Durch den argentinischen Chaco nach Paraguay

20. April 2018

Nach einem Großeinkauf in Salta machen wir uns auf den Weg in den Chaco. Wir wählen für unsere Fahrt die Ruta 16. Zunächst ist die Straße noch in gutem Zustand, führt durch eine eher eintönige Landschaft. Gut gefallen uns die großen, fast baumartigen Quimil-Opuntien. Hier begleiten uns nun auch wieder die Zäune links und rechts, so dass sich die Suche nach einem Übernachtungsplatz schwierig gestaltet.

 

Wir entdecken die ersten Flaschenbäume, einige blühen sogar. Später wird die Straße dann schlechter, viele Schlaglöcher gilt es zu umfahren (wenn es denn geht). Auf einer Distanz von fast 100 km holpern wir nun langsam dahin, mehr als drei Stunden benötigen wir. Man macht es sich hier leicht. Es wird ein Schild aufgestellt (oder auch nicht): "Calzada en mal estado" oder "Zona de Baches", das war's! Irgendwelche Reparaturversuche sind nicht zu entdecken. Im Dunkeln möchten wir diese Straße wirklich nicht fahren.

 

 

Der Parque Nacional Chaco ist leider geschlossen, und so geht es auf der 95 in nördliche Richtung. War die Landschaft zunächst auch sehr trocken, tauchen im weiteren Verlauf immer mehr Gewässer und Palmenhaine auf. Und damit natürlich Vögel. Eigentlich gefällt uns die Gegend gut, aber das Problem sind halt die Übernachtungsplätze. An einem Tag finden wir wirklich absolut nichts. Auf einen Tankstellenparkplatz haben wir keine Lust, und so verlassen wir die Hauptstraße, stellen uns an einer kleinen, wenig befahrenen Provinzstraße seitlich neben eine Toreinfahrt. Kurze Zeit später taucht ein PKW auf - oh je, jetzt werden wir sicher weg geschickt. Aber nein, es ist der Inhaber des Grundstücks, der uns zeigt, wie das Tor zu öffnen ist. Auf dem Grundstück neben einem kleinen See sei es doch viel schöner und ruhiger. Unglaublich! Wir verbringen hier den Nachmittag an einem Platz mit Schatten - was bei den hier herrschenden heißen Temperaturen sehr angenehm ist - und eine absolut ruhige Nacht.

 

 

 

Danach steuern wir den Parque Nacional Rio Pilcomayo an. Unterwegs sind viele Palmen und Bananenhaine zu sehen. In einem Feuchtgebiet entdecken wir Reiher, vor allem aber viele Waldstörche. Im Nationalpark darf man kostenlos übernachten. Auch hier sind wir für den Schatten dankbar.

 

 

Wir wandern zur Lagune. In der dichten tropischen Vegetation blüht einiges, es sind farbenprächtige Libellen und Schmetterlinge zu beobachten.

 

 

 

 

 

 

In der Nähe der Lagune und auf dem Campinggelände können wir viele Vögel beobachten. 

 

Unser Aufenthalt im Chaco (und damit auch dieser Bericht) fällt aufgrund der Stellplatzproblematik kürzer aus; wir fahren schneller als gedacht nach Paraguay. Die Grenze ist bald erreicht. Es herrscht viel Betrieb und es sieht etwas chaotisch aus. Trotzdem sind die Formalitäten schnell erledigt.

 

Weiter geht es mit Paraguay 1: Relaxen in Hasta la Pasta und eine \"kleine\" Rundreise

 

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Im Norden Argentiniens

15. April 2018

Morgens sind die Temperaturen im einstelligen Minusbereich. Wir sind früh an der Grenze zu Argentinien, die Abwicklung erfolgt freundlich und recht zügig. Nach einer kurzen Fahrzeugkontrolle - diese erfolgt eher nur zum Reinschauen - fahren wir durch die eintönige Puna-Hochebene. Wir sehen Lamas, viele Esel. Später durchfahren wir eine Schlucht mit großen Cardon-Kakteen.

 

 

Wir erreichen die Salinas Grandes, die auf etwa 3.500 m Höhe liegen. Hier ist es etwas touristisch, trotzdem ist es interessant, dem Salzgewinnungsbetrieb zuzuschauen. Die Strukturen der Salzkruste ergeben schöne Fotomotive.

 

 

 

Wir beschließen, noch etwas weiter zu fahren, um in noch geringerer Höhe zu übernachten. Aber zunächst geht es durch eine bunte Landschaft wieder hinauf bis auf 4.100 m. Danach bringen Serpentinen uns durch eine tolle Berg- und Kakteenlandschaft abwärts. In knapp 2.800 m Höhe bleiben wir für die Nacht.

 

 

 

Am nächsten Morgen steuern wir Purmamarca an. Der farbenprächtige Berg Siete Colores liegt leider im Nebel bzw. in den Wolken. Egal - dann fahren wir zuerst die Quebrada de Humahuaca nach Norden und kommen hier auf dem Rückweg wieder vorbei. Die Fahrt geht durch ein fruchtbares Tal mit schönen bunten Bergen. Die Chevronfalten bei Maimara liegen zwar auch unter einer dicken Wolkendecke, bieten aber trotzdem einen faszinierenden Anblick.

 

Im Ort Humahuaca kaufen wir auf dem Markt ein. Ein Bummel durch den netten Ort muss natürlich auch sein.

 

 

 

In der Nähe übernachten wir; abends regnet es heftig. Aber am nächsten Morgen reißt die Bewölkung allmählich auf. Auf dem Weg zurück nach Purmamarca noch ein Stopp im kleinen Ort Tilcara. Und selbstverständlich halten wir immer wieder an, um die Schlucht zu fotografieren. 

 

 

Der Blick auf den Cerro de Siete Colores ist heute deutlich besser als auf dem Hinweg. Allerdings sind wir später am Tag unterwegs und entsprechend viele Touristen sind an den Aussichtspunkten und auf dem Markt. Ach ja - hier sind selbst die Abfalleimer aus Kaktusholz.

 

 

 

Von hier aus fahren wir nach Süden. Salta lassen wir aus, fahren stattdessen die 68 und biegen auf die 33 ab, die durch die Cuesta del Obispo führt. Hier finden wir einen guten Platz für die Nacht direkt an einem kleinen Fluss.

 

Wir fahren weiter durch eine tolle Landschaft mit Blumen und vielen, vielen Kakteen. Bedingt durch das Osterwochenende ist allerdings viel los. Zu den zahlreichen PKW, die unterwegs sind, kommen etliche Busse, die sich einer nach dem anderen die Serpentinen hinauf quälen.

 

 

Erst nachdem wir auf die 42 abgebogen sind, lässt der Betrieb nach. Wir sind im Parque Nacional Los Cardones, so dass wir natürlich die namengebenden Kakteen sehen. Aber beeindruckend sind neben den teilweise riesigen Kakteen auch die Berge, die in den verschiedensten Rottönen gefärbt sind.

 

 

 

 

Wir suchen uns einen Platz, um die Ostertage "aussitzen" zu können. Unterwegs haben wir im schmucken Dorf Molinos noch einmal Gelegenheit, das offene WLAN für unsere Mails zu nutzen. Die RN 40 ist hier nicht asphaltiert, teilweise holpern wir recht langsam über mal mehr, mal weniger übles Wellblech. An einem Fluss werden wir fündig. Hier verbringen wir die Tage mit dem Oster-Ausflugsverkehr in Einsamkeit und Ruhe.

 

 

 

 

Danach wartet dann ein weiteres Highlight - die Quebrada de las Flechas (Pfeilschlucht) mit interessanten Formationen. Auch hier finden wir einen guten Platz am Fluss, entdecken Felsensittiche.

 

 

Nach den Ostertagen geht es weiter durch die Schlucht, die uns wirklich ausgesprochen gut gefällt. Lediglich die grottenschlechte Ruta 40 mit extremem Wellblech nervt gewaltig. Der arme MAN! In der Gegend von Cafayate freuen wir uns deshalb über die Asphaltstraße. Hier im Gebiet wird viel Wein angebaut. Apropos Wein, die Wellblech-Rüttelei hat eine Weinflasche im Stauraum zerlegt - eine längere Reinigungsaktion steht an.

 

 

 

 

Von Cafayate aus fahren wir wieder zurück nach Salta; diesmal führt der Weg uns durch die Schlucht Quebrada de las Conchas. Zunächst Gestein in warmen Rottönen. Hier finden wir auch einen ruhigen Platz in großartiger Umgebung. Beim Wandern durchs Gelände muss man ein wenig aufpassen - manche der Kakteen sieht man nur bei genauem Hinschauen.

 

 

 

Auf der weiteren Strecke immer wieder Fotostopps an interessanten Formationen. Wir erreichen den kleinen Ort Alemania - das Schild muss natürlich abgelichtet werden!

 

 

 

 

Ein Stück vor Salta bleiben wir an einem Stausee. Es ist sehr heiß, die Beißviecher machen den Aufenthalt draußen ein wenig zur Qual.

 

In Salta Großeinkauf, wir wollen noch einmal hinauf in die Berge. Die 51 führt Richtung Paso Sico. In schöner Kakteenlandschaft bleiben wir in der Quebrada de Toro zwecks Höhenanpassung erst einmal in etwa 2.000 m Höhe. Wir sehen viele Esel. Gegenüber ein Viadukt für den sogenannten Tren de las Nubes - eine Eisenbahn über die Anden, die gebaut wurde, um Salta mit den Minen im Hochland und dem chilenischen Hafen Antofagasta zu verbinden. Heute bringt der Zug nur noch an einigen Tagen Touristen hinauf in die Berge bis zum Viadukt la Polvorilla und danach zurück nach Salta.

 

 

Je höher wir kommen, desto bunter werden die Berge. Im winzigen Ort Santa Rosa gibt es eine kleine Kapelle und an einigen wenigen Ständen der einheimischen Frauen die Gelegenheit, Handgearbeitetes zu erstehen. Interessant auch der Friedhof etwas außerhalb.

 

 

Bald ist San Antonio de los Cobres in mehr als 3.700 m Höhe erreicht. An der Touristeninformation gibt es freies WLAN, die Kirche ist ganz sehenswert. Vor dieser findet gerade eine Veranstaltung mit Kindern statt. An der Bank die übliche lange Schlange - da muss man schon Zeit mitbringen.

 

 

 

 

Danach geht es auf staubigen Pisten weiter steil bergauf - bis auf nahezu 4.600 m. Unseren geplanten Abstecher nach Tolar Grande brechen wir ab, als das Wellblech immer schlimmer wird. Der MAN wird es uns danken!

Wir fahren wieder runter in geringere Höhen, trotzdem sind es noch mehr als 3.800 m an unserem Übernachtungsplatz. Auch die Strecke zum Viadukt la Polvorilla ist übelstes Wellblech - nein danke!

 

Wir fahren weiter nach unten, verbringen noch eine Nacht an "unserer" schönen Stelle in der Quebrada del Toro, bevor wir uns wieder nach Salta begeben. Von hier aus soll es in den argentinischen Chaco gehen.

 

 

 

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Chile 7: Rund um San Pedro de Atacama

31. März 2018

Wir erreichen die Grenze - nein, wir sind immer noch in Chile, aber zwischen den Regionen I und II im Norden gibt es tatsächlich innerhalb des Landes eine richtige Grenze. Wir müssen unsere Pässe sowie die Fahrzeug-Einfuhrbescheinigung vorlegen. Der Röntgenwagen bleibt uns erspart, auch eine Fahrzeugkontrolle findet eigentlich nicht statt. Die beiden Beamten sind mehr am Innenausbau des Großen Wagens interessiert.

Anschließend fahren wir über die 24 Richtung Chuquicamata. Unterwegs suchen wir uns in der Einöde einen Platz. Aber dort bleiben wir nicht. Am späten Nachmittag taucht ein Fahrzeug auf. Eine freundliche, englischsprechende Frau weist uns darauf hin, dass wir uns in einem geschützten Gebiet befinden. Außerdem habe es in der Gegend in der letzten Zeit verstärkt Schmuggelaktivitäten gegeben, es sei nicht sicher. Wir fahren mit zum Camp der Fundación Desierto de Atacama und übernachten dort. Am nächsten Morgen schauen wir uns die Geoglyphen an. Mehr als 500 Figuren (Menschendarstellungen, Tiere, geometrische Figuren) sind hier im Gebiet zwischen Calama und Maria Elena gefunden worden. Bei Interesse könnt Ihr auf der Webseite nachschauen.

 

 

Thank you Claudia, Martin and Andres for your friendliness, the hospitality, and all the information about the geoglifos.

We wish you good luck in your efforts protecting this interesting area.

Wir haben uns per Email (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) für den Besuch der größten offenen Kupfermine der Welt Chuquicamata angemeldet und einen Termin in drei Tagen erhalten. Für heute stehen wir auf der Warteliste und versuchen unser Glück. Es klappt, und nachdem wir unseren MAN auf dem umzäunten Gelände des Visitor Centers in Calama abgestellt haben geht es mit dem Bus zur Mine. Hier schauen wir uns zunächst Chuquicamata Ghosttown an. Früher haben hier mehr als 10.000 Arbeiter gewohnt, aber aufgrund der gesundheitlichen Gefahren durch Rauch, Staub und giftige Chemikalien wurden sie nach Calama umgesiedelt. Nicht umsonst zählen sie den bestbezahlten Arbeitern in ganz Chile.

 

 

Die Wahnsinns-Staubentwicklung sehen wir dann auch auf unserer Fahrt durch die Mine, die freigesetzten Chemikalien sehen wir natürlich nicht. Die Mine hat wirklich gigantische Ausmaße. Die riesigen Trucks sehen vom Aussichtspunkt aus betrachtet eher wie Spielzeug aus. Erst wenn sie nahe vorbeikommen werden die Dimensionen deutlich. Die Tour ist übrigens kostenlos, es wird allerdings um eine Spende für das Kinderhilfswerk von Chuquicamata gebeten.

 

 

 

 

Am Fluss Chiu Chiu übernachten wir mehrere Nächte in schöner Umgebung, sind aber wieder einmal geschockt von den Abfallmengen, die entlang der Zufahrt einfach abgekippt werden. Im kleinen, nicht weit entfernten Ort Chiu Chiu ist die Kirche ein beliebtes Fotomotiv.

 

 

Nun soll es aber wieder hoch hinausgehen. Wir fahren Richtung Tatio Geysire, die in etwa 4.300 m Höhe liegen. Wir lassen es langsam angehen, übernachten mehrmals und arbeiten uns allmählich in die Höhe empor. Schaut Euch die Chipstüte an - kurz vorm Platzen! Die Luft ist wirklich sehr dünn hier oben!

 

Die gewählte Strecke ins Tatio-Tal gefällt uns ausgesprochen gut. Als wir die Hauptroute von San Pedro aus erreichen, sind wir ein wenig erschrocken. Die Tatio Geysire sind das Ausflugsziel von San Pedro de Atacama aus. Schon morgens in aller Herrgottsfrühe fährt ein Tourbus nach dem anderen dorthin. Bei 50 haben wir zu zählen aufgehört. Hunderte von Touristen in Kombination mit einem happigen Eintrittsgeld - darauf haben wir keine Lust. Wir fahren eine Piste zu einem kleinen Geysirfeld direkt in der Nähe, das kostenlos ist und wo wir alleine unterwegs sind.

 

 

 

Auf der Fahrt nach San Pedro dann ein Feuchtgebiet mit der Kulisse gewaltiger Vulkane. Schaut man genau hin, so sieht man, dass einige der Vulkane rauchen - zahlreiche Vulkane sind noch aktiv. Hier haben wir Gelegenheit, verschiedene Vogelarten, Vicuñas und einen Fuchs zu beobachten, der plötzlich losprescht und eine Andengans erbeutet. Der relativ kleine Fuchs kann die große Gans kaum tragen, die Mahlzeit fällt heute üppig aus.

 

 

 

 

 

Ein weiterer Fotostopp an der kleinen Siedlung Machuca, die eine malerische Kirche aufweist. In der Nähe eine Lagune mit weiteren guten Beobachtungsmöglichkeiten.

 

 

 

Mit Blick auf den Vulkan Licancabur übernachten wir. Am nächsten Morgen tauchen dann auf der Weiterfahrt die ersten Hänge voll mit Kakteen, den Cardones, auf.

 

San Pedro de Atacama ist ein sehr touristischer Ort. Wie überall laufen viele streunende Hunde umher. Die Kirche ist absolut sehenswert. Sie wurde 1744 erbaut, die Dachkonstruktion ist aus Kaktusholz.

 

 

 

Von San Pedro de Atacama aus unternehmen wir verschiedene Ausflüge. Wir fahren die Ruta 23 durch schöne Landschaft Richtung Paso de Sico, überqueren dabei den südlichen Wendekreis des Steinbocks und besuchen die Lagunen Meñiques und Miscanti. Ganz nett - aber den Abstecher und das Eintrittsgeld hätten wir uns auch sparen können. Alles ist reglementiert, man kommt nicht wirklich an die Lagunen heran. Also auch keine Gelegenheit, die Vogelwelt näher zu betrachten.

 

Die Kirche von Socaire gehört mal wieder zu den fotogenen. Frauen sitzen am Glockenturm, stricken und verkaufen handgearbeitete Dinge.

 

 

Die Laguna Chaxa auf dem Salar de Atacama ist auch eins der häufig angefahrenen Ziele. Dementsprechend ziehen sich die Flamingos in nicht zugängliche Bereiche zurück und sind nicht so wirklich aus der Nähe zu beobachten. Aber die kleineren Vögel lassen sich nicht stören. Besonders faszinierend finden wir die hübschen Eidechsen, die im salzigen Wasser auf der Jagd nach Beute herumflitzen.

 

 

 

 

Pflichtprogramm für alle Besucher ist das Valle de la Luna. Wir fahren am frühen Morgen dorthin, zu der Zeit ist noch nicht so viel los. Mit Taschenlampen bewaffnet gehen und teilweise kriechen wir durch die Caverna de Sal. Mit dem MAN fahren wir bis ans Ende zu den bekannten Felsen Tres Marias. Zwei Tage verbringen wir dann in der Nähe unter einem Schattenbaum mit großartiger Aussicht.

 

 

 

 

Eins der Highlights für uns ist eine Tour zum Valle Arcoriris. Wenig bekannt und demzufolge auch nur wenig besucht. Wir fahren zunächst durch ein fruchtbares Tal, haben wieder die Gelegenheit, Lamas und Esel zu betrachten.

 

 

Dann erreichen wir unser Ziel - und staunen. Nicht umsonst nennt man es auch "Rainbow Valley" - wirklich fantastische Farben!

 

 

 

 

 

Unsere Zeit in Chile nähert sich dem Ende. Über den Paso de Jama wollen wir nach Argentinien fahren. Mittlerweile ist die Straße komplett asphaltiert. Wir starten in San Pedro de Atacama bei etwa 2.440 Metern. Die Straße steigt stetig und steil bergan, nach etwa 45 Kilometern ist der Altiplano bei etwa 4.000 m Höhe erreicht. Wir genießen letzte Ausblicke auf den fast 6.000 m hohen Vulkan Licancabur, fahren vorbei an salzverkrusteten Lagunen.

 

 

Bald ist der höchste Punkt der Strecke erreicht - neuer Rekord für uns und den MAN! Nun geht es wieder ein wenig bergab. Schon aus der Ferne sind die zerklüfteten Felswände der Farellones de Tara zu sehen. Im Reserva Nacional Los Flamencos stehen dann bis zu 30 m hohe Felsfinger einfach so in der Gegend - die Moai de Tara. Eine tolle Gegend - fürs Übernachten ist es uns mit immer noch fast 4.500 m aber zu hoch.

 

 

Weiter geht es vorbei an Lagunen, bis wir auf gut 4.200 m einen Platz an einem kleinen Salzsee finden. Ein Sonnenuntergang verabschiedet uns aus Chile. Gut geschlafen haben wir trotz Höhenanpassung nicht. Aber morgen werden wir die Grenze nach Argentinien passieren und wieder in etwas niedrigere Gebiete gelangen.

 

 

 

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Chile 6: Von Putre durch den Altiplano nach Süden

22. März 2018

Wir fahren ohne Aufenthalt in Arica direkt die Ruta 11, die hinauf nach Putre führt. Diesmal lassen wir uns für die Höhenanpassung deutlich mehr Zeit als beim Paso San Francisco. Mehrmals übernachten wir. Schön finden wir die Höhenlage zwischen etwa 2.100 und 2.600 m, da hier die interessanten Kandelaberkakteen wachsen.

 

Danach geht es stetig weiter bergan. In der Gegend von Zapahuira zwei weitere Nächte. Ein Abstecher führt uns in das kleine Dorf Socoroma mit seiner sehenswerten Kirche. Hier in der Gegend wird Oregano auf kleinen Terrassen angebaut, der - man höre und staune - sogar nach Italien exportiert werden soll. Außerdem entdecken wir blühende Kakteen.

 

 

 

Anschließend schauen wir uns Putre an, das auf etwa 3.500 m Höhe liegt, bevor wir dann noch einmal auf 3.900 m Höhe übernachten. Ein kleines Bächlein auf der anderen Straßenseite nutzen wir zum Wasserholen. Der MAN ist noch nie so schmutzig gewesen, aber eine Möglichkeit zum Waschen haben wir bisher nicht gefunden. Die wenigen Selbstwaschanlagen im Lande sind für uns zu niedrig. Die einzige, die in der Höhe geeignet gewesen wäre, fanden wir in Arica, aber diese wollte der Jefe für uns nicht zur Benutzung freigeben. "Nur für PKW!". Also duschen wir ihn hier mit unserer Handdusche im unteren Bereich ein wenig ab. Zwei Nächte verbringen wir hier; regelmäßig schaut eine kleine Herde der seltenen Andenhirsche vorbei.

 

 

 

Danach geht es in Richtung auf die bolivianische Grenze zu den Zwillingsvulkanen. Eine schöne Strecke! Unterwegs eine Kolonie von Viscachas, mit den Chinchillas verwandte große Nager. Hier, wie an vielen Stellen entlang der Strecke, seltsame Pflanzenpolster, die Llaretas. Diese sind so hart, dass sie selbst mit einem Messer kaum zu durchstechen sind, obwohl sie beim bloßen Hinsehen den Eindruck erwecken, dass sie sehr weich sind.

 

 

Große Gruppen von wilden Vicuñas und domestizierten Lamas und Alpakas begleiten uns ab jetzt entlang der gesamten Strecke.

 

 

 

Und obwohl die Verkehrsdichte gering ist, finden sich entlang der Straße an vielen Kurven Fahrzeugwracks - kein Wunder, fahren die Trucks, Busse, und auch PKWs teilweise wie die Geisteskranken. Überholt werden wir, egal ob die Straße einsehbar ist oder nicht. Die Chilenen haben anscheinend Gottvertrauen. Das ist im übrigen nahezu im gesamten Nord-Chile so, warum auch immer. Ob die besoffen oder im Vollrausch sind, oder einfach nur an den Franz glauben - wer weiß? Schließlich ist der Papst ja nun Südamerikaner!

 

 

Trotz geringer Verkehrsdichte plötzlich ein Stau - ein Schwertransport beschert uns etwas mehr als eine halbe Stunde Zwangsaufenthalt. Unbegleitet fährt der Konvoi hier herum - unvorstellbar!

 

Ein kurzer Abstecher führt uns in das kleine Dorf Parinacota mit fotogener Kirche und Friedhof.

 

 

 

Das kleine Feuchtgebiet am Rande des Dorfes bietet die Möglichkeit, Patagonienmöwe, Schopfenten und Riesen-Blässhühner zu beobachten. Andenspechte nisten in großer Zahl in selbst gegrabenen Löchern in den Erdhängen entlang der Straße.

 

 

  

Wir fahren durch den Parque Nacional Lauca bis zum Lago Chungara nah an die Zwillingsvulkane Parinacota heran. Leider ist es recht diesig, die Sicht nicht optimal. Trotzdem bieten die Vulkane einen imposanten Anblick. Bis an die bolivianische Grenze fahren wir nicht. Die zuvor recht gute asphaltierte Straße ist auf den letzten 30 km eine üble Baustelle. So fahren wir ein Stück zurück und biegen auf die 235 ab. Wir wollen abseits der normalen Routen auf der Westseite der Kordilleren zum Salar de Surire und weiter nach Colchane fahren. Von anderen Reisenden wissen wir, dass diese die Strecke aufgrund der Schäden nach heftigen Regenfällen nicht befahren konnten. Aber das ist nun schon einige Wochen her. Vielleicht klappt es ja.

  

Über eine zunächst recht ordentliche Schotterstraße (nur ab und an etwas Wellblech) fahren wir durch das Andenhochland (Altiplano) nach Süden. Das Wetter ist klar, und so haben wir tolle Ausblicke auf die fantastische Berglandschaft. Wir sind im Reserva Nacional Las Vicuñas, und so sehen wir natürlich auch viele der namengebenden Tiere, außerdem Lamas und Alpakas. Eine erste Flussdurchfahrt - unproblematisch! Nun sind wir auf der 95.

 

In Guallatiri wieder eine sehenswerte, leider verschlossene Kirche. Bei den hier stationierten Carabinieros erkundigen wir uns nach dem Zustand der Strecke. Sie soll OK sein. Allerdings muss der Rio Lauca an einer weggerissenen Brücke gequert werden, was aber für unser Fahrzeug kein Problem darstellen sollte.

 

Durch eine etwas bunter werdende Landschaft geht es weiter. Bald ist der Rio Lauca erreicht. Die zu fahrende Furt sieht eigentlich nicht schwierig aus, hat es aber trotzdem in sich, da das letzte Stück vor Erreichen des anderen Ufers ziemlich tief ist. Gottseidank können wir mit der recht starken Strömung fahren, der Untergrund ist fest und steinig - geschafft!

 

 

 

Am Salar de Surire fahren wir natürlich den Abstecher zum Flamingo View Point. Etliche Kilometer übelstes Wellblech quälen uns, vor allem aber den MAN. Aber es lohnt sich! Eine tolle Kulisse, viele Vicuñas, vor allem aber Flamingos. Zwei der drei in Chile vorkommenden Arten können wir ausgiebig beobachten. Die Unterscheidung fällt leicht, wenn man auf die Beine schaut. Beim Anden-Flamingo sind diese gelb, beim Chile-Flamingo fallen die roten Kniegelenke und die roten Füße sofort ins Auge.

 

 

 

Hier könnte man auch gut übernachten, aber uns ist die Höhe von mehr als 4.300 m zu hoch. Wir versuchen nach Möglichkeit, immer unter 4.000 m zu bleiben. So erkundigen wir uns wieder bei den hier stationierten Carabinieros nach dem Zustand der Strecke und fahren weiter Richtung Colchane, natürlich nicht, ohne zuvor noch den Abstecher zu den Termas de Polloquere zu machen.

 

Auch hier ist es uns zu hoch, der Nachmittag ist schon fortgeschritten, also bleibt leider keine Zeit für ein Bad, sondern es geht weiter. Die Piste wird deutlich schlechter, steigt stark an, wir kommen nur langsam voran. Der Staub, den wir beim Fahren aufwirbeln, holt uns aufgrund der Windrichtung immer wieder ein. Teilweise fahren wir halbblind durch die Gegend. Bald sind die 4.700 m erreicht. Auch hier viele der harten Llareta-Polster. In mehreren winzigen (teilweise verlassenen) Dörfern schöne Kirchen.

 

 

 

Im Parque Nacional Volcán Isluga wachsen noch viele Queñoa-Bäume. Diese kommen in den Aden weit oberhalb der Baumgrenze bis in Höhen von 4.500 m vor. Da das Holz nur langsam verbrennt und dabei eine große Hitze entwickelt, wird es von den Bewohnern als Feuerholz genutzt und ist selten geworden. Hier im Nationalpark ist der Baum geschützt, und so sind noch ausgedehnte Bestände zu finden. Unterwegs große Mengen an Vicuñas, Lamas und Alpakas. Die Kleinen haben es uns besonders angetan.

 

 

 

Am frühen Abend finden wir dann endlich einen Platz, der knapp unter 4.000 m liegt. In der Abendsonne genießen wir den Ausblick auf tolle Berge. Am nächsten Morgen ist auch der Blick auf den Vulkan Isluga, der am Vorabend von Wolken verdeckt war, frei. Wir sehen eine Rauchwolke aufsteigen. Viele der Vulkane hier in Chile sind halt noch aktiv.

 

 

Der Ort Isluga ist verlassen, hier kommt man nur an hohen Feiertagen zusammen. Kirche und Friedhof sind wieder äußerst fotogen. An nahezu jedem Grab Bierflaschen und -dosen als Opfergaben. Erschreckend sind aber die Abfallmengen, die sowohl im Ort als auch am Friedhof herumliegen.

 

 

 

 

 

Wenige Kilometer weiter ist die Ruta 15 und somit der Grenzort Colchane erreicht. Wieder besuchen wir die Carabinieri, um uns nach dem Zustand der Piste zum Salar de Huasco zu erkundigen. Diese wäre fahrbar, würde uns in Höhe von deutlich mehr als 5.000 m bringen. Aber nach längerer Überlegung entschließen wir uns, stattdessen auf der Ruta 15 nach Huara zu fahren. Unser Laptop spinnt seit einigen Tagen. Mittlerweile wissen wir, dass beim letzten Windows-Update Fehler aufgetreten sind, es gibt ein Microsoft Update, das diese beseitigt. Diese riesigen Datenmengen können wir nicht über unseren Router herunterladen. Wir brauchen gutes und vor allem schnelles Internet. Und das gibt es in Huara.

 

 

Zuvor allerdings ein weiterer Abstecher auf mal guter, mal schlechter Piste nach Puchuldiza. Hier finden sich Geysire. Nonstop wird heißes Wasser mehrere Meter hoch aus dem Boden gepresst. Wir sind absolut alleine unterwegs, nichts ist abgezäunt. Lediglich die Zufahrt auf das Geysirfeld ist mit Steinen gekennzeichnet.

 

 

 

Zurück auf der Ruta 15 freuen wir uns über die gute Asphaltstraße, die streckenweise durch eine schöne bunte Berglandschaft führt. Auch hier künden Wracks am Straßenrand von der Fahrweise der Einheimischen. In etwa 3.300 m Höhe bleiben wir ausreichend weit entfernt von der stark befahrenen Straße.

 

 

 

Update erledigt, der Laptop funktioniert nun wieder so wie er sollte. Den Gigante de Atacama, der an der Ruta 15 liegt, haben wir diesmal ausgelassen. Dort sind wir ja auf dem Weg nach Norden schon gewesen. Auch die Oficinas Humberstone und Santa Laura an der Ruta 5 haben wir schon besucht. Siehe Chile 5: Entlang der Küste in den äußersten Norden. Wir wollen nun doch noch zum Salar de Huasco fahren. Die Landschaft unterwegs ist absolut öde und trostlos - Wüste halt. Die letzten 10 km zum Salar de Huasco sind auf Naturstraße zurückzulegen. Am Salar gibt es so einiges zu sehen. Verschiedene Vögel natürlich. Wir bleiben direkt am Ufer stehen.

 

 

 

 

 

Aber vor allem große Mengen an Kurzschnabel-Flamingos, die dritte der in Chile vorkommenden Arten. Und hier haben wir sogar das Glück, Jungvögel zu sehen, die immer in großer Gruppe beisammen durchs seichte Wasser spazieren.

 

 

 

 

 

Auf gleicher Strecke fahren wir wieder zurück. Die Oase Pica besuchen wir auch noch, sind aber insgesamt enttäuscht. Wir haben noch nicht einmal ein Foto dort gemacht. Zurück an der Ruta 5 übernachten wir in der Nähe der Geoglifos Pintados im Schatten einer Baumgruppe. Die Reserva Nacional Pampa del Tamarugal schützt hier die Mimosaceenbäume Tamarugos. Am nächsten Morgen ist der Zugang zu den Geoglyphen noch nicht geöffnet. So werfen wir nur von außen einen Blick darauf - und sparen damit auch noch das für Ausländer mal wieder deutlich teurere Eintrittsgeld.

 

 

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Aktuelles

 

 

Ans Mittelmeer 2024/2025

13. April 2025

 

Zum Ende unserer Überwinterungstour verbringen wir noch etwas Zeit auf der Peloponnes, bevor wir die Fähre nach Italien nehmen und nach Hause zurückkehren.

 

 

Ans Mittelmeer 2024/2025

19. März 2025

 

Aus dem Norden der Insel geht es über Chalkida nun in den Süden mit einigen lost places, schönen Küsten, ein paar Altertümern, vielen Blumen.

 

 

Ans Mittelmeer 2024/2025

17. März 2025

 

Da wir notgedrungen die Fähre nach Piräus nehmen mussten, schauen wir uns nun auch noch etwas auf Griechenlands zweitgrößter Insel um.

 

 

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