zufahrt zum Jeinimeni Reserve Nacional, wohin wir einen Abstecher unternehmen, ist zunächst sehr rau, später wird es ein wenig besser. Teilweise gibt es sehr steile Abschnitte. Über eine 4x4-Piste fahren wir steil hinauf zum Trailhead für das Valle Lunar, wo wir am Nachmittag ankommen. Der Platz ist sehr schräg, zum Übernachten deshalb eher nicht geeignet, so beschließen wir, einen Teil des Rundwanderweges noch heute in Angriff zu nehmen. Tolle Formationen lohnen die Mühe des steilen Anmarschs.

 

 

 

In der Nähe finden wir dann nach dem Abstieg einen schönen Platz mit Aussicht. Hier bleiben wir einige Tage, sitzen das Wochenende aus. Peter arbeitet am Auspuff nach. Wir hoffen, dass die Haltbarkeit so zumindest etwas verlängert wird.

 

 

Zurück in Chile Chico kaufen wir noch einmal ein. Danach holpern wir auf Ruta 265 mit extremer Wellblechstrecke am Lago General Carrera entlang durch schöne Landschaft Richtung Carretera Austral. An einem kleinen Wasserfall nutzen wir die Gelegenheit, den Wassertank zu füllen. An unserem Übernachtungsplatz entdecken wir sogar einen Frosch.

 

 

Auf der Weiterfahrt Massenvorkommen an verschiedenen Orchideen. Die attraktiven Magellanorchideen mit großen Blüten sind auch dabei.

 

 

In Puerto Guadal erhalten wir in der winzigen Touri-Information gutes Material zur Carretera Austral, die wir bald erreichen. Diese Straße führt auf einer Länge von mehr als 1100 Kilometern durch großartige Landschaft von Puerto Montt in den Süden Chiles. Mittlerweile sind Teile asphaltiert, aber es gibt auch noch lange Strecken Schotterstraße. Es geht weiter nach Norden. Gut eingesprüht wegen der extrem aggressiven Bremsen sitzen wir am Fluss und genießen Sonne, Wärme und die Blütenpracht.

 

 

 

 

Diese setzt sich auf der weiteren Strecke fort - die Straßenränder sind regelrecht überzogen von einem Blütenteppich. Leider ist die Straße selbst nicht so schön. Teilweise extremes Wellblech, bei Gegenverkehr sieht man nichts mehr, vor allem dann, wenn die Fahrer die Geschwindigkeit nicht reduzieren.

 

 

Eine sehr steile und schmale Piste führt uns früh am Morgen hinunter nach Puerto Mármol. Für uns kein Problem, aber mit einem Wohnmobil ohne 4x4 möchten wir hier nicht wieder hochfahren müssen. Wir wollen die Catedrales/Capillas de Mármol besuchen. Kayaks kann man hier leider nicht mieten, sondern diese müsste man bei den Veranstaltern in Puerto Tranquilo buchen. Dann würde man von dort in einem Minibus hierher gebracht. Touren sind nur noch geführt mit Guide möglich. Nun sind wir aber einmal hier. Noch ist nichts los. So haben wir ein kleines Motorboot mit Bootsführer und Guide ganz für uns alleine. Gut eineinhalb Stunden sind wir unterwegs, immer wieder geht es hinein in die Marmorhöhlen und -tunnel. Ein phantastisches Erlebnis!

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Anstieg zur Straße hinauf verläuft problemlos, Gottseidank kommt uns kein Fahrzeug entgegen. Wir schauen uns kurz in Puerto Tranquilo um; die kleine Kirche ist urig.

 

Danach verlassen wir die Carretera für einen Abstecher ins Valle Exploradores. Durch ein zunächst weites, später enges Tal geht es auf Schotter nach Westen. Wir passieren typische patagonische Friedhöfe, es blüht sehr viel. Die leuchtenden Fuchsien haben es uns besonders angetan. Aber auch der Fingerhut kommt in großen Massen vor und gefällt uns ausgesprochen gut.

 

 

 

Später dann dichter Regenwald. Wir bleiben einige Tage hier in diesem schönen Tal und bewundern die Vegetation des kalten Regenwaldes. Die riesigen rhabarberähnlichen Gunnera-Pflanzen bieten schon einen imposanten Anblick. Leider regnet und regnet es ab dem zweiten Tag, Gottseidank nicht nonstop, aber schon recht viel. Egal, auf der Hinfahrt hatten wir tolles Wetter und beim Rausfahren reißt es auch wieder auf.

 

 

 

 

 

 

Auf Straße wechselnder Qualität, die Ränder teilweise überwuchert von den Gunnera-Pflanzen, führt uns die Carretera immer weiter nach Norden. Auch Pantoffelblumen finden wir an manchen Stellen in großen Büscheln. Die Bergwelt von Cerro Castillo ist sehr eindrucksvoll.

 

 

"Hände" (und viele leuchtende Blumen) schauen wir uns bei Las Manos de Cerro Castillo an. Hier sind an einer Felswand Zeichnungen der Ureinwohner von vor 8.000 bis 10.000 Jahren erhalten.

 

Außerdem haben wir hier in der Gegend das Glück, einen der seltenen Andenhirsche (Huemul) zu sehen. In den 1970er Jahren war dieser Hirsch durch Bejagung nahezu ausgerottet. Heute geht man nach striktem Schutz von vielleicht 2.000 Tieren Bestand aus. Ach ja, das Bild ist in freier Natur entstanden, nicht in einem Gehege. Hier ist selbst der Wald eingezäunt! Das Huemul überwindet diesen, wie wir sehen konnten, sozusagen aus dem Stand.

 

Wieder fahren wir einen Abstecher. In der Nähe von Puerto Ibañez gibt es neben schönem Bergland einen gewaltigen Wasserfall (Salto del Rio Ibañez) zu bestaunen.

 

Auch in Coyhaique gelingt es uns nicht, eine Werkstatt zu finden, die unseren Auspuff reparieren kann. Überhaupt ist der Ort sehr chaotisch, wenig Parkmöglichkeit, selbst Einkaufen ist ein Problem, da der Unimarc mitten im Zentrum liegt und über keine Parkplätze verfügt. Zum ersten Mal seit Beginn unserer Reise wollen wir auf einen Campingplatz gehen. Da der Platz El Camping für unser Fahrzeug nicht geeignet ist, verlassen wir genervt das Provinznest und fahren Richtung Puerto Aysén. Wir bleiben auf dem ordentlichen Camping Torres del Rio Simpson. Die Besitzer versorgen uns mit leckerem selbst gebackenen Brot und Salat aus eigenem (organischen) Anbau. So schwelgen wir die nächsten Tage in großen, super leckeren Salatportionen.

 

 

Puerto Aysén hat abgesehen von guter Einkaufsmöglichkeit nicht sehr viel zu bieten. Auf dem Weg dorthin eine Wiese voll mit Rabengeiern. Den Abstecher nach Puerto Chacabuco hätten wir uns schenken können, da das Wetter schlechter wird und wir nicht viel sehen. Später auf der Rückfahrt zur Carretera Austral finden wir am Rio Simpson einen guten freien Platz.

  

 

Das Wetter ist weiterhin schlecht, die schöne Landschaft lässt sich nur erahnen. Besser ist es an der Küste in Puerto Cisnes. Dort fahren wir hin, weil wir uns nach Fährmöglichkeiten erkundigen wollen. Denn wir haben gehört, dass es im weiteren Verlauf der Carretera bei Villa Santa Lucia einen schrecklichen Erdrutsch gegeben hat. Man geht davon aus, dass die Straße nach Chaitén viele Wochen, wenn nicht Monate unpassierbar sein wird. Recherchen im Internet ergeben, dass es eine Ersatzfähre von Balmaceda nach Chaitén gibt, die aber vorgebucht werden muss. Außerdem hat man einen Bypass zur Straße nach Futaleufú geschoben. Diesen werden wir nehmen. So geht es bei weiterhin bescheidenem Wetter auf mal mehr, mal weniger schlechten Schotterstraßen weiter nach Norden.

 

 

 

 

 

 

 

 

Auch den Parque Nacional Queulat mit seinem hängenden Gletscher besuchen wir bei durchwachsenem Wetter. Die Vegetation gefällt uns ausgesprochen gut.

 

 

 

 

Bei aufklarendem Wetter wollen wir am Fjord Queulat bleiben. Dort kommen Nicole und Stefan vorbei. Da sie für ihr Dachzelt Windschutz brauchen, ziehen wir noch einmal um und verbringen einen schönen Abend miteinander.

 

Auf der Weiterfahrt müssen wir auch eine kostenlose Fähre benutzen. Vor einiger Zeit hat hier ein Bergrutsch die Straße verschüttet. Die Reparaturarbeiten sind noch längst nicht abgeschlossen. Da drei Boote im Einsatz sind, ist die Wartezeit nicht allzu lange. Eine gute halbe Stunde plus etwa 20 Minuten Fährfahrt ist die Verzögerung.

 

Wir erreichen Villa Santa Lucia. Erstaunlicherweise gibt es auf der gesamten Strecke nirgendwo an der Straße einen Hinweis auf die Unpassierbarkeit in Richtung Chaitén. Wer weiß, wie viele Reisende nichts davon gehört haben und plötzlich vor der Sperrung stehen. Wir werden von den zahlreichen Carabinieri eingewiesen und stehen plötzlich direkt vor dem Erdrutsch. Wir sind betroffen - es sieht schrecklich aus. Große Teile des Ortes sind von der Schlammlawine zerstört, die Straße ist auf gut 4 km Länge verschüttet. Suchtrupps mit langen Stangen und Hunden sind unterwegs, das Militär ist im Einsatz. Fotos machen wir keine - das wäre uns einfach zu pietätslos vorgekommen.

Am Rio Futaleufú verbringen wir in schöner Umgebung Weihnachten. Diesmal ist vor dem Grenzübertritt nach Argentinien wieder Restekochen angesagt, da wir aufgrund des schlechten Wetters viel schneller als gedacht vorangekommen sind. Drüben in Argentinien soll das Wetter besser sein - also nichts wie rüber auf die Ostseite der Anden Richtung Trevelín.

 

 

 

 

 

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Von Feuerland durch Argentinien nach Norden

16. Dezember 2017

Nach der Fährfahrt über die Magellanstraße zurück zum Festland beschließen wir, an der Küste in Chile einen Stellplatz zu suchen, denn wir denken, dass jetzt gegen Mittag zu viel Betrieb an der Grenze sein dürfte. Morgen sollte es besser sein. Einkaufen können wir hier nichts, also wird noch einmal gebacken. Leider liegt auch hier an der ansonsten einsamen Küste Abfall herum.

 

 

Am nächsten Morgen sind wir früh an der Grenzstation Paso Internacional Integración Austral. Chilenen und Argentinier sitzen hier in einem Gebäude zusammen. Alles geht flott und freundlich vonstatten. Nach knapp 15 Minuten sind wir fertig. Eine Kontrolle des Fahrzeugs erfolgt nicht. Wir sind wieder in Argentinien. Wir fahren durch Gebiet, das offensichtlich vulkanischen Ursprungs ist. Dies sehen wir deutlich an der Laguna Azul, wo wir einen kurzen Abstecher hin unternehmen. Der Kratersee gefällt uns ausgesprochen gut, in der alten Lava blüht sehr viel. Eine Kolonie von Schwarzzügelibissen hat sich hier niedergelassen, auch andere Vögel lassen sich gut beobachten.

 

 

 

 

 

In Rio Gallegos - wie bisher werden wir an sämtlichen Polizeikontrollen freundlich durch gewunken - können wir endlich wieder einkaufen. Eigentlich wollen wir von hier aus zur Pingüinera am Cabo Virgenes fahren. Aber die Schotterstraße ist sehr schlecht, ein Schild weist auf 110 km Baustelle hin. Wir drehen nach einigen Kilometern Geholpere um, der MAN wird es uns danken. Auf der Ruta 3 geht es durch eintönige Pampa nordwärts. Aber in der Pampa blüht so einiges, so dass es nicht ganz so langweilig ist.

 

Der Parque Nacional Monte Leon ist leider aufgrund von Straßenschäden immer noch geschlossen. Also auch hier keine Möglichkeit, eventuell Pinguine mit Jungen zu sehen. Schade! Aber wir schauen uns zumindest die alte Estancia, die heute ein Informationscenter ist, an. Die große Halle, in der früher die Schafe geschoren wurden, finden wir interessant. Die Prozedur des Scherens wird mit Bildern anschaulich erklärt. Die Kindergartenkinder, die zu Besuch sind, haben nette Bilder hierzu gemalt.

 

 

 

 

 

Wir haben gehört, dass es in der Nähe von Puerto Santa Cruz eine Möglichkeit geben soll, Pinguine in einer Kolonie außerhalb des Nationalparks zu beobachten. So fahren wir den Abstecher an die Küste. Ein schmuckes Städtchen erwartet uns.

 

 

 

 

 

 

 

Im Supermarkt La Anonima kaufen wir recht ordentliches Brot (Tipo Aleman!) sowie Bier, das nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut wird.

 

Auf Nachfrage in der Touristeninformation sagt man uns, dass die Magellanpinguine an der Punta Entrada Junge haben. Die Gezeiten sind gerade günstig, also nichts wie hin. Nach Registrierung bei der Hafenbehörde dürfen wir am Ende des großräumig eingezäunten Hafengeländes den MAN abstellen. Von hier aus geht es an schöner Küste entlang per pedes zur Kolonie. Bald entdecken wir im Sand die ersten Spuren, die ins Gebüsch führen. Wir folgen diesen, schauen genauer unter die Büsche und entdecken viele, viele Pinguine.

 

 

 

Nahezu alle haben Junge, häufig zwei. Diese sind zumeist noch recht klein, laufen noch nicht umher, sondern werden von einem Elternteil gut bewacht und gewärmt. Es ist schwierig durch die Äste und das Blattwerk hindurch einen freien Blick auf die Küken zu erhaschen, aber mit Tele und Geduld klappt es an einigen Stellen schon.

 

 

Ein Elternteil hat anscheinend jeweils "frei" bzw. muss auf Nahrungssuche. Und so können wir sie am Strand ausgiebig beobachten, wie sie in Gruppen zusammenstehen und "ein Schwätzchen halten". Wir sind froh, hierhergekommen zu sein. Ganz alleine waren wir unterwegs und haben nun doch noch kleine Pinguine gesehen, und davon sogar viel mehr, als wir erhofft hatten.

 

 

Wir bleiben an der Küste bei Puerto Santa Cruz und können hier auch noch etliche Skuas fotografieren, bevor es auf der RN3 weiter nach Norden geht. In Comandante Luis Piedra Buena kaufen wir noch einmal an, bewundern die Prachtstraße, die man zu Ehren des Papstes gestaltet hat. Die Spuren entlang der dann von uns befahrenen Ruta 288, die von der Mülldeponie herrühren und große Teile des Geländes verunstalten, machen keinen so prächtigen Eindruck.

 

 

 

 

Diesmal fahren wir die 288 nicht zu Ende, sondern biegen ab auf die Ruta Provincial 27 Richtung Gobernador Gregores. Diese ist mittlerweile durchgehend asphaltiert, so dass wir zügig vorankommen. Ein Stück hinter dem Ort finden wir an der Ruta 40 einen guten Platz am Rio Chico. Hier sitzen wir bei sehr gutem Wetter das Wochenende aus.

 

 

Ein weiterer langer Abstecher steht an: Etwa 90 km Schotterstraße bringen uns zum Parque Nacional Francisco Perito Moreno. Dieser ist wenig bekannt und entsprechend wenig besucht. Eintritt ist keiner zu zahlen. Der Park ist vielleicht nicht ganz so spektakulär wie die weiter südlich liegenden, aber uns gefällt die Berglandschaft sehr gut und wir finden, dass sich der Abstecher durchaus lohnt.

 

 

Pisten führen weit in den Park hinein, so z.B. zum Rio Volcan. Das Flusstal und der dahinter liegende Lago Volcan bieten einen schönen Anblick. Nicht so schön ist das scheußliche Geräusch, das wir beim MAN vernehmen. Eine Kontrolle ergibt, dass das Auspuffrohr, das vom Motor zum Auspufftopf führt, völlig abgerissen ist. Ein Tribut an die unendlich langen Wellblechstrecken und die daraus resultierenden Vibrationen. Peter befestigt es mit Hilfe einer Konservendose, Lochband und Draht soweit, dass wir wenigstens fahren können, ohne befürchten zu müssen, dass alles herunterfällt und weiteren Schaden anrichtet.

 

 

 

An zwei ausgewiesenen Stellen im Park darf kostenlos übernachtet werden. Eine davon ist die Rangerstation von El Rincon, die nur einige Kilometer entfernt liegt. Hier fahren wir hin. Peter arbeitet noch einmal nach, befestigt das Ganze besser. Das winzige Museum schauen wir uns natürlich auch an. Ansonsten genießen wir einen ruhigen Abend in von der Abendsonne fotogen verfärbter Berglandschaft.

 

 

 

 

Die weiteren Pisten in diesem Bereich des Parks lassen wir natürlich aus. Langsam fahren wir zur etwa 16 km entfernten Eingangsstation zurück. Eine Kontrolle des Auspuffs - es sieht so aus, als würde die Notkonstruktion erst einmal halten. So beschließen wir, zumindest noch den 16 km langen Abstecher zum Lago Burmeister zu fahren.

 

 

Hier befindet sich die zweite Campmöglichkeit, ein liebevoll angelegter kleiner kostenloser Campground. Auf einen Puma hoffen wir allerdings wieder vergebens. Die Wanderung zu einem Mirador (Aussichtspunkt) lassen wir aus, da es uns viel zu windig ist. Da bleiben wir lieber im Windschutz des Südbuchenwaldes. Aber die Fahrt hierher war auf keinen Fall ein Fehler, führt sie doch durch eine sehenswerte Gegend.

 

 

  

Auf dem Weg zurück zur Ruta 40 sehen wir dann, was ein paar Tage gutes Wetter ausmachen. Die Pampa ist übersät von blühenden kleinen Sträuchern. Wirklich toll!

 

 

 

Die Ruta 40 zeigt sich dann wieder einmal von ihrer "besten" Seite. Riesige Schlaglöcher, die völlig unvermittelt auftauchen, verlangen vom Fahrer hohe Konzentration.

 

Zuerst wundern wir uns, was wir denn da auf der Straße sehen. Waren hier große Schafherden unterwegs? Nein, es sind unvorstellbare Mengen an Heuschrecken, viele von ihnen totgefahren, viele aber auch lebendig, die sich an den Kadavern sattfressen. Kannibalismus vom Feinsten!

 

Auch entlang der Ruta 40 blüht es heftig. Teilweise sieht die Landschaft wie von Schnee überzogen aus. Guanakos sind allgegenwärtig, und auch die Nandus haben Junge. Interessant ist hier die Brutbiologie. Dominante Männchen lassen mehrere Weibchen ihre Eier ins Nest ablegen. Danach kümmert er sich alleine ums Bebrüten und um die Aufzucht der zahlreichen Jungen.

 

  

Wir brauchen einen Platz für die Nacht, verlassen die Straße in Richtung der Cuevas de los Manos - wundert Euch nicht, diese lassen wir aus, da es nur geführte Touren gibt und Ausländer wieder einmal deutlich mehr zahlen müssen als Einheimische. Und darauf haben wir keine Lust. In einem Canyon finden wir einen etwas windigen Platz in großartiger Umgebung. Wir fühlen uns an Canyons in den USA erinnert. Selbst der Elefantenfelsen fehlt nicht.

 

 

Am nächsten Morgen geht es dann mit USA-Feeling weiter. Farbenprächtige Badlands entlang der Straße, lediglich der Guanakokadaver, der hier wie an so vielen Stellen im Zaun hängt, passt nicht ins Bild. An die Zäune muss man sich in Patagonien leider gewöhnen. Große Teile des Landes befinden sich in Privatbesitz, teilweise fährt man stundenlang zwischen zwei Zäunen, einer rechts, der andere links der Straße. Aber diese Badlands darf man besuchen, es gibt keine Schilder, die das Betreten verbieten.

 

 

 Im Ort Perito Moreno kann man uns bei unserem Auspuffproblem leider nicht helfen. Wir hoffen nun auf Chile Chico in Chile und fahren noch ein Stück Richtung Grenze. Am Lago Buenos Aires (oder Lago General Carrera wie er bei den Chilenen heißt), dem zweitgrößten See in Südamerika, bleiben wir für die Nacht. Morgen wollen wir wieder einmal früh zur Grenzstation, um langen Schlangen zu entgehen. Restekochen brauchen wir diesmal nicht, alles Frische ist verbraucht. So genießen wir ein leckeres Patagonia-Bier und lauschen der Brandung, die glauben lässt, man sei am Meer.

 

 

 

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Fin del Mundo

Tierra del Fuego = Feuerland

08. Dezember 2017

 

Nun sind wir also auf der großen Insel ganz im Süden, vom Festland getrennt durch die Magellanstraße, angekommen. Zunächst sind wir noch im gering besiedelten chilenischen Teil unterwegs. An der Laguna Verde bei gutem Wetter wieder einmal Gelegenheit zum Wäsche waschen.

 

Danach fahren wir nach Porvenir, wo die Direktfähre aus Punta Arenas ankommt. Porvenir bedeutet Zukunft, heute bezeichnen die Festlandchilenen den kleinen Ort gerne als Por morir (zum Sterben). Viel zu bieten hat die Kleinstadt nicht, aber ein paar nette Fotomotive gibt es doch.

 

 

Südlich von Onaisin liegt unser nächstes Ziel - die kleine Kolonie von Königspinguinen (mittlerweile etwa 60 Adulte), die sich hier erstaunlicherweise vor einigen Jahren angesiedelt haben. Wir zahlen den happigen Eintrittspreis von 12.000 Pesos (mehr als 16 Euro) pro Person - Einheimische zahlen 3.000 Pesos!!! Ein Vortrag über das Leben dieser Pinguine auf Englisch, dann dürfen wir los. So wirklich nah kommt man an die Vögel nicht heran, aber wir wollten halt unbedingt Königspinguine sehen. Beim nächsten Mal würden wir wahrscheinlich davon Abstand nehmen. Immerhin - wir haben sie gesehen, die Jungtiere, puschelige braune Wollknäuel, sind schon interessant zu beobachten.

 

 

 

 

Weiter geht es durch die eintönige Pampa, die für den Norden Feuerlands typisch ist. In Cameron riesige Anlagen - hier werden die unzähligen Schafe, die in der Pampa weiden, geschoren. Da sie beim Scheren trocken sein müssen, gibt es diese ausgedehnten Gebäude. Im Moment passiert hier leider nichts.

 

 

Auf erstaunlich guter Schotterstraße fahren wir Richtung Lago Blanco. Unterwegs eine "Dredge", ein Relikt aus der Zeit des Goldschürfens.

 

Der Abstecher zum Lago Blanco bringt dann die ersten windschiefen Bäumchen, führt schließlich durch einen regelrechten Märchenwald. Welch ein Kontrast zur eintönigen Pampa! Am See darf man kostenlos übernachten - Einrichtungen gibt es keine, aber die brauchen wir ja auch nicht. Nur schade, dass hier leider auch wieder große Mengen Abfall herumliegen.

 

 

Wir verbringen einige Tage hier in der schönen Landschaft. Da wieder einmal ein Grenzübertritt ansteht, sind Restekochen und Resteessen angesagt.

 

Morgens werden wir vom Gezeter der Smaragdsittiche geweckt, die hier in großer Zahl umherfliegen. Im grünen Gras sind sie bei der Futtersuche kaum zu entdecken.

 

Eine Nachfrage beim Polizeiposten am Abzweig zum Lago Blanco ergibt, dass die kleine Grenzstation Paso Bellavista geöffnet ist und dass die Naturstraße in gutem Zustand sein soll. Super, das spart uns einen riesigen Umweg über die Grenze bei San Sebastian. Die Straße ist wirklich sehr gut, und die Grenzabfertigung ist schnell erledigt. Bei den Chilenen brauchen wir gerade einmal fünf Minuten, dann geht es zu den Argentiniern. Die kleine Brücke, die früher ein Problem für größere Fahrzeuge war, ist mittlerweile durch eine Dammstraße ersetzt. Auch hier freundliche Abwicklung. Es dauert ein paar Minuten länger, da alles von Hand ausgefüllt werden muss. Keine Kontrolle des Fahrzeuges - das Restekochen hätten wir uns also sparen können, aber wer weiß das vorher schon. Wir sind wieder in Argentinien.

 

 

Großeinkauf in Rio Grande, dann zügig gen Süden. Der Süden Feuerlands unterscheidet sich deutlich vom nördlichen Teil. Wir fahren durch eine schöne Gebirgslandschaft.

 

Bald ist Ushuaia erreicht, das vor allem durch seine eindrucksvolle Lage wirkt. Wir sind am Ende der Welt angelangt. Wie überall in Argentinien begegnen uns auch hier Zeichen der nicht verwundenen Niederlage gegen die Briten im Falkland-/Malwinenkrieg. Die kleinen Schilder sieht man sehr oft, häufig hat man wie hier in Ushuaia aber auch riesige Denkmäler errichtet.

 

Das Wetter spielt nicht ganz so mit wie bisher. Es ist extrem wechselhaft, außerdem ist es kühl, um nicht zu sagen kalt, zudem extrem windig. Häufige Regenschauern wechseln (Gottseidank) ab mit Sonne-Wolken-Mix. Wir bummeln durch die Stadt, beobachten im Hafengebiet Riesen-Sturmvögel aus nächster Nähe. Auf unserem Stellplatz oberhalb treffen wir Nicole und Stefan (die Schweizer von der Überfahrt nach Montevideo) wieder.

 

 

 

Natürlich fahren wir in den Tierra del Fuego Nationalpark. Von den bisher besuchten ist dies der am wenigsten spektakuläre. Wir zahlen den Eintritt. Drei Tage dürfen wir bleiben, zwei Nächte kostenlos an ausgewiesenen Stellen übernachten. Wir unternehmen kurze Wanderungen, für mehr ist uns das Wetter einfach nicht gut genug.

 

 

 

 

 

 

Aber es gibt natürlich ein Ziel, das eine große Anziehungskraft besitzt: die Bahia Lapataia - das Ende der Ruta 3, sprich das Ende der Panamericana. Auf einem kleinen unattraktiven Parkplatz stehen sie - die Schilder, die den Endpunkt kennzeichnen.

 

Im Postamt am Ende der Welt geben wir unsere selbst ausgedruckten Postkarten an die Lieben daheim auf, werden sie doch hier mit wunderschönen Stempeln versehen auf die lange Reise geschickt. Das Reisetagebuch stempelt der nette Herr uns gleich auch noch ab.

 

Am Abend des zweiten Tages fängt es dann an zu schneien. Mittlerweile hat sich ein weiteres deutsches Expeditionsfahrzeug zu uns gesellt. Am nächsten Morgen räumen wir den MAN vom Schnee. 

 

Dann müssen wir auf rutschiger Straße den Park verlassen. Teilweise hängen die Äste durch den Schnee sehr tief herunter, aber insgesamt ist es kein Problem.

 

Zurück in Ushuaia feiern wir zusammen mit den Franzosen Veronique und Daniel (die Unimogfahrer, die ebenfalls mit auf der Grande America waren und denen wir zwischenzeitlich immer mal begegnet sind) Nicoles Geburtstag im urigen Café Ramos Generales, wo man außerdem hervorragendes Baguette und Gebäck kaufen kann. Am Beagle-Kanal mit Blick auf die Stadt verbringen wir noch einige Zeit. Wir müssen das Wochenende und einen Feiertag "aussitzen", denn wir brauchen dringend neues Gas. Gelegenheit, das eine oder andere gleichnamige Bier zu verkosten.

 

 

 

Nachdem bei Gas Sartini problemlos unsere deutsche Aluflasche und die Wynen Tankgasflasche gefüllt wurden, kann es weitergehen. Die Estancia Harberton, Feuerlands älteste Viehfarm am Beagle-Kanal ist unser Ziel. Die großen, extrem windschiefen Bäume begeistern uns, die vielen Lllao-Llao-Pilze in den Südbuchen ebenfalls. Wir fahren bis kurz vors Ende bei Puerto Moat.

 

 

 

 

 

Auf dem riesigen Gelände darf an bestimmten Stellen gecampt werden. Da das Wetter sich wieder gebessert hat, bleiben wir einige Tage. Das viele Fahren auf regen- oder schneenassen Naturstraßen ist dem MAN deutlich anzusehen. So schmutzig ist er lange nicht gewesen. Und anders als in Nordamerika ist es hier beim Wagenwaschen genau wie beim Wäschewaschen. Man kann es nicht selbst machen, sondern man lässt waschen. Also bleibt er leider schmutzig, zumindest bis zum nächsten heftigen Regen.

 

 

 

Wir wandern am Beagle-Kanal entlang, waschen Wäsche, backen Brot (wir haben ja wieder genug Gas). Außerdem lassen sich direkt am Platz und am Wasser viele Vögel beobachten.

 

 

 

 

Auf der Rückfahrt machen wir noch einen Abstecher nach Puerto Almanza - ein winziges Fischerdorf mit schönem Blick über den Beagle-Kanal auf Puerto Williams auf der chilenischen Seite, dem südlichsten ständig bewohnten Ort auf der Welt.

 

 

Auf dem Weg nach Norden verbringen wir eine Nacht an der Küste - der kommende Grenzübergang bedeutet - Ihr ahnt es sicherlich - Restekochen und anschließend teilweise Einfrieren. Nach einem unproblematischen Grenzübertritt sind wir nun erneut in Chile, fahren durch die eintönige Pampa, eingezäunt natürlich.

 

 

 

Wir wollen wieder die kurze Fähre über die Magellanstraße nehmen. Aber welch ein Schreck - kilometerlange Schlangen vor der Fährstation. Bedingt durch den extremen Wind stellt die Fähre wiederholt den Betrieb ein. Wir beschließen, uns dort nicht anzustellen, sondern schlagen uns ins Gelände bei Punta Espora. Hier gibt es übrigens noch vermintes Gelände, das aber abgezäunt und gekennzeichnet ist. Am Strand stehen wir schön und können die LKW-Schlange und die Fähre beobachten. Letztendlich stehen wir drei Tage hier - wie gut, dass wir so viel vorgekocht hatten, denn frische Lebensmittel haben wir ja nicht mehr.

 

Am Montagmorgen um 6 wachen wir auf, der Wind hat sich nach Tagen endlich beruhigt. Wir sehen, dass die Fähren fahren und dass die Schlange nur noch relativ kurz ist. Nichts wie hin. Bald ist das Festland erreicht.

 

 

Weiter geht es mit Von Feuerland durch Argentinien nach Norden

 

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Aktuelles

 

 

Ans Mittelmeer 2024/2025

13. April 2025

 

Zum Ende unserer Überwinterungstour verbringen wir noch etwas Zeit auf der Peloponnes, bevor wir die Fähre nach Italien nehmen und nach Hause zurückkehren.

 

 

Ans Mittelmeer 2024/2025

19. März 2025

 

Aus dem Norden der Insel geht es über Chalkida nun in den Süden mit einigen lost places, schönen Küsten, ein paar Altertümern, vielen Blumen.

 

 

Ans Mittelmeer 2024/2025

17. März 2025

 

Da wir notgedrungen die Fähre nach Piräus nehmen mussten, schauen wir uns nun auch noch etwas auf Griechenlands zweitgrößter Insel um.

 

 

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