Brasilien 2: Iguazú-Wasserfälle und Fahrt zur Grenze Uruguay

22. Juni 2018

Die Streiks in Brasilien sind beendet. Nachdem sich die Lage nun wieder beruhigt hat, beschließen wir doch noch zu den Iguazú-Wasserfällen zu fahren. Über die Ruta 2 und 7 geht es noch einmal Richtung Ciudad del Este. Ein Stück vor der Grenze übernachten wir ruhig und absolut alleine auf dem schönen Gelände des Club Nautica Tacuaro, bevor wir uns am nächsten Morgen ins Grenzgetümmel stürzen. Es handelt sich aber großenteils um "kleinen Grenzverkehr", d.h. an den Schaltern für die Aus- und Einreise ist nichts los. So erfolgt die Abfertigung auf beiden Seiten der Grenze freundlich und flott. Bald sind wir im Besitz der erforderlichen temporären Einfuhrpapiere für den MAN.

 

 

Die Iguazú-Wasserfälle liegen an der Grenze zwischen dem brasilianischen Staat Paraná und der argentinischen Provinz Misiones. Sie bestehen aus 20 größeren und weit mehr als 200 kleineren Wasserfällen. Beide Länder haben entsprechende Nationalparks eingerichtet, die UNESCO Welterbe sind. Wir quartieren uns nicht weit entfernt von der brasilianischen Seite der Wasserfälle beim schön gelegenen Hostel Paudimar auf dem angeschlossenem kleinen Campinggelände ein - ein Camping mit Frühstück, hatten wir auch noch nie. Dann heißt es abwarten, denn das Wetter ist schlecht. Bei Regen und tiefhängenden Wolken macht ein Besuch keinen Sinn. Aber pünktlich zu Christines Geburtstag erfolgt eine Wetterbesserung.

 

 

 

Zuerst steht die brasilianische Seite der Fälle auf dem Programm. Von hier hat man den besseren Panoramablick, da die meisten der Fälle auf der argentinischen Seite liegen. Es ist viel los, teilweise müssen wir an den Aussichtspunkten warten, bevor wir fotografieren können. 2009 waren wir an den (auch sehr touristischen) Niagara-Fällen und waren begeistert. Hier sind wir aber noch deutlich beeindruckter, dies sicherlich auch angesichts der Tatsache, dass die Umgebung der Fälle keine Stadt- sondern eine Naturlandschaft ist.

 

 

 

Im gesamten Park, vor allem aber an den Aussichtspunkten und Restaurants, sind große Mengen an Nasenbären unterwegs, die keinerlei Scheu vor den Menschen haben, teilweise extrem aufdringlich sind und sogar aggressiv werden können. Etliche Schmetterlinge gibt es zu bewundern.

 

 

Der sogenannte Teufelsschlund (Garganta del Diablo) ist eine 150 m breite und 700 m lange Schlucht, durch die die Grenze zwischen Brasilien und Argentinien verläuft. Diese Schlucht ist natürlich der Touristenmagnet schlechthin. Unten auf den Stegen muss man sich mit dem Fotografieren ein wenig beeilen, da ansonsten alles vom Sprühnebel nass ist. Aber dort so nah der gewaltigen Wassermassen zu stehen ist schon toll.

 

 

Zum Abschluss genießen wir in einem Restaurant oberhalb der Fälle ein leckeres Buffet - ein gelungener Geburtstag!

 

Am Nachmittag besuchen wir noch den Parque das Aves. Zoos mögen wir eigentlich nicht, aber dieser Vogelpark ist anders. Es handelt sich auch um eine Auffangstation, wo u.a. verletzte Tiere wieder aufgepäppelt werden, wo Nachzucht seltener Arten betrieben wird. Viele der Vögel werden erfolgreich wieder ausgewildert. Der Park liegt inmitten der Vegetation des Atlantischen Regenwaldes und beherbergt in großzügigen, teils begehbaren Volieren meist brasilianische Vogelarten, darunter auch seltene. Gelegenheit, einige der in Freiheit gesehen Arten einmal ganz aus der Nähe zu beobachten. In einem Schmetterlingshaus darüber hinaus die Möglichkeit, Schmetterlinge und Kolibris zu sehen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am nächsten Tag lassen wir uns dann nach Argentinien fahren - der MAN bleibt währenddessen bei Paudimar. Die Grenzübertritte sind kein Problem, unsere Fahrerin begleitet uns dabei jeweils - alles ruck zuck erledigt. Hier auf der argentinischen Seite der Fälle ist viel weniger Betrieb als gestern auf der brasilianischen. Mit dem kleinen Zug fahren wir verschiedene Stationen an. Auf Anraten eines Parkrangers ändern wir unsere ursprünglich geplante Reihenfolge. Zuerst laufen wir den sogenannten Circuito Inferior, danach den Circuito Superior. Toll!

 

 

 

 

Auch hier tummeln sich in Nähe der Restaurants die aufdringlichen Nasenbären. Außerdem kriegen wir einige Vögel und Schmetterlinge zu sehen.

 

 

 

Später fahren wir dann zur Diablo del Garganta. Hier will natürlich jeder hin, deshalb ist etwas mehr Betrieb. Aber von diesem Standort sind später am Tag die Lichtverhältnisse besser als am Morgen, so dass wir das gerne in Kauf nehmen.

 

Auch hier schließen wir unseren Besuch mit einem leckeren Essen im Buffet-Restaurant ab und können so unsere letzten argentinischen Pesos verbrauchen. Die Rückkehr nach Brasilien erfolgt genauso flott wie der Hinweg. Am Ende des Tages haben wir vier weitere Stempel in unseren Pässen.

Am nächsten Tag verlassen wir das Paudimar und machen uns auf den Weg Richtung Chuy an der uruguayischen Grenze. Die Straßen sind teilweise von dem vielen LKW-Verkehr stark beschädigt. Dazu kommen überall die schrecklichen Lomados - die teilweise extremen Bodenschwellen, die zur Reduzierung der Geschwindigkeit angebracht sind. Wehe, wenn man einen übersieht, dann scheppert es ganz gewaltig. Wir fahren den ganzen Tag und haben gerade einmal 300 km geschafft. Die Landschaft gefällt uns eigentlich ganz gut, aber alles ist eingezäunt. Nicht leicht, einen Übernachtungsplatz zu finden. Aber es gelingt uns dann doch. Dies gilt auch für die weiteren Nächte entlang der Strecke. Bei der Maut schaffen wir es meist, als PKW behandelt zu werden; einmal allerdings ist absolut nichts zu machen. Begründung: Unsere Reifen seien zu groß, deshalb Behandlung als LKW.

 

 

 

 

 

Nach einigen Tagen sind wir an der Küste im südlichen Bereich angekommen. Wir fahren an den Strand von Praia do Cassino. Das Wetter ist nicht gut, es hat geregnet. Entsprechend sieht die Zufahrtstraße aus. Wir richten uns am Strand ein. Wir stehen noch nicht lange, da tauchen zwei Brasilianer auf. Die Verständigung ist schwierig, sie fahren wieder. Nach einiger Zeit sind sie wieder da, diesmal sind aber mehr Personen (zwei Ehepaare und ein junger Mann) dabei, u.a. auch Danièle, die Englisch spricht. Man gibt uns zu verstehen, dass es nicht absolut sicher sei, hier zu stehen und dass man sich Sorgen um uns mache. Sie bieten uns ihr Gelände für die Übernachtung an. Nach einiger Überlegung fahren wir mit. Sie haben hier in der Nähe ein Ferienhaus mit einem schönen großen Grundstück. Hier treffen wir auch ihre Kinder. Trotz der Verständigungsprobleme unterhalten wir uns lange mit den beiden Familien. Nach dem Abendessen müssen sie dann los. Es ist Sonntag, und morgen müssen sie alle wieder arbeiten. Wir erhalten noch Geschenke, u.a. ein Wetterhäuschen; dann bittet man uns noch, bei Abfahrt das Tor zu verschließen. Wir sollen ruhig solange wir wollen auf ihrem Grundstück bleiben. Unglaublich! In der Nacht fängt es dann heftig an zu gewittern und zu regnen. Einen solchen Regen haben wir selten erlebt. Am nächsten Morgen steht die ganze Wiese unter Wasser.

 

Danke noch einmal an Danièle und ihre Familie/Freunde für die freundliche Aufnahme.

Wir fahren weiter Richtung Süden. Auf den Weiden unzählige Ibisse. Leider ist es düster, keine gute Voraussetzung fürs Fotografieren. Weit fahren wir nicht, sondern bleiben an der Laguna Mirrim, wo wir auf der Suche nach einem Stellplatz zunächst ins kleine Dorf Capilha mit alter Kirche gelangen. Ein gutes Stück entfernt verbringen wir dann eine ruhige Nacht oberhalb der Dünen.

 

 

 

 

Weiter geht es Richtung Grenze. Das Wetter ist besser, aber immer noch hängen die Wolken tief, haben wir kein besonders gutes Fotolicht. In einem Feuchtgebiet sehen wir auf den eingezäunten Weiden viele Tiere, denken aus der Ferne dabei zunächst an weidende Schafe. Aber weit gefehlt! Als wir näher kommen, sehen wir unvorstellbare Mengen an Wasserschweinen. Ihr erinnert Euch - die größten Nagetiere der Welt! Siehe Patanal. Des weiteren entdecken wir noch viele verschiedene Vögel. Die großen Halsband-Wehrvögel hatten wir bis dato noch nicht gesehen.

 

 

 

 

 

Bald ist die Grenze nach Uruguay erreicht. Hierüber dann mehr im nächsten Bericht.

 

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